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Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Titel: Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Lüdecke
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Erschöpfung war. Alle wussten Bescheid? Alle! Und sie hatte noch verzweifelt versucht, Spuren zu verwischen.
    „ Es ist gleichgültig jetzt. Du gehörst zu meiner Familie, so ist Mehmet auch dein Bruder. Du kannst ihm nichts tun.“
    Dimitri sträubte sich erfolgreich gegen seinen Widerwillen, der Mehmet betraf.
    „ Du bist mein Mann. Und er ist mein Bruder.“
    „ Sieh mich an, Fatma! Ein normales Leben ist mit mir nicht möglich. Ich bin ein Aussätziger in den meisten Kreisen. Bitte, spiel nicht mit meinen Gefühlen!“
    „ Nein. Ich spiele nicht mit dir. Ich verändere mich!“
    Dimitris NO RETURN Haltung war konsequent. Und in ihrer Konsequenz sogar ein bisschen bequem. Wer eine unüberbrückbare Grenze zieht, muss sich mit der Gegenseite nicht mehr auseinandersetzen.
    Insofern war sein Selbstverständnis nichts anderes als das Spiegelbild dieser Gesellschaft. Ein durch sie erlittener, tiefer Komplex. Die Spinnenwebe in seinem Gesicht war ihr Abbild! Nicht Ausdruck seiner selbst.
    Als Jugendlicher hatte er in ihrem Netz gezappelt, war von seelischer Not aufgefressen, verdaut und wieder ausgespuckt worden. So lange, bis er sich selbst schließlich in ein gefährliches Raubwesen verwandelt hatte.
    Und nun zog er Fatma auf seine Seite, heraus aus dem so genannten normalen Leben, das sie sich als Ideal erträumt hatte.
    Ihre Leistung würde verblassen.
    „ Dimitri, ich kann dein Leben und deine Einstellungen begreifen, aber deine Unbeweglichkeit verstehe ich nicht. Niemand in unserem Alter hat seine Entwicklung endgültig abgeschlossen. Weder Du noch ich.“
    „ Wir haben weniger Chancen, als Du denkst.“
    Die Nähe zwischen ihnen ließ alles zu. Sogar das Erkunden ihrer Distanzen.
    Ihre wahrhaftige Glückseligkeit riss alles weg, was sie stören konnte, und verkleisterte dennoch ihre Unterschiede nicht.
    „ Wir werden es schaffen, weil wir alles erreichen können. Diese Erfahrung habe ich gemacht.“
    „ In der Schule damals hat einer der Streber mich denunziert. Nur ein Gerücht verbreitet. Das reichte aus. Wie schnell sogenannte Freunde sich abwenden können, wegen eines Gerüchts!“
    Fatma band den Strom zwischen ihren Körpern noch inniger zusammen. So würden sie sich stützen, wenn der andere einmal nicht stark sein konnte.
    „ Da gibt es noch etwas. Weißt Du etwas über einen Kommissar Katzorke?“
    „ Er war mein Vorgänger. Hat einen Fehler gemacht. Weshalb?“
    „ Er brachte meinen Vater in den Knast.“
    Fatma tat auf einmal etwas Unlogisches, was sie so von sich selbst nicht kannte. Sie fasste Dimitris Kopf mit beiden Händen und biss ihn in seine Oberlippe.
    „ Au!“
    Er packte reflexartig ihre Hände, drückte sie herunter und hielt sie fest. Seine Lippe blutete. Einen Moment lang starrte er Fatma überrascht an. Dann näherte er sein Spinnenwebgesicht mit dem blutenden Mund ihren Lippen und küsste ganz sanft und schüchtern ihren Mund.
    Fatma sog daran wie ein Baby an Brüsten, öffnete sein Hemd und von da an gab es kein Zögern mehr.
    Was folgte sah wie ein erneuter Kampf aus, war aber nichts als atemlose Leidenschaft, ungelenke Bewegungen mit dem Ziel, keinen Fetzen Stoff mehr zwischen ihnen zu lassen.
    Doch plötzlich löste sich Fatma abrupt von ihm.
    „ Weshalb warst Du vorhin bei Elisabeth?“
    Dimitri starrte sie ungläubig an. Dann begriff er, lachte jedoch nicht. Es war wie in sie eingraviert, diese latente Angst des Außenseiters, im nächsten Augenblick wieder betrogen und abgelehnt zu werden.
    „ Ehrlich, ich hatte gehofft, dich bei ihr zu treffen, Fatma! Ich bin seit Jahren in dich verliebt.“
    Ihre Augen strahlten wieder vor Glück.
    „ Sie hat bestimmt alles versucht, dieses Miststück!“
    Dimitri musste lachen.
    „ Das hat sie. Behalten wir sie trotzdem als Freundin.“
    „ Na gut! Aber dann verhafte ich dich jetzt für immer.“
    Langsam und immer wieder mit ihrer Leidenschaft spielend, bewegten sie sich durch das Apartment. Schließlich kippten sie über die Rückenlehne des Sofas, das fast wie ein Trampolin wirkte und sie unsanft auf den Teppich beförderte.
    Als hätte an Sylvester einer jener Knall Pyromanen direkt vor dem Fenster des Apartments einen selbst gebastelten Sprengkörper gezündet, zuckte ein greller Blitz durch den Raum und blendete ihre Augen. Fast zeitgleich erschütterten zwei Explosionen die obere Etage der „Schlange“. Eine folgte dem Blitz, die andere kam von der Eingangstür.
    Reflexartig suchten sie ihre Körper, um sich

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