Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
so förm­lich zu mir be­feh­len muß. Es bleibt mir aber kei­ne an­de­re Wahl. Sie be­fin­den sich in ei­ner äu­ßerst un­an­ge­neh­men Si­tua­ti­on.«
    Ehe er wei­ter­spre­chen konn­te, fiel ich ein:
    »Sind wir hier voll­kom­men un­ge­stört, Ka­pi­tän Or­lop?«
    Er sah mich et­was ver­ständ­nis­los an.
    »Ich mei­ne, gibt es hier kei­ne Ab­hör- oder Kon­trol­lan­la­gen, die un­ser Ge­spräch wei­ter­lei­ten könn­ten?«
    Sein schma­les Ge­sicht ließ Arg­wohn er­ken­nen. Er schi­en mir plötz­lich nicht mehr zu trau­en. Wahr­schein­lich dach­te er, ich hät­te ei­ne Dumm­heit im Kopf.
    »Was wol­len Sie da­mit aus­drücken, Li­ming?« frag­te er. »Wir sind voll­kom­men un­ge­stört. Was ha­ben Sie vor?«
    Ich be­gann ver­hal­ten zu la­chen und frag­te ihn, ob er et­was da­ge­gen ein­zu­wen­den hät­te, wenn ich in die Hüft­ta­sche grif­fe.
    Er ver­nein­te, doch sei­ne Kör­per­hal­tung ließ größ­te Wach­sam­keit er­ken­nen. Die­ser Mann war mehr als miß­trau­isch.
    Ich faß­te in die Ta­sche und zog das Plas­ti­ke­tui her­vor.
    »Se­hen Sie nicht zu lan­ge auf die Mar­ke. Es dürf­te Ih­nen be­kannt sein, daß sie stark ra­dio­ak­tiv strahlt«, sag­te ich, ehe ich den fla­chen Be­häl­ter auf­schnap­pen ließ.
    Durch den Ar­beits­raum zuck­te das un­ru­hig wal­len­de Fluo­res­zenz­licht der GWA-Mar­ke. In Ka­pi­tän Or­lops weit auf­ge­ris­se­nen Au­gen spie­gel­te sich das röt­li­che Leuch­ten. Sein blaß ge­wor­de­nes Ge­sicht wur­de da­von an­ge­strahlt.
    »Ich bin Cap­tain HC-9, Spe­zi­al­agent ZBV der Ge­hei­men- Wis­sen­schaft­li­chen-Ab­wehr, ab­ge­stellt zum Un­ter­neh­men Ta­na ga, das die Tarn­be­zeich­nung Kom­man­do­sa­che ›HC-9‹ er­hal­ten hat.«
    Nach die­sen Wor­ten klapp­te ich das Etui wie­der zu.
    Er sah mich fas­sungs­los an. Dann ließ er sich schwer auf­at­mend in sei­nen Ses­sel zu­rück­sin­ken.
    »Ich wer­de wahn­sin­nig«, mur­mel­te er mit vi­brie­ren­der Stim­me. »Bringt man uns so we­nig Ver­trau­en ent­ge­gen, daß man uns schon einen GWA-Schat­ten auf den Hals schickt? Sol­len Sie mich ab­lö­sen, Sir?«
    »Wo den­ken Sie hin. Ich brau­che Sie drin­gend. Mein Ein­satz hat mit ei­nem Miß­trau­ens­be­weis nichts zu tun, aber ich darf Ih­nen trotz­dem ver­si­chern, daß Sie al­lei­ne kei­nen Schritt wei­ter­ge­kom­men wä­ren. Sie ah­nen nicht, mit wel­chen Ele­men­ten wir es hier zu tun ha­ben.«
    »Ih­re Ver­hand­lung, der U-Boot-An­griff – war das al­les Tar­nung?« stieß er her­vor.
    »Nein. Der An­griff kam völ­lig un­er­war­tet, doch er hat mich in ei­ne Si­tua­ti­on ge­bracht, die mehr als wün­schens­wert war. Wir könn­ten heu­te schon zu­schla­gen, Or­lop, wenn wir wüß­ten, wer der Chef der feind­li­chen Or­ga­ni­sa­ti­on in­ner­halb des Stütz­punk­tes ist.«
    Er schüt­tel­te nur noch den Kopf. Lang­sam ver­trau­te er mir wie­der.
    »Ich kann das nicht fas­sen! Ich ha­be hier Un­ter­la­gen, aus de­nen her­vor­geht, daß Sie ein fä­hi­ger U-Boot-Kom­man­dant sind. Jetzt stel­len Sie sich als GWA-Cap­tain vor und be­haup­ten au­ßer­dem, Sie könn­ten schon zu­schla­gen, wenn …«
    Er ver­stumm­te und schüt­tel­te wie­der den Kopf. Da­mit er nicht von neu­en Zwei­fein ge­plagt wur­de, hielt ich ihm mei­ne Ther­mo-Rak-Au­to­ma­tik un­ter die Na­se.
    »Sind Sie jetzt über­zeugt? Die­se Waf­fen ken­nen Sie doch, nicht wahr?«
    »Vom Hö­ren­sa­gen, Sir.« Sei­ne Bli­cke glit­ten über die ge­fähr­li­che Waf­fe hin­weg.
    »Or­lop, ich ha­be es ris­kiert, mich Ih­nen ge­gen­über aus­zu­wei­sen. Ich weiß aber trotz­dem noch nicht hun­dert­pro­zen­tig, ob sie ein­deu­tig auf un­se­rer Sei­te ste­hen. Sie müs­sen das ver­ste­hen, denn ich ha­be schon die tolls­ten Sa­chen er­lebt. Ehe ich Sie wei­ter in­for­mie­re, muß ich mich da­von über­zeu­gen, daß Sie nichts mit den Leu­ten zu tun ha­ben, die recht bald vor dem Rich­ter ste­hen wer­den.«
    Er sah mich un­ver­wandt an und blick­te dann wie­der auf die Waf­fe in mei­ner Hand.
    »Wenn Sie mich jetzt ab­schie­ßen wür­den, könn­te Ih­nen kein Mensch et­was wol­len, nicht wahr?«
    »Re­den Sie kei­nen Un­sinn, Or­lop. Auch

Weitere Kostenlose Bücher