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Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors

Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors

Titel: Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Stuart zu erheben", erklärte Jeanette ärgerlich. „Der arme Junge kann sich nicht einmal verteidigen!"
    „Denke doch einmal darüber nach, Jeanette! Nur bei Stuart paßt alles wie in einem Mosaik zusammen."
    „Ich will nichts mehr davon hören!"
    Roger seufzte. „Du scheinst ihn doch zu lieben . . .“
    „Das hat mit Liebe nichts zu tun", meinte sie ärgerlich. „Es ist eine Sache des natürlichen Anstandes. Hat er sich nicht bemüht, uns zu helfen?"
    „Gerade das wage ich zu bezweifeln." Er stand auf. „Ich fahre zu ihm."
    „Was denn . . . jetzt, mitten in der Nacht?"
    „Weshalb nicht? Ich werde ihm Gelegenheit geben, sich zu verteidigen ... das ist es doch, worum es dir geht, nicht wahr?"
    „Du kannst ihn doch nicht aus dem Bett holen! Es ist schon drei Uhr vorbei."
    „Stuart hat mir einmal erklärt, daß er ein Nachtmensch sei. Der Besuch wird ihm also nichts ausmachen. .. höchstens das Thema, das dabei zur Sprache kommt."
    „Willst du unbedingt einen Skandal heraufbeschwören?"
    „Ich will nur die Wahrheit entdecken. Das ist alles. Und ich möchte meine Schwester davor bewahren, sich mit einem Mörder zu verbinden."
    „Sag mal. . . hast du irgend etwas getrunken?"
    Roger gab keine Antwort. Er ging hinaus. Zehn Minuten später kletterte er in seinen Wagen und fuhr los. Nach weiteren zehn Minuten bremste er vor dem Gartentor, das zu Stuart Lincolns Grundstück führte. Er war erleichtert, als er sah, daß in einem Zimmer der ersten Etage Licht brannte. Während er auf das Haus zuschritt, fragte er sich, wie Stuart wohl die Beschuldigungen aufnehmen würde. Roger war plötzlich gar nicht mehr so sicher, daß Stuart an den Verbrechen die Schuld trug. Habe ich mich da nicht in einen völlig blödsinnigen Verdacht verrannt? fragte er sich. Er klingelte. Niemand kam, um zu öffnen. Stuart wohnte ganz allein in dem Haus. Seit einiger Zeit beschäftigte er keine Dienstboten. Zweimal in der Woche kam eine ältere Frau, um die Wohnung sauber zuhalten. Roger klingelte erneut, aber auch diesmal rührte sich nichts. Er ging um das Haus herum. Als er an der Garage vorüberkam, stellte er fest, daß sie geöffnet war. Stuarts roter Sportwagen stand nicht drin. Lincoln war also nochmals weggefahren. Da das Licht in seinem Zimmer noch brannte, war zu vermuten, daß es sich nur um eine kleine Besorgung handelte. Aber was konnte das sein . .. um diese Zeit? Wohin war er gefahren? Roger wandte sich ab. Er setzte sich auf die Stufen, die zu dem Hauseingang in die Höhe führten und zündete sich eine Zigarette an. Er dachte an viele Dinge... an seine Mutter, die das Opfer eines Mörders geworden war, an Jeanette, die Stuart zu heiraten wünschte, und an den toten Mixer, der um diese Zeit vielleicht noch immer unentdeckt in der Diele seiner Wohnung lag. Vor allem aber dachte er an Stuart Lincoln.
    Im Grunde genommen habe ich ihn nie so recht leiden können, überlegte Roger. Liegt es an dieser Voreingenommenheit, daß ich ihn jetzt verdächtige? Was ist, wenn Stuart unschuldig ist? Habe ich überhaupt das Recht, auf diese Weise die Beziehungen zwischen Jeanette und ihm zu stören? Es war schwer, auf diese Fragen eine Antwort zu finden. Es wurde kühl. Roger erhob sich, um ein paar Schritte auf und ab zu gehen. Als er die Garage sah, ging er hinein und knipste das Licht an. In einer Ecke lagen zwei alte Reifen und eine Werkzeugtasche. Roger ging darauf zu und betrachtete sich interessiert die Werkzeuge. Dann gewahrte er hinter den Reifen noch ein paar derbe, verschmutzte Schuhe. Er nahm einen davon in die Hand. An den Sohlen klebte noch etwas von dem sandigen Boden, der den Grund der Kiesgrube bedeckte. Roger schaute sich um. Er gewahrte diesen Sand auch auf dem Garagenboden; offensichtlich war er aus den Rillen der Reifenprofile gefallen.
    „Hallo, Roger. . . suchen Sie etwas?" hörte er plötzlich Stuarts Stimme hinter sich.
    Roger warf den Schuh in die Ecke und wandte sich um. „Ich habe es schon gefunden."
    Stuart sah müde aus. Er trug eine Sportkombination. Um den Hals hatte er einen Seidenschal geschlungen. „Darf man erfahren, worum es sich handelt?"
    „Können Sie das nicht erraten?"
    „Nicht um diese Zeit, Roger. Sie werden zugeben, daß das eine ziemlich anstrengende und aufregende Nacht gewesen ist."
    „Sie ist noch nicht zu Ende. Wo waren Sie, Stuart?"
    „Ich verstehe Sie nicht, Roger. Was sollen diese Fragen? Aus Ihrem Verhalten muß ich schließen, daß Sie mit Ihren Nerven ebenso am Ende sind wie

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