Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin

Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin

Titel: Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
Vom Netzwerk:
tickte.
    Der elektronisch gesteuerte Ordnungsstifter der oberen Polizeibehörde in Malmö bewegte sich jetzt auf seinen Raupen Meter um Meter auf den verdächtigen Gegenstand zu, der in seiner viel versprechenden Verpackung gegen den Kühlschrank lehnte.
    Eine kleine Schwelle der Tür führte zu unvorhergesehenen Problemen. Offenbar entsprach sie nicht dem von der schwedischen Baunorm geforderten Standard, denn dieser war genauestens auf die Speicherchips des kleinen Blechburschen eingegeben.
    Das Haus war alt, und das Augenmaß eines schonischen Bauers war beim Bau entscheidend gewesen. Dass es einmal als Unterschlupf von Rockern im ganzen Reich bekannt werden würde, war damals nicht zu ahnen gewesen. Und nun hinderte dieser Umstand den hilfreichen Roboter daran, überhaupt ins Haus zu gelangen.
    Knut Sahlman hatte die Truppe, die angerückt war, überraschenderweise begleitet. Natürlich war bei einem solchen Vorfall jede Verstärkung willkommen, also kümmerte sich niemand weiter darum, dass er eigentlich schon Feierabend hatte.
    »Was? Wieso passiert denn nichts?«, wollte er jetzt ungeduldig wissen.
    »Keine Ahnung«, antwortete Gårdeman. »Warte, ich frage die Leute mit dem Roboter.«
    Gårdeman trat zur Seite und drückte auf die Knöpfe seines Funkgeräts. Es knisterte und rauschte. Gårdeman nickte. Sahlman hoffte, dass sein Kollege eine vernünftige Auskunft erhalten hatte.
    »Er ist stecken geblieben«, teilte Gårdeman mit.
    »Wer?«
    »Der Roboter, du Idiot«, zischte der Kollege verärgert. Was war nur mit Sahlman los? Er schien nur Bahnhof zu verstehen.
    »Ist er stecken geblieben? Dann muss man ihm doch weiterhelfen!«
    »Da sind sie schon dabei. Sie steuern ihn, so gut es geht!«, versicherte Gårdeman.
    »Steuern? Schwachsinn! Ist man stecken geblieben, dann muss einen jemand losmachen!«, entschied Sahlman und handelte wie ein richtiger Held.
    Gegen jedes Reglement und offenbar vollkommen ahnungslos, wie riskant sein Einsatz war, lief er quer über den Hofplatz.
    Das trostlose Geräusch der durchdrehenden Raupen des Roboters ließ sich ganz klar als ein peinliches Versagen deuten, und Sahlman war wirklich nicht in der Laune, sich an diesem Abend auch noch damit abzufinden.
    Mit einem kräftigen Ruck hob er das Wunderwerk der Technik über die Schwelle und suchte dann eilig Schutz bei den Kollegen, die sich auf der anderen Seite der Wiese hinter einem Zaun verbarrikadiert hatten, der das Anwesen umgab.
    »Super!«, sagte Gårdeman anerkennend. Das hätte er Sahlman nie zugetraut. Wirklich erstaunlich! Bei der Kamikazetruppe galt Sahlman eher als hochnäsiger Snob.
    »Nicht wahr? Aber das Scheißding taugt wirklich nichts! Sieh dir nur mal mein Jackett an.«
    Gårdeman wusste sofort, wie er dran war, als Sahlman das traurige Schicksal seines Jacketts beklagte: Die Gin Tonic-Fahne war nicht zu verkennen. Jetzt wusste er auch, wo der plötzliche Mut herkam.
    Weitere Streifenwagen trafen ein, und überraschend gesellte sich Joakim Hill ganz außer Atem zu ihnen.
    »Wie steht’s?«, wollte er wissen.
    »Joakim, ich habe geglaubt …?«, sagte Sahlman verwirrt.
    »Ich weiß, das habe ich auch. Aber man darf es sich doch wohl noch anders überlegen! Als ich zurück aufs Revier kam, war es dort so deprimierend leer, und da habe ich gedacht, was zum Teufel? Hier rauszufahren spielte dann auch keine Rolle mehr.«
    Gårdeman grinste anerkennend und erklärte die Lage.
    »Der Roboter ist gerade im Haus verschwunden. Bald wissen wir, ob es knallt oder nicht.«
    »Und wenn es knallt?«
    »Die Sprengsätze, mit denen wir es bisher zu tun hatten, hatten keine sonderliche Reichweite. Uns passiert also nichts, ausgenommen natürlich dem Roboter.«
    Hill nickte.
    Dann wandte er sich an Sahlman, der nachdenklich hinter dem Zaun kauerte, den sie mit Gerümpel und alten Säcken aus einem der Schuppen verstärkt hatten.
    »Du, Sahlman?«
    »Ja?«
    »Wir müssen uns wirklich mal was anderes für unsere Rendezvous überlegen.«
    Ulf Gårdeman brach, ob er es wollte oder nicht, in Gelächter aus. Der Witz war gut, obwohl er alles andere als neu war. Im Augenblick wusste er ihn auch mehr als sonst zu schätzen, weil er von der unbehaglichen Spannung ablenkte.
    Aber Sahlman merkte nicht einmal, dass über ihn gelacht wurde, er war viel zu entrüstet.
    »Verdammt, jetzt habe ich auch noch Grasflecken auf der Hose.«
    »Du kannst wirklich froh sein, dass es nichts Schlimmeres ist«, meinte Hill.
    Der Mann, der die Bewegungen

Weitere Kostenlose Bücher