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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ge­lun­gen.«
    Er zuck­te mit den Schul­tern und sah sich un­ru­hig um.
    »Lei­der hat er kein GAS-Boot ver­senkt. An den Mann ist nicht her­an­zu­kom­men; und tüch­tig ist er auch. Ridge­man soll vor­sich­tig sein, daß er nicht auf­fällt. Or­lop läßt ihn schnel­ler an die Wand stel­len, als er ah­nen kann.«
    Ich hat­te das be­stimm­te Ge­fühl, daß Dr. Ton­ther die Wahr­heit sag­te. Er war der­art ner­vös, daß die­ser Zu­stand nicht ge­spielt sein konn­te.
    Als ich mit Han­ni­bal im Wa­gen saß, der ihn zu­erst zu sei­nem Quar­tier brin­gen soll­te, frag­te ich lei­se:
    »Was hältst du von Ka­pi­tän Or­lop? Könn­ten wir es ris­kie­ren, ihm un­se­re Mar­ken zu zei­gen? Hast du ihn un­ter die Lu­pe ge­nom­men?«
    Er schwieg ei­ni­ge Se­kun­den, ehe er zu­rück­flüs­ter­te:
    »Or­lop ist zwei­fel­los in Ord­nung. Ich ha­be ihn schon lan­ge aus dem Kreis der Ver­däch­ti­gen aus­ge­schlos­sen. Er gibt sich al­le Mü­he, die Schwei­ne­rei­en auf­zu­de­cken.«
    »Ich brau­che ihn! Al­lei­ne kom­men wir nicht wei­ter. Kannst du da­für sor­gen, daß ich ihm vor­ge­führt wer­de? Er soll mich, wenn mög­lich, an­ru­fen und mir per­sön­li­che An­wei­sun­gen ge­ben. War­nun­gen vor un­über­leg­ten Hand­lun­gen, Ver­bot zum Be­tre­ten der Schleu­sen­sek­to­ren und so wei­ter. Kannst du ihm ver­ständ­lich ma­chen, daß ei­ne sol­che per­sön­li­che Ver­war­nung er­for­der­lich ist? Schließ­lich bist du von ihm mit mei­ner Über­wa­chung be­auf­tragt wor­den.«
    Er be­gann breit zu grin­sen.
    »Wird so­fort er­le­digt. Spä­tes­tens um acht Uhr hast du den Be­fehl. Was ha­be ich zu tun?«
    »So­fort Fun­knach­rich­ten an den Atom­bom­ber ab­set­zen. Be­rich­ten, was vor­ge­fal­len ist. Al­le Na­men er­wäh­nen, die uns be­kannt­ge­wor­den sind. Wir se­hen uns um drei­zehn Uhr in der Mes­se­hal­le.«
     
     

11.
     
    Ich war im Be­griff, et­was zu tun, was ich im Rah­men mei­ner Voll­mach­ten nur durf­te, wenn ich da­von über­zeugt war, daß es den Er­mitt­lun­gen för­der­lich war.
    So ähn­lich stand es in den Dienst­vor­schrif­ten der GWA. Vor ei­ner hal­b­en Stun­de war der An­ruf des Si­cher­heits­chefs er­folgt, der mir be­wies, daß Han­ni­bal prompt ge­ar­bei­tet hat­te.
    In mei­ner Hüft­ta­sche steck­te das Plas­ti­ke­tui mit der un­ver­kenn­ba­ren GWA-Mar­ke. Ich hat­te es dem Ver­steck ent­nom­men; dann hat­te ich mich so­fort auf den Weg ge­macht.
    Das Haupt­quar­tier des Si­cher­heits­diens­tes von Ta­na­ga lag eben­falls in dem rie­si­gen Fels­dom, gar nicht weit ent­fernt von dem Be­ton­rie­sen, in dem Ad­mi­ral Por­ter re­si­dier­te.
    Ich hat­te er­wo­gen, ihn ins Ver­trau­en zu zie­hen, doch der Ge­dan­ke an sei­nen Ers­ten Stabs­of­fi­zier hielt mich da­von ab. Ka­pi­tän Le­wrik er­schi­en mir nicht ver­trau­ens­wür­dig. Gern hät­te ich mich nach ihm er­kun­digt, doch das war mir zu ge­fähr­lich er­schie­nen. Aus die­sen Be­weg­grün­den hat­te ich es un­ter­las­sen, Ad­mi­ral Por­ter ein­zu­wei­hen. Die Un­ter­stüt­zung des Si­cher­heits­chefs konn­te für mich vor­teil­haf­ter sein, da er al­le Macht­mit­tel des Stütz­punk­tes in Hän­den hat­te. Im Ge­fah­ren­fal­le war er so­gar dem mi­li­tä­ri­schen Chef, Ad­mi­ral Por­ter, weit über­ge­ord­net.
    Ehe ich das fla­che und lang­ge­streck­te Bü­ro­ge­bäu­de be­trat, tas­te­te ich ver­stoh­len nach mei­ner Ther­mo-Rak-Pis­to­le, die ich eben­falls ein­ge­steckt hat­te. Der Si­cher­heits­chef konn­te miß­trau­isch wer­den. Es war viel­leicht gut, wenn er ne­ben der Mar­ke auch die Waf­fe sah, über die nur GWA-Agen­ten ver­füg­ten.
    Ich wur­de be­reits von ei­nem Of­fi­zier er­war­tet, der mich ins zwei­te Stock­werk brach­te.
    Nach zehn Mi­nu­ten wur­de ich vor­ge­las­sen. An­schlie­ßend stand ich dem hoch­ge­wach­se­nen Mann ge­gen­über, der auf den Är­meln sei­ner Uni­form vier mit­tel­brei­te Gold­strei­fen trug.
    Er schick­te sei­nen Mit­ar­bei­ter hin­aus und bot mir einen Platz an. Ich mus­ter­te ihn ein­ge­hend. Auch sei­ne Bli­cke ruh­ten prü­fend auf mir.
    »Ja, Li­ming«, be­gann er, »es tut mir leid, daß ich Sie

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