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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ver­schwin­den.«
    Ich über­leg­te ei­ni­ge Au­gen­bli­cke, wäh­rend sie un­ge­dul­dig auf die Uhr blick­te.
    »Geht Ih­re Nach­richt so­fort hin­aus? Ich mei­ne, ha­ben Sie je­mand, der Ih­re Leu­te noch recht­zei­tig ge­nug ver­stän­di­gen kann, da­mit die No­ten auch zu­rück­ge­zo­gen wer­den?«
    »Wenn Sie sich noch lan­ge be­sin­nen, dann ist es zu spät«, sag­te Dr. Ton­ther. »Un­se­re Ver­bin­dun­gen sind äu­ßerst dürf­tig, zu­mal wir erst vor we­ni­gen Ta­gen einen Kom­man­dan­ten ver­lo­ren ha­ben.«
    »Spre­chen Sie viel­leicht von dem Kom­man­dan­ten des Trans­por­ters, der Pro­fes­sor Mor­row an Bord hat­te?«
    Sie warf Dr. Ton­ther we­gen sei­ner un­be­dach­ten Be­mer­kung einen är­ger­li­chen Blick zu. Er ließ mei­ne Fra­ge dar­auf­hin un­be­ant­wor­tet.
    »Das hat Sie gar nicht zu in­ter­es­sie­ren, Mr. Li­ming«, er­klär­te sie. »Ich ha­be Ih­nen of­fen ge­sagt, daß wir Sie drin­gend be­nö­ti­gen, was aber nicht be­deu­ten soll, daß wir nun un­ter al­len Um­stän­den auf Ih­re Mit­hil­fe an­ge­wie­sen sind. Ver­ges­sen Sie nie, daß Ihr Schick­sal von un­se­rem Wil­len ab­hängt. Er­klä­ren Sie sich zur Mit­ar­beit be­reit?«
    »Ja, es bleibt mir kei­ne an­de­re Wahl«, stieß ich her­vor.
    Sie nick­te sach­lich und gab Ed­gar an­schlie­ßend ei­ni­ge An­wei­sun­gen.
    »Ma­chen Sie sich so­fort auf den Weg. K-3 soll die Nach­richt ›po­si­tiv‹ ab­set­zen.«
    Der Mann ver­schwand in größ­ter Ei­le. Ich war si­cher, daß er noch den Kom­man­dan­ten ei­nes U-Boo­tes er­rei­chen muß­te, das an­schei­nend kurz vor dem Aus­lau­fen stand.
    Die Ban­de hat­te be­reits die ers­ten, schwer­wie­gen­den Feh­ler be­gan­gen, die als sol­che ih­nen aber nicht er­kenn­bar sein konn­ten. Wenn sie ge­wußt hät­ten, mit wem sie ver­han­del­ten 1 Do­ris El­va­dor er­hob sich ab­rupt und sah er­neut auf die Uhr.
    »Wir müs­sen un­se­re Un­ter­hal­tung lei­der ab­bre­chen. Mein Dienst be­ginnt. Ton­ther, brin­gen Sie un­se­re neu­en Mit­ar­bei­ter zum Klub zu­rück. Wenn Sie ge­fragt wer­den soll­ten, wo sie wa­ren, so sa­gen Sie, Sie hät­ten mich be­sucht, um mich zu ei­nem Bum­mel zu ver­lei­ten. Der Wa­gen kann be­merkt wor­den sein. Stru­bing, Sie ver­schwin­den un­auf­fäl­lig.«
    Das war kurz und schmerz­los ge­we­sen, über­haupt nicht ro­man­tisch. Aber dar­an war ich längst ge­wöhnt, da ich er­fah­ren hat­te, daß es im un­ter­ir­di­schen Kampf der Ge­heim­diens­te kei­ne Spur von Ro­man­tik gab. Es ging stets um das nack­te Da­sein. Wenn ein: Mit­ar­bei­ter ver­sag­te oder wenn es nur den An­schein hat­te, daß er even­tu­ell ver­sa­gen könn­te, so wur­de er rück­sichts­los aus­ge­schal­tet.
    Der Ser­geant blieb zu­rück. Zu­sam­men mit Dr. Ton­ther fuh­ren wir zum Klub zu­rück. Un­se­re kur­ze Ab­we­sen­heit war nicht auf­ge­fal­len.
    Die Bar­da­me, die Han­ni­bal so für­sorg­lich zum Wa­gen ge­bracht hat­te, warf Dr. Ton­ther einen fra­gen­den Blick zu. Er nick­te be­stä­ti­gend. Aus ih­rem Lä­cheln konn­te ich er­se­hen, daß sie eben­falls zu der Or­ga­ni­sa­ti­on ge­hör­te. Es war al­ler­höchs­te Zeit, daß mit die­ses Spio­na­ge­zen­tra­le in­ner­halb von Tan­ga auf­ge­räumt wur­de.
    Die Leu­te sa­ßen in wich­ti­gen Po­si­tio­nen. Es war un­vor­stell­bar, was al­les ge­sche­hen konn­te, wenn ge­naue Plä­ne und An­ga­ben über die ge­heims­ten Da­ten des Stütz­punk­tes in falsche Hän­de ge­lang­ten.
    Wir blie­ben bis vier Uhr. Dann ließ ich einen Wa­gen an­ru­fen, der uns zu den Quar­tie­ren brach­te. Ehe wir gin­gen, raun­te uns Dr. Ton­ther noch zu:
    »Wir zie­hen nun am glei­chen Strick, Li­ming. Sei­en Sie wach­sam, denn mit dem hie­si­gen Si­cher­heits­chef ist nicht zu spa­ßen. Wir ha­ben ver­geb­lich ver­sucht, einen Mann in die Un­ter­was­ser­or­tungs­zen­tra­le hin­ein­zu­brin­gen. Das war auch bei der Funk­über­wa­chung un­mög­lich. Ich ra­te Ih­nen drin­gend, äu­ßerst vor­sich­tig zu sein.«
    »Sie soll­ten den Si­cher­heits­chef in ei­ne Fal­le lo­cken«, er­wi­der­te ich sar­kas­tisch. »Das ist Ih­nen in mei­nem Fall doch auch

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