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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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Hand.«
    Inger unterstrich die Szene mit eifrigen Handbewegungen.
    »Er hielt nicht einmal an, sondern schnappte sich geradewegs die Wurst und setzte dann seine Fahrt fort. Neben sich hatte er eine junge Polizistin sitzen. Sie sah etwas verängstigt aus und hielt sich ordentlich am Sitz fest, während sie die Füße gegen das Armaturenbrett stemmte – sicherheitshalber! Dann rasten sie den Hang dort hinten hinunter und waren wieder zurück auf der Straße.«
    Sie zeigte in Richtung der Verkehrskreuzung.
    »Zum Glück gab es zu der Zeit die Telefonzelle noch nicht. Dort war nur ein frisch geglätteter, allerdings ziemlich steiler Abhang. Die Reifen quietschten, als er die Kurve auf zwei Rädern nahm und verschwand. Aber er kam am Nachmittag zurück, bezahlte die Wurst und berichtete, dass sie den Dieb gefasst hätten.«
    Sie schüttelte ihr kurzes, rotbraunes Haar in einem herzlichen Lachen.
    »Ja, du lieber Himmel, so ist der Bäcker!«
    Sie wandte sich wieder ihrer Arbeit zu, räumte ein wenig an den anderen Tischen auf und überließ die beiden sich selbst. Hills Essen war dabei, endgültig kalt zu werden, und er beeilte sich, es mit neu erwachtem Appetit in großen Bissen zu verspeisen. Catharina saß da und stocherte eher in ihrem Fisch, trank jedoch ihr Vichy Nouveau so gierig wie nie zuvor.
    Bald hatte er den größten Hunger gestillt und schaute sie fragend an. »Was wolltest du mir eigentlich erzählen?«, fragte er.
    Ihm graute, ehrlich gesagt, davor, die Antwort zu hören, doch er sah sich gezwungen zu fragen, denn sie war ja einer der Gründe, warum er hier war. Und selbst wenn er sie nicht sagen hören wollte, dass sie weg musste – nicht einmal die Möglichkeit in Betracht ziehen wollte, dass ihr Leben, nachdem, was sie seither gemeinsam erlebt hatten, in eine völlig entgegengesetzte Richtung driften könnte –, so war es doch seine verdammte Pflicht, ihr zuzuhören.
    Sie stocherte noch immer uninteressiert in ihrem Fischburger herum.
    Er wusste, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmte.
    Dann hob sie den Blick, begegnete dem seinen, hielt ihn fest und sagte, was sie ihm zu sagen hatte.
    »Joakim, wir werden ein Kind bekommen.«
    13:35:33
     
    Sture Joansson, der Dienst habende Inspektor am heutigen Tag, sah Joakim Hill über den Rand seiner Lesebrille verwundert an.
    Eigentlich benötigte er sie nicht direkt zum Lesen, doch er liebte seine goldumrandeten halben Gläser. Er fand, dass sie ihm ein distinguiertes, ja nahezu intellektuelles Aussehen verliehen. Besonders, wenn er sie auf die Nasenspitze herunterschob, um sich sozusagen einen Überblick zu verschaffen.
    Joansson war normalerweise der Spaßvogel des Präsidiums, doch entweder war er heute nicht in Form, oder er merkte, dass sein Talent nicht benötigt wurde.
    Hill war nämlich selbst blendender Laune.
    »Tag, Joansson, Joe Hill ist zurück«, setzte er ihn überschwänglich ins Bild. »Hier, nimm eine Zigarre, bediene dich!«
    Er hielt Joansson verführerisch ein Kästchen Zigarillos unter die Nase. Hill kannte wahrscheinlich den Unterschied nicht, da er selbst nie geraucht hatte, bot sie aber dennoch großzügig und mit einem verschmitzten Grinsen an.
    Ein Wunder ist geschehen, dachte Joansson. Als Hill sich auf den Weg nach Lund gemacht hatte, war er wintermüde und schlapp gewesen – übrigens, genau wie er selbst sich in den letzten Wochen gefühlt hatte –, und nun strahlte er plötzlich wie die Frühlingssonne selbst!
    Joansson griff verwundert in das Kästchen.
    »Das hier ist ein Zigarillo«, stellte er trocken und sachlich fest, als ginge es um eine Ermittlung.
    »Natürlich, du hast sicherlich Recht«, lachte Hill, »aber du bekommst sie trotzdem! Ist irgendetwas in der Zwischenzeit vorgefallen?«
    »Tja, bis jetzt nur der gewöhnliche Kleinkram. Es sollen demnächst einige Schulbusse mit bierdurstigen Gymnasiasten irgendwo aus dem Norden eintreffen. Die Polizei in Helsingør hat daraufhin Verstärkung angefragt. Deinem alten Freund Jannick Storm-Jørgensen schien die Angelegenheit sehr wichtig. Aber sonst ist nichts Besonderes gewesen, zum Glück«, seufzte Joansson.
    Dann erinnerte er sich. »Na, hast du etwas in Lund erfahren?«, fragte er jetzt interessiert.
    »Darauf kannst du Gift nehmen!«, sagte Hill. Er schlug scherzhaft mit der Faust auf den Tresen und schwang sich dann mit beneidenswert jugendlicher Leichtigkeit die Treppe zur Abteilung der Kripo hinauf.
    Joakim war enttäuscht, als er Gårdeman nicht in seinem

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