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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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stell­te ei­ni­ge Fra­gen über die Cha­rak­terei­gen­schaf­ten mei nes L. I. die ich aber nicht be­ant­wor­ten konn­te. Schließ­lich kann­te ich ihn nur seit knapp zwei Ta­gen. Ich konn­te nicht fest­stel­len, ob er schwer­mü­tig war, oder nicht. Ridge­man ver­mu­tet Selbst­mord.«
    »So, tut er das? Nun, wir wer­den se­hen, ob es wirk­lich ein Un­fall war. Die Sa­che er­scheint mir selt­sam. Was hat­te Spencer ad den Kran­schie­nen zu su­chen? Er war le­dig­lich be­auf­tragt wor­den, die Re­pa­ra­tu­r­ar­bei­ten an Ih­rem Kreu­zer zu über­wa­chen. Ha­ben Sie einen be­grün­de­ten Ver­dacht?«
    »Nein, Sir, kei­nen. Ich ste­he vor ei­nem Rät­sel.«
    Ich sah sei­ne prü­fen­den Au­gen und die zu­sam­men­ge­preß­ten Lip­pen.
    »Schön, las­sen wir das. Das ist der vier­te Un­fall, der sich in­ner­halb der letz­ten drei Mo­na­te er­eig­net hat. Ta­na­ga scheint für ge­wis­se Per­so­nen ge­fähr­lich zu wer­den.«
    »Ich ver­ste­he nicht ganz, Sir«, ent­geg­ne­te ich zö­gernd.
    »Brau­chen Sie auch nicht. Sie mel­den sich mor­gen früh um neun Uhr bei mir. Es han­delt sich um Ih­re Sa­che.«
    »Ja­wohl, Sir. Ha­ben sich neue Ge­sichts­punk­te er­ge­ben?«
    »Sieht so aus. Die Ant­wort­no­te un­se­rer Re­gie­rung ist äu­ßerst scharf zu­rück­ge­wie­sen wor­den. Ich ha­be die Mel­dung so­eben er­hal­ten. Es ging al­les sehr rasch, da man sich be­müht, die Sa­che un­ter den Tisch zu brin­gen. Wa­shing­ton wird noch­mals ab­wei­send ant­wor­ten. Bis mor­gen früh wer­den wir se­hen, wie sich die Ge­schich­te ent­wi­ckelt hat. Man stellt im­mer noch die ho­hen Scha­den­er­satz­an­sprü­che und for­dert Ih­re ex­em­pla­ri­sche Be­stra­fung. Die An­ge­le­gen­heit sieht für Sie gar nicht gut aus. Ist Ih­nen das klar?«
    »Voll­kom­men, Sir«, be­stä­tig­te ich be­drückt. In mei­nem Ge­hirn be­gann es zu ar­bei­ten, da ich fest ge­willt war, die Sach­la­ge zu mei­nem Vor­teil aus­zu­nut­zen.
    Wenn ich in dem Au­gen­blick schon ge­ahnt hät­te, was die­ser No­ten­wech­sel zu be­deu­ten hat­te, dann wä­re mir be­stimmt übel ge­wor­den!
    »Wir tref­fen uns al­so um neun Uhr. Las­sen Sie sich von Ridge­man nicht in al­len un­mög­li­chen Bars her­um­schlep­pen. Der Bur­sche ver­führt mir sämt­li­che Of­fi­zie­re zum Sau­fen. Ich se­he das nicht gern.«
    »Ich wer­de mich da­nach rich­ten, Sir.«
    »Ah, da­mit ge­ben Sie zu, daß Sie sei­ne tod­si­cher er­folg­te Ein­la­dung schon an­ge­nom­men ha­ben, was?«
    Ich wich sei­nem Blick nicht aus und sag­te nur: »Ja.«
    Por­ter mur­mel­te noch ei­ni­ge un­deut­li­che Wor­te, ehe er ab­schal­te­te.
    Schmun­zelnd drück­te ich den Schal­ter nach un­ten. Die Bild­flä­che ver­blaß­te. Von Han­ni­bal schi­en er wirk­lich nicht viel zu hal­ten. Der Klei­ne konn­te froh sein, daß er auf ei­ne Kar­rie­re in der Na­vy nicht an­ge­wie­sen war. Un­ter Por­ter hät­te er le­bens­läng­lich auf ei­ne Be­för­de­rung war­ten kön­nen.
    In­ter­essant war je­doch die Tat­sa­che, daß auch der Ad­mi­ral nicht an einen Un­fall glaub­te.
    Wäh­rend ich über das Ge­spräch nach­dach­te, öff­ne­te ich mein Ge­päck und ent­nahm ei­nem Kof­fer mei­ne Spe­zi­al­aus­rüs­tung. Sie war voll­stän­dig; es fehl­te nichts. Han­ni­bal hat­te sorg­fäl­tig dar­auf ge­ach­tet.
    Ich nahm ei­ne der win­zi­gen Spe­zi­al­ka­me­ras und kleb­te sie in ei­nem De­cken­win­kel mei­ner klei­nen Die­le so fest, daß das Weit­win­kel­ob­jek­tiv die ge­sam­te Tür­brei­te er­faß­te. Den Aus­lö­se­kon­takt der auf In­fra­rot­ba­sis ar­bei­ten­den Mi­kro­ka­me­ra be­fes­tig­te ich an den Gleit­schie­nen der Schie­be­tür und leg­te an­schlie­ßend die haar­fei­ne Lei­tung. So­bald sich der Kon­takt­ge­ber ein­schal­te­te, wür­de je­der un­be­fug­te Ein­dring­ling au­to­ma­tisch ge­filmt wer­den.
    Es ver­ging ei­ni­ge Zeit, bis ich die Ka­me­ra aus­rei­chend ge­tarnt hat­te. Das war ei­ne Kunst, auf de­ren ex­ak­te Be­herr­schung man auf der GWA-Aka­de­mie größ­ten Wert ge­legt hat­te.
    Zu­frie­den be­trach­te­te ich mei­ne Ar­beit und ließ die Ka­me­ra pro­be­wei­se an­lau­fen. Das

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