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Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin

Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin

Titel: Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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Gesprächspartner, und deswegen vertraute er seinem Kollegen aus Helsingborg auch sofort seine Überlegungen an.
    »Wie ich das sehe, also eigentlich ist das ja nicht meine Sache, wie ich das sehe, aber sie müssen ihm befohlen haben, sich an die Wand zu stellen.«
    »Wieso das?«
    »Man beschäftigt sich mit einem Rubbellos schließlich nicht im Stehen, oder? Das macht man im Sitzen.«
    »Wenn Sie meinen.«
    »Jemand muss hier ins Büro gekommen sein. Sie haben über irgendwas geredet, dann musste er aufstehen und vom Schreibtisch weggehen. Dann hat man ihn an der Wand erschossen.«
    Hill schwieg. Er sah das Ganze vor seinem inneren Auge. Svantessons Theorie wirkte äußerst plausibel.
    »Was schließen Sie daraus?«, wollte er wissen.
    »Tja, ich weiß nicht. Das war nur so ein Gedanke. Passt er irgendwo rein, ist das ausgezeichnet, aber weiter weiß ich nichts.«
    Hill sah den kleinen Mann erstaunt an. Aber Svantesson schien auf einmal sehr zufrieden zu sein und wollte nur noch eins: endlich Feierabend machen. Er ließ seine gediegene Ledertasche zuschnappen. Das Klicken des Schlosses hatte etwas vom Zuschlagen einer Akte.
    Plötzlich erinnerte sich Hill daran, was er ihn eigentlich hatte fragen wollen.
    »Sie haben nicht zufällig etwas gefunden … ja, wie soll man es nennen? Einen kleinen Apparat, etwa in dieser Größe«, er deutete die Größe mit den Fingern an, »so eine Art Prüfgerät für Geldautomatenkarten?«
    Svantesson schüttelte den Kopf.
    Er war bereits auf dem Weg nach draußen, als Hill noch etwas einfiel, was er ihn fragen musste.
    »Entschuldigen Sie … warten Sie!«, rief er.
    Der Mann von der Spurensicherung sah sich fragend um, kam dann aber bereitwillig noch einmal zurück.
    »Ja?«
    »Sie haben doch Fragmente eines Rubbelloses unter den Nägeln gefunden, oder?«
    »Ja, Fragmente einer mehrfarbigen Folie.«
    »Mehrfarbige Folie?«
    »Ja, sie bestehen doch aus einer schwarzen Deckfolie – einer so genannten Camouflierungsauflage, darüber wird dann eine Farbcodierung aufgebracht, die die Serie angibt. Diese Mischung haben wir unter den Nägeln des Opfers gefunden.«
    »Ich verstehe. Aber wo haben Sie das Los gefunden?«
    »Welches Los? Von einem Los weiß ich nichts. Haben Sie die Leute von der Kripo schon gefragt? Reden Sie mit Holmgren! Die Leiche oder Leichenteile und absonderlichen Substanzen, die wir auf dieser vorfinden, nur das ist unsere Angelegenheit. Um alles andere kümmert sich Holmgren. So arbeiten wir immer, und das funktioniert auch sehr gut so. Fragen Sie ihn. Bis dann!«
    Hill hob zum Abschied die Hand und fühlte sich ein wenig wie am Vorabend, als Catharina Elgh mit ihrem leisen Suzuki im Dunkel der Nacht verschwunden war.
    Da war er ebenfalls mit einer riesigen Einkaufstüte unbeantworteter Fragen stehen geblieben.
     
    Bernard Valmera versteckte sich in den Hügeln oberhalb der Tankstelle hinter den wintergrünen Büschen, wie es sie eigentlich nur weiter südlich gab und die mit ihrem dichten Laub das ganze Jahr über Schutz boten.
    Etwas weiter weg lag ein Wohnviertel mit Hochhäusern, aber direkt auf seiner Höhe waren Schrebergärten, die sich noch im Winterschlaf befanden. Das Risiko, dass ihn jemand zwischen den Rhododendronbüschen entdecken würde, war minimal.
    Trotzdem lief ihm der kalte Schweiß herunter, als er auf das abgesperrte Gelände der Tankstelle blickte. Er hatte das Gefühl, die Nägel würden in den Deckel seines Sargs geschlagen, als er dort unten die Arbeit der Polizei beobachtete. Die Sache gefiel ihm nicht. Er hatte solche Angst um Jalinka, dass sein Herzschlag in den Schläfen pochte. Er hätte alles darum gegeben, sich absetzen zu können.
    Für Adrian war das anders, von diesem Stoján ganz zu schweigen. Den beiden machte Gewalt einfach Spaß. Sie liebten die Macht, die eine geladene Pistole verlieh, und genossen das Gewicht eines bestückten Magazins aus vollen Zügen. Die Exempel, die statuiert werden mussten, zogen sie unendlich in die Länge. Sie verlängerten den Genuss, den es ihnen bereitete, dass ihr Opfer um sein Leben flehte.
    Ganz klar geilten sich die beiden daran auf, ihre Opfer zu erniedrigen, nur um ihnen die große Gnade zu gewähren, noch einen Moment weiterleben zu dürfen.
    Das Ganze war einfach ein Katz-und-Maus-Spiel, ein Augenblick des Vergnügens, bis der unvermeidliche Schuss fiel. Das Opfer hatte natürlich nie eine Chance. Aber Adrian und Stoján ließen sich deswegen ihre sadistischen Spielchen nicht

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