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Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Titel: Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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auf Heller und Pfennig ersetzt bekommen. Ich bin hoch versichert, und natürlich haftet die Versicherung für den Schaden. Darüber hinaus hat mir Inspektor Slade zugesagt, daß er in spätestens drei Tagen die Verbrecher gestellt hat. Also Ruhe, und bitte, schenken Sie mir weiterhin Ihr Vertrauen.“
    In diesem Augenblick schob sich die massige Gestalt des Inspektors durch die Menschenmenge, Man machte ihm respektvoll Platz. Bankdirektor Porter begrüßte ihn herzlich und fragte:
    „Schon Erfolg gehabt?“
    „Dürfte ich Sie einen Moment unter vier Augen sprechen?“ fragte in eigenartigem Unterton Inspektor Slade.
    „Aber selbstverständlich . . . bitte, gestatten Sie, daß ich vorausgehe.“
    Ein stummer Wink des Inspektors bedeutete Thomson, sich an der Tür aufzustellen, dabei machte er eine unauffällige Bewegung, die Thomson sofort verstand und seine Hand griffbereit an den Revolver legte.
    Befremdet blickte der Bankdirektor den Inspektor an und fragte:
    „Na, reden Sie schon . . . was ist denn?! Sie sehen mich ja so eigenartig an? Darf ich Ihnen einen Whisky anbieten? Ich glaube, Sie haben ihn nötig, Inspektor.“
    „Ich bin dienstlich hier“, kam die harte Entgegnung, „und nun fordere ich Sie auf, Mister Porter, sich jedes Wort genau zu überlegen, bevor Sie antworten.“
    „Was soll das heißen?“ brauste Henry Porter auf, „wie sprechen Sie überhaupt mit mir, das gewöhnen Sie sich mal ab, verstanden!“
    „Sie haben mir keine Vorschriften zu machen“, knurrte ihn gereizt der Inspektor an, „wollen Sie mir bitte mal erzählen, Mister Porter, wo Sie gestern gegen zwölf Uhr waren . . .“
    „Zu Hause natürlich.“
    „Soooo?“ kam es gedehnt von den Lippen des Inspektors. „Ist das auch wirklich wahr? Haben Sie einen Zeugen dafür?“
    Einen Augenblick überlegte der Bankdirektor, dann entgegnete er verlegen:
    „Zeugen? Leider nein, aber warum auch, mein Wort muß Ihnen doch genügen. Ich war zu Hause!“
    „Und wo war Ihre Frau?“ forschte gespannt Kenneth Slade.
    „Bei ihrer Schwester“, kam es schlagartig zurück. „Meine Schwägerin ist erkrankt ... sie hat meine Frau gegen sieben Uhr abends angerufen und gebeten, sie aufzusuchen. Ich glaube, Gallenkolik oder so etwas Ähnliches.“  
    „Und Ihre Angestellten?“
    „Der Gärtner hat Urlaub, er befindet sich bei seiner Mutter, während die Hausangestellte ihren freien Tag hatte. Wollen Sie noch etwas wissen, Inspektor?“ „Also keinen Zeugen“, höhnte Kenneth Slade, „na, dann erklären Sie mir mal, Herr Bankdirektor, wie Sie es möglich gemacht haben —- obwohl Sie doch angeblich zu Hause waren — zur selben Zeit eine Autotour mit Mister Williams zu unternehmen. Ich kann dieses Problem nicht lösen. Vielleicht sind Sie mir behilflich.“
    Die höhnischen Worte des Inspektors peitschten den Bankdirektor hoch. „Was reden Sie für blödes Zeug“, schrie er ihn unbeherrscht an, „ich soll mit Mister Williams in meinem Wagen umhergefahren sein? Für diese Behauptung werde ich Sie noch zur Rechenschaft ziehen.“
    „Das können Sie machen, wie Sie wollen“, entgegnete Inspektor Slade und warf Henry Porter einen lauernden Blick zu, „Sie behaupten also nach wie vor, sich den ganzen Abend über zu Hause aufgehalten zu haben. . . Ja? Gut, dann muß ich Sie mitnehmen!“
    „Soll das etwa heißen“, fragte völlig fassungslos Henry Porter zurück, „daß ich verhaftet bin?“
    „Ich habe zwei einwandfreie Zeugen, Mister Porter“, brüllte nun Inspektor Slade mit sich überschlagender Stimme, „die behaupten, Sie gestern Abend in Begleitung Mister Williams gesehen zu haben.“ Er deutete auf den großen Sergeanten und fuhr grimmig fort: „Sergeant Thomson ist jederzeit bereit, es zu beeiden, ebenso der Wirt des Gasthauses ,Nightingale'. Ja, ja, da staunen Sie, was? Das hätten Sie nicht erwartet. Los, kommen Sie mit. Ich glaube, daß wir noch heute Nacht den mysteriösen Bankeinbruch klären werden.“
    „Um Gottes willen“, stieß erschüttert Henry Porter aus, „das können Sie doch nicht machen, Inspektor. Draußen, im Schalterraum sind noch sehr viele Menschen . . .“
    „Die liebe Eitelkeit“, lachte brutal Kenneth Slade. „Na, meinetwegen Porter, wir können ja auch den Hinterausgang benutzen. Oder ist es Ihnen lieber, daß wir den Ihnen vertrauten Weg durch den Tresorraum in die Villa Ihres Komplicen nehmen? Mir soll es recht sein!“
    „Das ist ein Irrtum“, rief Henry Porter aus und wandte sich

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