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Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin

Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin

Titel: Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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Strafverteidigers beim Schlussplädoyer, »wenn es der Gesellschaft nicht gelingt, uns auf unserem eigenen Terrain zu beschützen, dann ist es faktisch die Sache der Gesellschaft, den Schaden zu beheben oder eventuell zu ersetzen.«
    Der Terminator war mit seinen Worten zufrieden.
    Sehr zufrieden.
    »Aber die Gesellschaft ist doch wohl nicht für den Streit zwischen den Gangsters und den Outlaws verantwortlich?«, meinte Gårdeman.
    Der Terminator sah sich gezwungen, über diese Fragestellung einen Augenblick nachzudenken, und war erleichtert, als Gary aus dem Clubhaus kam und ihn ansprach.
    »Du, ich habe mich etwas umgesehen. Habe kontrolliert, dass keiner im Haus war und … ja, du weißt schon.«
    Er warf dem Terminator einen viel sagenden Blick zu, und dieser wusste genau, wovon die Rede war, von dem Lagerraum, in dem so das eine oder andere verwahrt wurde, bei dem den Bullen nur so das Wasser im Mund zusammenlaufen würde.
    »Gut. War auch sonst alles in Ordnung?«
    »Yes. Niemand war im Büro, nicht einmal die Bullen«, diese letzte Bemerkung konnte er sich nicht verkneifen.
    »Nein, denn weißt du was, Gary«, warf Gårdeman ein, »dafür brauchen wir eine Genehmigung, sonst bekommen wir Schwierigkeiten. Wir sind hier, weil da drüben im Schuppen eine Bombe explodiert ist, sonst nichts.«
    »Natürlich, natürlich«, versicherte Gary, konnte seine Skepsis jedoch nicht verbergen.
    »Nein, jedenfalls heute nicht«, meinte Gårdeman noch.
    »Aber warum sind Sie dann immer noch hier?«
    »Wieso?«
    »Die Bombe ist explodiert, der Brand ist gelöscht. Dann könnten Sie doch einfach wieder zurück zum Untersuchungsknast fahren!«
    Selbst der Terminator versuchte auf einmal zu vermitteln.
    »Hör schon auf, Gary. Er ist hier, um über den Wiederaufbau zu sprechen. Und wer weiß, vielleicht kann er uns ja einen Whirlpool einbauen lassen?«
    Die beiden von der berüchtigten Rockerbande lachten verzückt bei diesem Gedanken.
    Gary hatte mit seinem heimatlosen Feuerstuhl jedoch noch einige Dinge zu erledigen. Er klopfte dem Terminator brüderlich auf die Schulter und ging zu dem Platz, wo die Motorräder abgestellt waren. Er war noch nicht ganz da, als ihm plötzlich einfiel, wonach er seinen Boss eigentlich hatte fragen wollen.
    »He, Chef«, sagte er und drehte sich mitten auf dem Kiesplatz um, »gehört diese lächerliche Tüte eigentlich dir?«
    »Was für eine Tüte?«
    »Die in der Küche. Die von Chez Lulu – intime Damenwäsche. « Gary kicherte.
    »Was willst du? Wer hier lacht, erlebt sein blaues Wunder!«
    Der Terminator war drauf und dran, in die Luft zu gehen. Bei Gårdeman fiel der Groschen. Instinktiv wusste er, dass gleich noch etwas anderes als der Anführer der Rockerbande in die Luft gehen würde. Er packte den Arm des Terminators, was diesen den Ernst der Situation erkennen ließ.
    »Dann los, Gary«, sagte der Beamte triumphierend und schob den getreuen Gefolgsmann des Bandenführers resolut zur Seite, »jetzt haben wir wirklich alles Recht der Welt, uns Zutritt zu verschaffen!«
     
    Der Roboter zum Entschärfen von Bomben traf, so schnell es ging, mit einem Mannschaftswagen aus Malmö ein. Es dauerte fünfundfünfzig Minuten von dem Augenblick an, in dem in der Provinz Bombenalarm ausgelöst worden war, bis zur Inbetriebnahme dieses technischen Wunderwerks auf dem kiesbedeckten Hofplatz in Lönnarp.
    Der winzige mechanische Krieger sah alles andere als imponierend aus, er erinnerte mehr an irgendeinen absurden Apparat aus einem Zeichentrickfilm. So etwas wie ein treuer Welpe zum Aufziehen, der für sein Herrchen oder Frauchen durch dick und dünn geht.
    Tatsächlich war er jedoch die beste Waffe der Polizei, um dem immer weiter zunehmenden Bombenterrorismus zu begegnen.
    Kein Mensch brauchte sich noch einem lebensgefährlichen Sprengsatz zu nähern. Kein Familienvater, kein geliebter Sohn einer Mutter brauchte noch sein Leben zu riskieren, da der Bombenroboter allzeit bereit stand.
    Ulf Gårdeman hatte bei einer riskanten, aber schnellen Kontrolle festgestellt, dass das Ganze wirklich sehr verdächtig aussah. Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass bereits eine Bombe im Schuppen neben dem Wohnhaus losgegangen war. Eine Person mit höchst feindseligen Intentionen war offenbar in die sonst immer gut bewachte Bastion der Rockerbande eingedrungen.
    Zweifellos war Vorsicht ratsam, und das auch gerade im Hinblick darauf, dass die Plastiktüte in der Küche des Vereinshauses klar und deutlich

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