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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bodil Mårtensson
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in Naturalien.«
    »Ach so! Bevorzugen Sie einen Hamburger oder einen Kuss von Pernilla?«
    Die junge Pernilla schüttelte drüben an der Senfspritze so intensiv den Kopf, dass ihr getigerter Haarschopf durcheinander wirbelte.
    Sie warf einen schelmischen Blick in Richtung Tresen. »Oh nein, Papa! Das sind ja wohl deine Strafzettel und nicht meine!«, erklärte sie bestimmt.
    Hill kicherte amüsiert und betrachtete sie einen Augenblick lang. Hübsch war sie, genau wie ihre Mutter, und kein bisschen auf den Mund gefallen. Sie gefiel ihm – sicherheitshalber hielt er sich jedoch zurück.
    Er schaute instinktiv zu ihrem Tisch herüber.
    Er war besetzt. Catharina saß bereits mit ihrem üblichen Fischburger und einem Vichy Nouveau dort und unterhielt sich mit einem älteren Mann.
    »Hallo!«
    Hill legte demonstrativ Besteck und Serviette an den Platz neben ihr, küsste sie mit einem Ausdruck von Besitzanspruch auf die Wange und ließ sich ungebeten neben ihr nieder.
    »Hallo«, grüßte sie halbwegs überrascht, nahm aber seine Hand.
    Hatte sie vergessen, dass er kommen würde?
    Und wer war der andere?
    »Das ist Joakim Hill, von dem ich dir erzählt habe«, klärte sie ihr Gegenüber auf.
    Der ältere Mann schaute ihn interessiert durch seine halb zusammengekniffenen Augen an, während Hill fragend zurückblickte. Der Unbekannte erhob sich und streckte ihm die Hand zur Begrüßung entgegen. Er hatte einen rundlichen, massigen Körper, der aber imponierend beweglich wirkte. Sein Haar war trotz seines Alters noch blond. Vielleicht eine Nuance grau meliert, aber insgesamt überwiegend blond. Hill hatte das unangenehme Gefühl, dass der Mann direkt durch ihn hindurch sah.
    »Aha! Der berüchtigte Joe Hill!«
    Hill spürte, wie ihm ungewollt die Röte ins Gesicht stieg. Was hatte Catharina eigentlich über ihn erzählt – und dann noch einem Fremden?
    »Und das hier«, sagte Catharina mit einem geheimnisvollen Lächeln, »das ist der Bäcker.«
    »Hallo, hallo«, sagte der Mann und schüttelte Hill so energisch die Hand, dass es unweigerlich aussah, als gehörte der Bäcker einer ganz anderen Zunft an und wollte gerade mit einer alten Gartenpumpe Wasser zutage fördern.
    Hill war sich nicht ganz sicher, ob er richtig gehört hatte.
    »Bäcker? Der Bäcker?«, wollte er wissen.
    »Tja, das hängt davon ab, welchen Bäcker Sie meinen!«, lachte Bäcker vergnügt.
    »Bäcker, wie der legendäre Fahnder Bäcker aus Lund?«, versuchte Hill es aufs Geratewohl.
    »Ja, genau der, vollkommen richtig!«
    Bäcker hatte ein raffiniertes, aber herzliches Lachen, und Hill setzte sich mit einem etwas überforderten Gesichtsausdruck zurück auf seinen Stuhl.
    »Aber … woher kennt ihr beiden euch?«, fragte er und schaute von einem zum anderen.
    Catharina sah Bäcker verschmitzt an und erklärte ihrem verwirrten Freund die Zusammenhänge.
    »Wir sind uns vor längerer Zeit begegnet, als Bäcker gerade daran gearbeitet hat, einen Drogenring zu überführen. Die betreffenden Dealer gingen ihren dubiosen Geschäften in den unterirdischen Gängen des Lazaretts nach. Tja, um die Geschichte kurz zu machen, konnte ich ihm damals mit meiner Klinikerfahrung helfen. Denn keiner verdächtigte mich, im Auftrag der Polizei zu arbeiten«, erklärte sie und hob die Arme in einer unschuldigen Geste.
    Bäcker musste angesichts der Erinnerung verzückt kichern – als wäre seine gesamte Karriere als Fahnder ein einziges großes Ferienabenteuer gewesen.
    »Und mithilfe einiger Insider-Informationen gelang es der Polizei bald darauf, den Ring zu sprengen und dem Drangsalieren von Patienten und Personal ein Ende zu bereiten«, schloss Catharina.
    Hill hatte sich von der Überraschung erholt und spürte dankbar, dass sich seine Laune allmählich besserte.
    »Da sieht man mal!«, sagte er zu Bäcker gewandt. »Ich hätte Sie immer schon mal gerne getroffen – und nun sitzen Sie hier mit meiner Liebsten.«
    »Ja, und was für eine stilvolle junge Dame sie ist!«, antwortete Bäcker in seinem legendären Jargon.
    Inger rief ein Rolles Spezial mit Gurkensalat aus, und Hill beeilte sich, zum Tresen zu kommen und sein Essen zu holen.
    Allerdings schien sein Hunger plötzlich wie verflogen. Er stellte den Teller auf den Tisch, ließ jedoch das Besteck auf der Serviette liegen.
    »Was für eine Überraschung!«, nahm er die Unterhaltung wieder auf. »Sie waren bereits in Rente gegangen, als ich meinen Dienst in Helsingborg antrat, aber Geschichten über Sie hört

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