Komme, was Wolle
müsste mir nicht nur um Uno-Mitarbeiterinnen Gedanken machen.«
»Stimmt. Es geht also um Nick, stimmt’s?«
»Nein.«
»Doch, tut es doch, verdammt noch mal. Du lernst einen umwerfend tollen Mann kennen, für den die meisten Frauen ihren rechten Arm hergeben würden, und du hast zu viel Schiss, es zu wagen, weil dein Ehemann dich betrogen hat.«
»Ich habe es gewagt, Ellen, glaub mir.«
»Ich weiß, Darling, aber warum willst du ihn nicht wiedersehen?«
»Tue ich ja vielleicht. Ich habe nicht gesagt, dass ich es nicht möchte, aber ich werde nicht dasitzen und den Atem anhalten. Er ist zweiunddreißig, Ellen, und er ist frei und ungebunden, und ich bin es nicht. Ich bin achtunddreißig mit zwei Kindern und einem Leben, und außerdem liebt er eine andere, wir haben darüber gesprochen.«
»Wirklich? Wer ist es?«
»Irgendjemand, das ist doch egal. Wichtig ist, dass es für mich keine Rolle spielt und mich nicht umhaut, wirklich nicht, und auf diese Weise werde ich nicht auf seinen Anruf warten und darüber nachgrübeln, was er gerade tut und welche Beziehungen er eingeht, weil ich das wirklich nicht will. Wir können Freunde sein, vielleicht richtig gute Freunde. Nicht, weil ich auf tragische Weise verletzt worden bin und immer noch trauere, obwohl ich komischerweise irgendwie das Gefühl habe, dass diese Phase hinter mir liegt. Es ist, als ob ich mich wirklich weiterbewege und nicht nur das Beste aus dem mache, was geblieben ist. Aber noch wichtiger ist, dass mir bewusst geworden ist, wie glücklich ich bin, zum ersten Mal seit einer Ewigkeit. Und das möchte ich nicht ändern.«
»Teufel auch. Schön für dich, Darling.«
»Natürlich kann sich das alles ändern.«
»Natürlich.«
»Aber im Moment bin ich ziemlich zufrieden mit mir, das kann ich dir sagen.«
»Da gehe ich jede Wette ein. Und was habt ihr für heute geplant?«
»Nichts Besonderes. Ich habe in einem Secondhandladen in der Nähe unseres Hauses eine hübsche Bluse gesehen, die ich mir vielleicht kaufe, und die Jungs möchten noch mehr Eisläden ausprobieren. Aber nichts Anstrengendes, weil ich total geschafft bin.«
Sie lacht. »Einen One-Night-Stand lasse ich noch durchgehen, aber ein Einkaufsbummel durch Secondhandläden ist zu viel. Ich glaube, du stehst kurz vor einem Zusammenbruch und brauchst dringend internationale Hilfe. Ich setze mich ins nächste Flugzeug.«
»Oder wir könnten uns nächstes Wochenende sehen, wenn du Lust auf ein richtiges Sonntagsessen hast?«
»In Ordnung, aber versprich mir, dass du es langsam angehen lässt. Es war ganz schön viel Neues auf einmal, und du hast dich möglicherweise ein bisschen übernommen.«
»Ich verspreche es. Wenn ich mich irrtümlich an der Kasse von Gucci wiederfinden sollte, rufe ich dich an, okay?«
»Toll. Oder du kaufst einfach ein Geschenk für deine beste Freundin. So ziemlich alles von Gucci wäre toll.«
»Ich habe bereits ein Geschenk für dich.«
»Sag schon.«
»Nein.«
» Nun sag schon .«
»Es ist eine Gondel, die leuchtet und eine Melodie spielt.«
»Fantastisch. ›Just One Cornetto‹, stimmt’s?«
»Wie hast du das nur erraten?«
K APITEL NEUN
Im trostlosen Winter
Ich knie im Ladenschaufenster, summe »I’m a Little Teapot« und versuche, das Glitzerzeugs zu entfernen, bevor ich die Teewärmer auslege; die Teekannen und Tassen und Teller habe ich schon dekoriert, und die Wärmflaschenhüllen und Schals liegen im Regal an der Seite, aber dieses verdammte Glitzerzeugs ist echt lästig. Ich habe mir eine von Grans Tischdecken ausgeborgt, eine geblümte aus Baumwolle, die ich noch von Geburtstagsfeiern aus meiner Kindheit kenne, und ich habe eine weiße Lichterkette aufgehängt, weil ich finde, dass der Januar genau der richtige Monat für Lichterketten ist. Draußen ist es eiskalt, und gestern hatten wir die meiste Zeit Eisregen, gemischt mit dickem Nebel, so dass die Lichterkette vielleicht Leute für ein schnelles Aufwärmen am Kamin und einen kleinen Einkauf in den Laden lockt. Es war ziemlich ruhig seit Weihnachten, so dass wir jede Hilfe brauchen, die wir kriegen können.
Gran und Betty sind oben und stricken Törtchen, während Gran Betty zum was weiß ich wievielten Mal die Highlights ihrer Kreuzfahrt erzählt. Sie hat vier Päckchen Fotos mitgebracht und genug Anekdoten für das ganze Jahr, und es ist bereits die Rede davon, nächstes Jahr im Sommer wieder eine zu machen, und sie ist dabei, Betty zum Mitfahren zu überreden. Reg kam mit
Weitere Kostenlose Bücher