Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
ein GWA-Agent kann nicht will­kür­lich vor­ge­hen. Ich wer­de Ih­nen aber vor­läu­fig kei­ne Ge­le­gen­heit ge­ben, zu ei­nem drit­ten von den Din­gen zu spre­chen, die ich Ih­nen mit­ge­teilt ha­be. Ich wer­de Sie vor­her über­prü­fen.«
    »Wo­mit?«
    »Mit ei­ner Dro­ge, die bei ei­ner ein­ma­li­gen An­wen­dung voll­kom­men harm­los ist. Sie sind in drei­ßig Mi­nu­ten wie­der in Ord­nung. Sind Sie da­mit ein­ver­stan­den?«
    »Ra­low­gal­tin, nicht wahr?« flüs­ter­te er rauh.
    »Ja. Ich wer­de die ge­rings­te Do­sis wäh­len. Zwei Ku­bik­zen­ti­me­ter. Das reicht für ei­ne Rausch­be­fra­gung von knapp zehn Mi­nu­ten. Ich wer­de Sie nur nach Din­gen fra­gen, die mich dienst­lich in­ter­es­sie­ren. Sonst nichts. Sind Sie ein­ver­stan­den?«
    Er blick­te wie­der auf mei­ne ge­fähr­li­che Waf­fe, doch dies­mal husch­te ein Lä­cheln über sei­ne Lip­pen.
    »Schön, ich bin es. Aber nicht, weil ich mich ge­zwun­gen füh­le, son­dern weil ich mit Ih­nen zu­sam­men­ar­bei­ten möch­te. Be­gin­nen Sie. Nein, war­ten Sie noch. Ich ver­an­las­se, daß wir nicht ge­stört wer­den.«
    Er ging an das Bild­sprech­ge­rät und gab die An­wei­sung. Als er zu­rück­kam, zog er schon sei­ne Ja­cke aus.
    Ich at­me­te in­ner­lich auf, hol­te die In­jek­ti­onss­prit­ze aus mei­ner Ta­sche und füll­te sie zur Hälf­te mit der un­heim­li­chen Dro­ge, die ei­ne to­ta­le Aus­schal­tung des Wil­lens­zen­trums be­wirk­te. Ein Mensch, der Ra­low­gal­tin im Blut hat­te, konn­te nicht mehr lü­gen. Er muß­te wahr­heits­ge­mäß auf je­de Fra­ge ant­wor­ten.
    Ich inji­zier­te ihm den In­halt in die Arm­ve­ne und war­te­te ei­ni­ge Mi­nu­ten, bis sich die Re­ak­ti­on ein­stell­te. In die­ser Zeit zog ich schon das Ge­gen­mit­tel auf, das die Wir­kung der Dro­ge wie­der auf­he­ben soll­te.
    Die Re­ak­ti­on trat sehr schnell ein. Ich be­merk­te es an sei­nen starr wer­den­den Au­gen und dem hef­ti­gen Schweiß­aus­bruch, ty­pi­sche Sym­pto­me. Mei­ne Fra­gen be­ant­wor­te­te er an­schlie­ßend so mo­no­ton wie ei­ne Ma­schi­ne.
    Ich nahm ei­ne gründ­li­che Ober­prü­fung vor und er­hielt die Ge­wiß­heit, daß Ka­pi­tän Or­lop voll­kom­men loy­al war. Nach zehn Mi­nu­ten wur­de die Wir­kung auf Grund der Mi­ni­mal­do­sis be­reits schwä­cher. Ich inji­zier­te das Ge­gen­mit­tel.
    Wäh­rend er sich lang­sam er­hol­te, pack­te ich mein Ge­rät zu­sam­men und ver­stau­te es mit­samt den lee­ren Am­pul­len in der Ta­sche. Nach dem drit­ten Whis­ky war er wie­der klar, ob­wohl sein Ge­sicht noch lei­chen­blaß war.
    »Nun?« frag­te er keu­chend.
    »Ich bit­te um Ent­schul­di­gung, Or­lop. Al­les ein­wand­frei. Sie müs­sen ver­ste­hen, daß ich si­cher­ge­hen muß­te. Not­falls hät­te ich Sie da­zu zwin­gen müs­sen, denn es steht zu viel auf dem Spiel.«
    Da­nach be­gann ich zu be­rich­ten. Sei­ne Fas­sungs­lo­sig­keit war nicht zu über­se­hen. Als ich ihm er­klär­te, daß Han­ni­bal eben­falls GWA-Agent sei, be­gann er wie ein Ir­rer zu la­chen.
    Ab­schlie­ßend sag­te ich:
    »Ich muß nun ver­schwin­den, da man ga­ran­tiert schon weiß, daß ich bei Ih­nen bin. Sor­gen Sie da­für, daß Ser­geant Stru­bing mit­ge­teilt wird, Sie hät­ten mich ein­ge­hend dar­über be­lehrt, was ich tun darf und was nicht. Stel­len Sie fer­ner fest, wel­ches U-Boot ge­gen ein Uhr drei­ßig aus­ge­lau­fen ist. Der be­tref­fen­de Kom­man­dant hat ei­ne Mel­dung an Bord ge­schmug­gelt und ge­hört dem­nach zu den Leu­ten, die wir su­chen. Ich blei­be mit Ih­nen über Dok­tor Fis­kul in Ver­bin­dung, da man uns nicht zu­sam­men se­hen darf. Ich wer­de Sie nur in ei­nem sehr drin­gen­den Fall per­sön­lich an­ru­fen. Mei­ne Mit­ar­bei­te­rin wird Sie so­fort in­for­mie­ren, falls un­vor­her­ge­se­he­ne Din­ge ge­sche­hen soll­ten. Ich blei­be mit ihr über mein Funk­ge­rät in Ver­bin­dung. Ist so­weit al­les klar?«
    »Sie kön­nen sich auf mich ver­las­sen«, er­wi­der­te er und drück­te mir kräf­tig die Hand. »Ich wer­de im rech­ten Au­gen­blick mit al­len ver­füg­ba­ren Mit­teln zu­schla­gen. Sor­gen Sie nur da­für, daß Ih­re

Weitere Kostenlose Bücher