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Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin

Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin

Titel: Kommissar Joakim Hill - 01 - Die zärtliche Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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und in ihrem Gesicht.
    Stoján sah sie misstrauisch an. Unerwartet schnell schlug ihm Bernard mit der Pistole ins Gesicht. Der Lauf ritzte seine Wange tief ein, und er flog kopfüber auf Adrian.
    Aber von diesem Augenblick an sagte er nichts mehr.
    »Er kommt nicht mehr zurück, Fräulein«, hatte Bernard der Serviererin versichert, da er das große Bedürfnis verspürt hatte, sich für Stoján bei ihr zu entschuldigen. Schließlich hatte die Ärmste ihnen nie etwas getan.
    Danach hatten sie den Peach Club sofort verlassen, falls überhaupt möglich noch frustrierter, als sie gekommen waren.
     
    Nein, diese Reise hatte sich wirklich nicht gelohnt.
    Jedenfalls was alles andere betraf als die Wellen, die sich in Skåne jetzt hoffentlich geglättet hatten.
    Erst gegen fünf Uhr morgens waren sie wieder im Hotel gewesen. Bernard hatte noch für eine weitere Nacht bezahlt und am Empfang Bescheid gesagt, dass sie nicht vom Zimmermädchen gestört werden wollten. Der Nachtportier hatte viel sagend gelächelt. Jönköping by night konnte anstrengend sein.
    Merkwürdigerweise schliefen sie dann alle drei. und Adrian hatten jeder ein eigenes Bett, während sich Bernard mehr als gerne mit der Schlafcouch des Kombizimmers zufrieden gab. Von dort war der Abstand zum Jugoslawen am größten.
    Bernard lag erst wach, die Pistole unter dem Kopfkissen.
    Aber nach einiger Zeit hörte er, dass die beiden jüngeren Männer tief und gleichmäßig atmeten. Lange lauschte er ins Dunkel. Er horchte auf jedes Stocken der Atmung als Indiz, dass der Schlaf nur vorgetäuscht war.
    Er wusste, dass Stoján diesen Abend nie vergessen und früher oder später Rache fordern würde. Das konnte jetzt sein oder nächstes Jahr, aber vergessen würde er nie.
    Er hatte über die Angelegenheit kein weiteres Wort verloren. Stoján hatte die Wunde auf der Wange ausgewaschen, die ausgefransten Wundränder zusammengedrückt und ein stabiles Pflaster draufgeklebt. Vermutlich würde er eine hässliche Narbe zurückbehalten. Bernard fand, dass er sie verdient hatte.
    Allmählich erfasste die Erschöpfung ebenfalls sein Bewusstsein, und er fiel in einen tiefen, aber unbehaglichen Schlaf.
    Gegen elf Uhr Vormittag wachte er schweißgebadet auf.
    Eigentlich war er erstaunt, dass er immer noch am Leben war.
    In seinem Traum war die Kellnerin, die gedemütigt vor Stoján herumgekrochen war, seine Tochter Jalinka gewesen.
     
    Adrian und Stoján schliefen immer noch und erwachten erst gegen zwei Uhr am Nachmittag. Da hatte Bernard bereits die Tageszeitungen gelesen, war in der Sauna gewesen und hatte im Pool gebadet.
    Sie aßen etwas Ordentliches im Restaurant. Alle drei saßen am selben Tisch, alles andere hätte verdächtig gewirkt, aber sie sprachen nicht miteinander. Bernard war dankbar dafür, denn er hatte diesem Schweinehund nichts mehr zu sagen.
    Und solange Adrian zu Stoján aufblickte, konnte dieser ihm ebenfalls gestohlen bleiben.
    Gegen halb vier verließen sie das Hotel, obwohl Bernard merkte, dass sich alle im Hotel wunderten. Schließlich hatten sie das Zimmer bis zum nächsten Tag bezahlt.
    Aber er murmelte etwas von dringlichen Geschäften, lobte das Hotel und verließ dann zusammen mit seinen seltsamen Reisegefährten das Scandic Hotel Jönköping.
    »Wohin?«, fragte Adrian und brach damit das Schweigen, das jetzt schon fast einen halben Tag gedauert hatte.
    »Nach Osten«, antwortete Bernard. »Bieg Richtung Nässjö ab, von dort finden wir dann schon wieder eine Straße nach Süden.«
    Stoján lag auf der Rückbank. Bernard fühlte, wie sich sein hasserfüllter Blick in seinen Nacken bohrte. Aber Blicke konnten schließlich nicht töten, oder?
    »Aber wohin fahren wir?«, wollte Adrian noch einmal wissen. Er fand es unbefriedigend, dass er keine richtige Antwort bekommen hatte.
    »Wir sind nicht nur zum Vergnügen hier«, konstatierte Bernard trocken und stellte dann zufrieden fest, dass ihm Adrian nicht zu widersprechen wagte. Die unerfreulichen Ereignisse des Vortags hatten vielleicht auch ihr Gutes gehabt.
    »Wir fahren nach Ramseryd, oder hattest du das schon vergessen, du Blödmann«, erinnerte ihn Bernard, während Adrian den grünen Volvo über die komplizierte Auffahrt der Autobahn steuerte.

10
    Es hatte den Anschein, als sei der Kaffeeautomat als Einziger willig, Joakim Hill an diesem Nachmittag eine Auskunft zu geben.
    »Kaffee zu Ende. Setzen Sie sich bitte mit dem autorisierten Servicepartner in Verbindung«, teilte er in leuchtender

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