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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Schall­ka­no­nen teil­ge­nom­men und kann­te ge­nau das Ge­räusch, das beim Auf­tref­fen der …«
    Ich ver­stumm­te und starr­te ihn an. Sein ge­bräun­tes Ge­sicht war mas­ken­haft starr.
    »Li­ming, Ihr Lei­ten­der In­ge­nieur ist ges­tern töd­lich ver­un­glückt«, er­klär­te der Ad­mi­ral. »Ihr Zeu­ge kann Sie nicht mehr ent­las­ten.«
    In mei­nem Ge­hirn blitz­te ein Fun­ke auf. Mir war, als brei­te je­mand die Ge­scheh­nis­se bild­lich vor mir aus. Plötz­lich glaub­te ich zu wis­sen, warum Spencer ver­un­glücken muß­te!
    »War das der ein­zi­ge Zeu­ge, der über die Ar­beits­wei­se ei­ner Un­ter­was­ser-Schall­ka­no­ne ge­nau ori­en­tiert war?«
    Ich nick­te. Schwer auf­at­mend ließ sich Ad­mi­ral Por­ter in sei­nem Ses­sel zu­rück­sin­ken.
    »Mann –, wis­sen Sie, was das für Sie be­deu­ten kann? Sie ha­ben einen Kreu­zer des GAS ver­nich­tet. Sie be­haup­ten, das Boot ha­be kei­ne Kenn­zei­chen ge­führt. Das wird be­strit­ten. Sie sa­gen, Sie sei­en für die C-Bom­ben ver­ant­wort­lich ge­we­sen, was man Ih­nen ge­nau ent­ge­gen­ge­setzt aus­le­gen wird. Die Psy­cho­lo­gen des Mi­nis­te­ri­ums wer­den Ih­re Hand­lungs­wei­se als über­stürzt und un­ver­ant­wort­lich be­zeich­nen, da Sie we­gen der Bom­ben­la­dung über­mä­ßig ner­vös ge­we­sen sei­en. Der An­klä­ger wird be­haup­ten, daß Sie nicht den ge­rings­ten stich­hal­ti­gen Grund hat­ten, den GAS-Kreu­zer zu ver­nich­ten, nur weil er zu­fäl­lig über Ih­ren Kurs ge­lau­fen war. Auf die Aus­sa­gen Ih­rer Be­sat­zung kön­nen Sie nicht set­zen. Sie soll­ten wis­sen, wie vor­sich­tig die Her­ren Of­fi­zie­re sind, wenn sie vor ei­nem Kriegs­ge­richt zu­guns­ten ei­nes Vor­ge­setz­ten aus­sa­gen sol­len, des­sen Sa­che äu­ßerst schlecht steht. Ich ha­be vor ei­ner Stun­de Ih­ren Ers­ten Of­fi­zier an­ge­hört. Soll ich Ih­nen ver­ra­ten, was mir der Mann sag­te?«
    Er sah mich durch­drin­gend an. Ich ahn­te al­les. Na­tür­lich, mein I. O. hat­te vor dem Tor­pe­do­schuß noch lei­chen­blaß ge­stam­melt:
    »Sir, um Him­mels wil­len, das kön­nen Sie doch nicht …«
    Ich konn­te mir leb­haft vor­stel­len, was er aus­ge­sagt hat­te. Sei­ne Haut war ihm ent­schie­den kost­ba­rer als mei­ne.
    »Sonth sag­te, er ha­be Sie noch war­nen wol­len, aber Sie hät­ten nicht auf ihn ge­hört, son­dern das Kom­man­do zum Ab­schuß des Tor­pe­dos ge­ge­ben. Stimmt das?«
    Ich nick­te schwei­gend, warf je­doch ein:
    »Sir, der I. O. kann aber auch be­stä­ti­gen, daß der frem­de Kreu­zer kei­ne Kenn­zei­chen führ­te.«
    »Si­cher, das gibt er auch zu. Auch der Film be­weist das. Es wird aber be­haup­tet, Sie hät­ten die Kenn­zei­chen gar nicht be­mer­ken kön­nen, da das U-Boot un­ter Ih­nen war. Mensch, Li­ming, den­ken Sie gründ­lichst über die Sa­che nach, oder Sie kom­men in Teu­fels Kü­che! Las­sen Sie Ih­re Hän­de vom Al­ko­hol und be­rei­ten Sie Ih­re Ver­tei­di­gung vor. Man wird Sie in Wa­shing­ton fer­tig­ma­chen. Die Ju­ris­ten wer­den Ih­nen Zahn auf Zahn zie­hen. Ich weiß mit dem bes­ten Wil­len nicht, wie ich Sie aus die­ser Ge­schich­te her­aus­pau­ken soll.«
    Zehn Mi­nu­ten spä­ter war ich ent­las­sen. In­ner­halb des Stütz­punk­tes durf­te ich mich noch frei be­we­gen.
    Lang­sam ging ich durch den Ver­kehrs­s­trom der un­ter­ir­di­schen Stadt und bog in den schma­len Ne­ben­stol­len ein. Mein Ge­hirn ar­bei­te­te auf Hoch­tou­ren. Die dro­hen­de Kriegs­ge­richts­ver­hand­lung war für mich un­in­ter­essant, doch die da­mit ver­bun­de­nen De­tails wa­ren von größ­ter Be­deu­tung.
    Ich kam schließ­lich zu dem Schluß, daß in der hart­nä­cki­gen For­de­rung der GAS-Re­gie­rung ein tiefe­rer Sinn ste­cken muß­te. Ob man mich der­art zer­mür­ben woll­te, daß ich auf al­les ein­zu­ge­hen be­reit war? Soll­te das ei­ne neu­ar­ti­ge Tak­tik über die ei­ge­nen, höchs­ten Dienst­stel­len sein, um einen Of­fi­zier zum Ver­rat zu be­we­gen?
    Ich kann­te den Ge­heim­dienst des Groß-Asia­ti­schen-Staa­ten­bun­des und wuß­te auch, daß er kein Mit­tel scheu­te, wenn es dar­um ging, einen wich­ti­gen Mann zu ge­win­nen.
    Wenn

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