Kommandosache HC-9
Wunderwerk aus den mikromechanischen Werkstätten der GWA arbeitete einwandfrei.
Draußen hörte ich einen Dienstwagen vorfahren. Es war Hannibal, der seine Sendung in der Zwischenzeit erledigt hatte. Ich unterbrach den Auslösekontakt und ließ ihn ein. Er trug eine frische Uniform; sein Kunstfaserkragen glänzte so weiß, daß ich geblendet die Augen schloß.
»Findest du mich nicht unwiderstehlich?« fragte der Kleine. Ein breites Grinsen huschte über sein Gesicht.
Prüfend sah er sich in der Diele um.
»Erstklassige Arbeit. Ich kann die Kamera nicht entdecken. Besorge dir ein gutes Versteck für deine Ausrüstung. Wenn hier jemand eindringen sollte, so wird man garantiert dein Gepäck durchsuchen.«
»Wenn überhaupt jemand eindringt«, sagte ich unzufrieden. »Ist dein Spruch gut durchgekommen?«
»Ohne Schwierigkeiten. Der Chef wird jetzt schon informiert sein. Aufnahmegerät ist eingeschaltet.«
»Dann wollen wir uns fertigmachen. Ich bin neugierig, wie es in den Bars und Klubs dieser gigantischen Maulwurfsiedlung zugeht.«
»Du wirst dich wundern. Hat dich Porter angerufen? An sich müßte er dich ja benachrichtigen.«
»Ist geschehen. Er hat mich vor dir gewarnt, da du die Leute zu Saufgelagen verführen würdest.«
Er lachte amüsiert, während ich meine Ausrüstung anlegte, die ich von nun an immer am Körper tragen mußte. Dabei handelte es sich in erster Linie um den würfelförmigen Sender, der auf Sup-Ultra-Welle arbeitete, die von keiner Station abgehört werden konnte.
Ich entblößte meinen rechten Oberschenkel. Hannibal betrachtete fachmännisch die tiefe Narbe, die ehemals nur eine geringfügige Schußverletzung gewesen war. Als sie von den GWA-Chirurgen entdeckt worden war, konnte ich ihnen nicht mehr entgehen. Die Wunde wurde erweitert, sauber ausgeschnitten und genau auf die Maße gebracht, daß einer unserer Mikrosender hineinpaßte.
»Exzellent gemacht«, brummelte der Zwerg, als er vorsichtig das winzige Gerät hineingleiten ließ. Er verband es mit der haarfeinen Antenne, die unter der Haut am Bein entlanglief und an meinem rechten Fuß endete. Auch diesen Eingriff hatte ich den medizinischen Könnern der GWA zu verdanken.
Der eingeträufelte Biokleber hielt den Sender fest. Darüber kam synthetischer Gewebestreifen, der sich nahtlos mit der echten Haut verband, so daß man den Sender mit dem besten Willen nicht mehr entdecken konnte.
Diese Geräte, die jeder GWA-Agent bei seinen Unternehmungen am Körper trug, bildeten für uns eine gewisse Lebensversicherung. Jedenfalls konnte man damit erreichen, daß andere GWA-Leute rechtzeitig über die Ermittlungsergebnisse informiert wurden.
Kritisch betrachtete ich mein Bein, ehe ich wieder in die Uniformhose schlüpfte. Ich griff in die rechte Hosentasche und tastete nach der winzigen Erhöhung, die sich unter dem künstlichen Hautstreifen abzeichnete. Sekunden später gab ich mein Rufzeichen durch, das ich fünfmal wiederholte.
Hannibal beobachtete mich gespannt. Als das Bildtelefon zu surren begann, nickte er befriedigt.
»Gut! Sie meldet sich schon. Also hat sie dein Rufzeichen empfangen. Das Gerät arbeitet tadellos.«
Ich schaltete ein. Elis’ Gesicht erschien auf der Bildfläche.
»Hallo, Captain, ich wollte Sie nur einmal anrufen. Haben Sie sich in Tanaga schon umgesehen?«
Ich verneinte und lud sie zu einem Bummel ein. Planmäßig nahm sie meinen Vorschlag an.
Damit war die Funkkontrolle erledigt. Elis war dafür ausersehen worden, Hannibal und mir als Verbindungsperson zu dienen. Sie verfügte über einen Empfänger, der auf die Sup-Ultra-Wellen
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