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Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin

Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin

Titel: Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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Bingo!« Gårdeman lachte und verschwand auf dem Korridor.
     
    Es gibt Probleme, die auf den ersten Blick unbedeutend – ja, regelrecht lächerlich – wirken, jedenfalls wenn man sie damit vergleicht, was draußen los ist.
    Aber nichts desto weniger, musste man sich ihnen mit der größten Vorsicht und Diplomatie nähern, damit es innerhalb der Polizei nicht zur Frontenbildung und zu unerfreulichen Artikeln in der Tagespresse kam.
    Der Wachhabende Joansson sah sich gerade jetzt einem solchen Problem gegenüber.
    Der Roboter zum Entschärfen von Bomben hatte bei seiner Rückkehr nach Malmö nach seinem Einsatz in Lönnarp Beulen und Kratzer im Lack davongetragen. Und jetzt waren die Leute in Malmö sehr erbost.
    Welcher Dilettant den Roboter in Helsingborg verladen habe, wollten sie wissen.
    »Ich kümmere mich darum, dann melde ich mich wieder«, hatte Joansson diplomatisch geantwortet und so Zeit gewonnen. Obwohl er zu wissen meinte, wer der Schuldige war, und vorhatte, mit dem Übeltäter persönlich ins Gericht zu gehen.
    »Sahlman!«, brüllte die Gegensprechanlage in Sahlmans Zimmer.
    Aber dort war niemand.
    Denn Knut Sahlman befand sich in Hills Büro. Er hielt – ebenso wie Hill – den Atem an.
    Jetzt ging’s ums Ganze. Der entscheidende Augenblick rückte unerbittlich näher. Der Test, der zeigen sollte, ob ihre Theorie standhielt oder nicht, hatte vor ihnen auf dem Tisch bereits begonnen.
    Es juckte am Haaransatz, und Hill merkte, dass die ersten ärgerlichen Schweißtropfen bereits unterwegs waren. Im Scanner lag ein TIA-Los, und der Ein-Knopf war eingedrückt.
    Erst einmal passierte überhaupt nichts.
    Niente.
    Dann veränderte der winzige Bildschirm auf einmal seine Farbe. Erst nur äußerst schwach, breitete sich eine braunrote Färbung bis zum Rand aus. Ein grüner Schleier legte sich jetzt über den immer dunkler werdenden braunroten Hintergrund.
    Schließlich veränderte sich das grüne Licht.
    Changierte ins Blau, veränderte sich dann zu Graublau: Gegen den Hintergrund ließ sich plötzlich ein deutliches Bild erkennen.
     
    50, - 1000, -  75, -
    Fünfzig Eintausend  Fünfundsiebzig
     
    75, -  100, -  100, –
    Fünfundsiebzig  Einhundert  Einhundert
     
    10000, -  1000, -  10000, -
    Zehntausend Eintausend  Zehntausend
     
    »Bingo!«, jubelte Hill.
    »Scheiße!«, rutschte es Sahlman heraus. Er war enttäuscht.
    Hill sah ihn fragend an.
    »Eine Niete!«, erklärte er.
    »Sag das nicht, sag das nicht!«, erwiderte Hill zufrieden.
    Er hatte nämlich gerade das große Los gezogen. Jetzt musste er einige weitere Telefonate führen. Jetzt hatte er endlich das Zauberwort, mit dem sich sämtliche Türen öffnen würden. Jetzt war sein Spesenkonto vermutlich unbegrenzt. Aber es war ebenfalls offensichtlich, dass sie einiges unternehmen mussten, um weitere Morde zu verhindern.
    »Vielleicht sollten wir die anderen auch noch testen, ehe ich mich mit der Staatsanwaltschaft kurzschließe«, meinte er, aber schüttelte dann sofort den Kopf. »Funktioniert es bei einem, dann funktioniert es bei allen.«
    Sahlman verzog bei dem Eifer seines Kollegen das Gesicht.
    »Wirklich nicht verwunderlich, dass du kein Privatleben und keine Frau hast! Du denkst immer nur an die Arbeit. Du weißt kaum noch, wie man L-U-S-T-I-G buchstabiert. Und wie man eine Frau aufreißt, hast du vermutlich keine Ahnung, oder?«
    Hemmungslos ließ sich Sahlman über Hills Versagen im sozialen Leben aus, gerade auch, was das andere Geschlecht angehe, aber Hill war so froh über das Ergebnis mit dem Scanner, dass er sich nicht weiter darum kümmerte.
    »Man muss sie im Sturm nehmen, Joey. Ihnen was bieten. Sich freimachen und ihnen zu etwas Wirklichkeitsflucht verhelfen. Wann wirst du das endlich lernen?«
    Hill hatte nicht die Zeit zu antworten, da setzte Sahlman die Lektion bereits fort.
    »Du solltest dein Licht nicht unter den Scheffel stellen!«
    »Du, Sahlman.«
    »Du musst endlich mal die einfachsten Angriffsregeln lernen.«
    Hill musste brüllen.
    »Sahlman!!!«
    »Ja?«
    »Ich hab schon eine!«
    »Eine was?«
    »Eine Freundin.«
    Sahlman starrte ihn ungläubig an. Ein wenig von unten herauf, als versuche er die Lüge hinter dem Gesagten zu entdecken.
    »Ach was …«
    »Ja.«
    Sahlman schwieg lange. Dann entschloss er sich, der Aussage seines Kollegens Glauben zu schenken, ließ sich auf den Besuchersessel sinken und sah Hill mit dem Blick eines großen Bruders an.
    »Und was gedenkst du zu unternehmen?«
    Hill

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