Komme, was Wolle
aber sie macht wirklich gute Gnocchi, ganz leicht und mit Salbei, nur etwas Salbei, sonst kann es leicht zu viel werden. Zu kräftig. Und also, hallo, und nett, Sie kennenzulernen.«
Sie hält immer noch meine Hand, und Marco hüpft auf und ab und kann es kaum erwarten, eine neue Runde Pommesbettelei zu eröffnen, und dann setzt großes Armwedeln ein mit einem hier und da eingestreuten italienischen Wort, hauptsächlich basta , was so viel ich weiß ›hör sofort damit auf, sonst drehe ich durch‹ heißt, aber es könnte auch Pasta heißen, und in dem Fall handelte es sich um ihren Alternativplan für Lunch, und dann lächelt sie, und ich sehe, woher Marco seine schönen braunen Augen hat.
»Also, wir nehmen Panini, und essen zusammen, ja?«
»Das wäre wunderbar.«
Sie hat eine tolle Hautfarbe, hellrosa Fingernägel und die Haare mit silbernen Clips hochgesteckt und trägt ein langes weißes besticktes Hemd und hübsche Sandaletten, so dass ich besonders froh darüber bin, dass ich heute eins meiner geblümten Hemden anhabe, mir allerdings wünschte, nicht so schäbige alte Flipflops zu tragen.
»Marco, wo ist Nelly?«
Beide blicken in Richtung Meer.
»Geh und hol sie bitte.«
Er rennt ans Wasser und fängt ein kleines Mädchen ein, das, obgleich es ein Strandkleid trägt, den Eindruck macht, so schnell wie möglich vor ihm davonzuschwimmen.
»Sie liebt schwimmen. Ist ihre Lieblingsbeschäftigung. Ich war genauso, glaube ich. Aber das Meer ist wärmer zu Hause.«
Nelly wird angeschleppt, triefend nass.
»Antonella. Du hast es versprochen. Nur bis zu den Knien.«
Sie ist eine hellere Version ihrer Mutter mit wunderschönen dunklen Haaren, die sich in kleine nasse Kringel verwandelt haben.
»Ich möchte schwimmen.«
Nelly wirkt außerordentlich entschlossen für eine so winzige Person, und es gibt wieder reichlich Armwedeln, was uns dazu bringt, mit Marco einen taktvollen Rückzug zur Pommesbude anzutreten.
Der Friede ist wiederhergestellt, als wir zurückkommen, und wir setzen uns und essen Pommes und leckere Schinkenbrötchen, die eher noch leckerer sind, wenn sie Panini heißen. Connie erzählt mir, wie sie das Restaurant gekauft haben und wie sie sich von jedem, den sie kennen, Geld leihen mussten, inklusive Marks ehemaligem Boss und den meisten aus ihrer Familie, und ich erzähle ihr, dass ich mir auch von jedem, den ich kenne, hätte Geld borgen müssen, wenn der Laden nicht Gran gehört hätte.
Archie und Nelly scheinen ziemlich voneinander hingerissen zu sein und wollen sich nach dem Essen an den Bau eines opulenten Schlosses machen, als es anfängt zu regnen und wir uns stattdessen mit unseren Pommes in die Strandhütte drängen und Archie mir seinen Saft über die Füße schüttet. Connie sagt, das passiert nie in Italien, und es ist wirklich sehr schön, wie das englische Wetter an einem einzigen Tag so viele verschiedene Dinge machen kann, und sind diese kleinen Häuschen nicht süß, vielleicht können wir ja alle in einem leben, wenn wir kein Geld mehr haben. Nach wenigen Minuten kommt die Sonne wieder heraus, und dann kommen Vin und Lulu, und wir kochen auf Grans altem Campingkocher Tee, während die Kinder mit ihren Sandburgen loslegen.
Vin zeigt sich etwas besorgt, weil Archie und Nelly ihre Burgen genauso gern zerstören wie aufbauen und sie auf diese Weise nicht mit Jack und Marco konkurrieren können.
»Soll ich ihnen helfen, was meinst du?«
Er liebt es, Sandburgen bauen zu helfen, aber er kann es nicht ab, wenn sie mitten in der Bauphase wieder flach geklopft werden.
Lulu schüttelt den Kopf. »Du bist ein hoffnungsloser Fall. Hör auf, dich einzumischen, Vin. Es geht ihnen prima.«
»Na gut, dann gehe ich schwimmen. Will jemand mit?«
Vin ist ein sehr guter Schwimmer, besonders wenn er nicht in Begleitung von jemandem ist, der Schwimmflügel um den Arm trägt. Aber seine Vorstellung von Schwimmen kann dazu führen, dass andere Leute es für geraten halten, die Küstenwache zu alarmieren, so dass ich hoffe, dass nicht Connie ihn begleitet, es sei denn, sie ist ein ehemaliges Mitglied des italienischen Olympiateams, weil es wirklich bedauerlich wäre, wenn unser erster gemeinsamer Nachmittag damit endet, dass Vin sie Mund-zu-Mund beatmen muss. Und ich bin immer noch nicht davon überzeugt, dass er es richtig kann. Er hat während der Abiturzeit als Rettungsschwimmer gearbeitet, den ganzen Sommer wie verrückt angegeben und Wiederbelebung an meiner Freundin Fiona
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