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Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors

Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors

Titel: Kommissar Morry - Die Stimme des Terrors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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ich."
    „Im Moment bin ich mit der Beschaffenheit meines Nervensystems ganz zufrieden. Aber Sie haben alle Ursache, das Ihre jetzt fest im Griff zu behalten. Ich weiß, daß Sie der Mörder sind!“
    Stuart befeuchtete sich die spröde gewordenen Lippen mit der Zungenspitze. „Es ist zu spät, für schlechte Witze dieser Art", murmelte er.
    „Sie wissen, daß es kein Witz ist!"
    „Wollen wir nicht ins Haus gehen? Hier ist es zu ungemütlich."
    „Ist das alles, was Sie vorzuschlagen haben?"
    „Ich muß erst darüber hinwegkommen, daß der Bruder des Mädchens, das ich liebe, in mir einen Verbrecher sieht."
    Sie gingen in das Haus. Es wurde kein Wort zwischen ihnen gewechselt, bis sie Lincolns Zimmer erreicht hatten. Roger hob die Augenbrauen, als er einen umgestürzten Stuhl und die verrutschten Brücken und Teppiche bemerkte.
    „Hat hier eine Prügelei stattgefunden?" erkundigte er sich.
    Stuart stellte den Stuhl auf und sagte: „Wie ich sehe, sind Sie fest entschlossen, aus jeder Kleinigkeit einen Beweis meiner angeblichen Schuld zu konstruieren. Finden Sie das nicht ein wenig lächerlich? Aber es ist mehr als das. Ihre Worte sind ehrenrührig und beleidigend! Ich hoffe. Sie bringen Verständnis dafür auf, wenn ich entsprechende Genugtuung fordere!“
    „Lassen wir die großen Worte beiseite", sagte Roger. „Sie waren mit Ihrem Wagen draußen in der Kiesgrube, nicht wahr?"
    „In welcher Kiesgrube?" verwunderte sich Stuart.
    „Der Schmutz an den Schuhen in der Garage ist noch relativ frisch. Selbstverständlich gibt es auch anderswo sandigen Boden... aber die Werkzeuge verraten mir, wozu sie benutzt wurden. Sie haben die Bremsen von O'Conners' Wagen gelöst!"
    „Absurd."
    „Warum habe ich niemals daran gedacht, von Ihnen für die in Betracht kommenden Tatzeiten ein Alibi zu verlangen? Wo waren Sie zum Beispiel heute abend, als der Mixer getötet wurde?"
    „Zu Hause.“
    „Gibt es dafür einen Zeugen?"
    „Sie wissen ganz genau, daß ich allein in diesem Hause lebe. Wo sollte ich einen Zeugen hernehmen?"
    „Wo waren Sie an dem Abend, als meine arme Mutter erschossen wurde?"
    „Das kann ich jetzt nicht aus dem Ärmel schütteln. Wissen Sie denn so genau, was Sie vor vier Wochen getan haben?"
    „Geben Sie das Schwindeln auf, Lincoln. Es nützt Ihnen nichts!"
    „Weiß Jeanette, daß Sie hier sind?"
    „Ja."
    „Billigt sie Ihr Vorgehen? Teilt sie Ihren Verdacht?"
    „Nein."
    „Natürlich haben Sie vor, in dieser Hinsicht nicht locker zu lassen, nehme ich an? Gewiß werden Sie fortfahren wollen, Jeanette gegen mich zu beeinflussen?"
    „Ich werde noch einen Schritt weiter gehen. Ich habe vor, Inspektor Rockwell zu informieren. Das hätte schon längst geschehen sollen."
    „Ist das nicht ein wenig gefährlich für Jeanette und Sie? Denken Sie an die von dem Mixer illegal erworbene Pistole! Denken Sie an Patrick O'Conners, denken Sie daran, was Sie mit dem Toten angestellt haben..."
    „Das war dumm und falsch von mir. Ich werde mich dafür zu verantworten haben. Jedenfalls bin ich nicht sein Mörder!"
    „Können Sie das beweisen?"
    „O ja."
    „Sie spielen mit dem Feuer, Roger."
    „Soll das eine Drohung sein?"
    Stuart nagte an seiner Unterlippe herum. Er ging im Zimmer auf und ab. Dann blieb er mit einem Ruck stehen. „Okay", sagte er. „Schluß mit diesem unwürdigen Katz und Maus Spiel. Ich habe Ihre Mutter getötet. Ich habe auch O'Conners und den Mixer auf dem Gewissen. Genügt Ihnen das?"
    Nach den vorangegangenen Lügen und Ausflüchten kam das Geständnis für Roger so überraschend, daß er den Mund aufriß, ohne etwas sagen zu können. Dann wandte er sich schweigend ab und trat an das Telefon. Er nahm den Hörer ab. In dem Moment, als er die Nummer der Polizei wählen wollte, hörte er hinter sich Stuarts weiche, geschmeidige Stimme, die befehlend, aber durchaus nicht übermäßig laut sagte:
    „Hände weg vom Telefon!"
    Roger wandte sich langsam um. Er sah, daß Stuart eine Pistole auf ihn gerichtet hatte.
    Roger legte den Hörer auf die Gabel zurück. „Das hat doch alles keinen Zweck, Lincoln", meinte er. „Was würde es Ihnen nützen, wenn Sie auf mich schössen? Jeanette weiß schließlich, daß ich hier bei Ihnen bin!"
    Lincoln lächelte grausam. „Natürlich. Das ist mir bekannt. Sie haben es ja bereits gesagt. Aus diesem Grund muß auch Ihre Schwester sterben."
    Roger merkte, daß kalter Schweiß auf seine Stirn trat. „Das können Sie doch nicht wollen!"
    „O doch... das

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