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Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Titel: Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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erweitern kann . . . Henry, überlege doch noch einmal ganz genau . . . denke darüber nach . . . es geht um deine Freiheit! Siehst du denn nicht ein, in welcher Situation du dich befindest?! Du hast selbst zugeben müssen, daß du dich mit Mister Williams fast zwanzig Minuten unten im Tresorraum aufgehalten hast ... du erzählst, daß er seine Hand verstaucht habe und die Haushälterin, Miß Yellow, streitet das ab . . . Sie sagt, sie habe, kurz bevor Mister Williams das Bankgebäude betrat, ihm die Hand gedrückt. . . die rechte Hand . . . und du behauptest, der Mann wäre nicht in der Lage gewesen, das leichte Schloß zu öffnen. Mein Gott, siehst du denn nicht, welche Lawine auf uns zurollt?“  
    „Und doch ist alles so, wie ich es gesagt habe“, stieß mit tonloser Stimme Henry Porter aus. „Warum sollte ich auch in meine eigene Bank einbrechen lassen, Mac . . . meine ganze Existenz ist doch dadurch vernichtet.“
    „Weißt du, was mir der Inspektor vorhin gesagt hat, als ich den Einwand machte? Auch der Untersuchungsrichter sagte so etwas Ähnliches: man habe schon herausbekommen, daß du dich in Geldschwierigkeiten befändest und daß du aus Verzweiflung heraus so gehandelt haben müßtest.“
    „Ich kann nicht mehr“, stieß erschöpft Henry Porter aus, „es geht über meine Kräfte. Ich grüble und grüble, aber ich komme zu keinem klaren Gedanken. Furchtbar ist es für mich, daß ich selbst einzusehen beginne, daß man mich auf Grund der Indizien verurteilen wird. Ich glaube kaum, du guter alter Freund, daß du mir helfen kannst.“
    „Aber ich bitte dich“, rief Mac Hunter mit Überzeugung aus, „so schnell gebe ich nicht auf. Noch habe ich Zeit, die Anklage zu erschüttern ... es wird und muß mir gelingen. Ich bin es deiner Frau schon schuldig, die nach wie vor mit unerschütterlicher Treue zu dir steht. Ich gebe gerne zu, Henry, daß mich auch schon zuweilen Zweifel gepackt haben . . .“
    „Und Helena, wie denkt sie darüber? Ich weiß, daß sie mich liebt, auch daß sie mir die Treue hält, aber dennoch, hat sie nicht auch manchmal Zweifel . . . genau wie du, Mac? Obwohl du mich doch ganz genau kennst ... ich könnte es Helena nicht einmal übelnehmen.“
    Mac Hunter zögerte. Mit einem Satz sprang Henry Porter von seinem Lager auf, packte die Schultern des Freundes, sah ihm tief in die Augen und fragte ängstlich:
    „Was ist mit Helena? Nun rede schon . . . sag die Wahrheit, Mac. Ich kann mehr vertragen, als du ahnst.“
    „Wir wollen nicht darüber reden, Henry... du kannst dich darauf verlassen, daß Helena immer zu dir halten wird, komme, was will . . . das muß dir genügen!“
    Wortlos wandte sich Henry Porter ab. Die Hände tasteten sich bis zu den Gitterstäben des Fensters empor. Nun brach es stöhnend aus ihm heraus:
    „Jetzt bin ich ganz allein . . . Wenn Helena an mir zweifelt, dann wird auch eines Tages ihre Liebe zu mir vergehen.“
    „Was redest du für dummes Zeug“, brummte der Anwalt und sah mitleidig auf die bebende Gestalt des Freundes, „du darfst Helena nicht verurteilen. Was meinst du wohl, was sie alles deinetwegen ertragen muß. Sie wagt sich nicht mehr auf die Straße, und jetzt schon ziehen sich die besten Bekannten von ihr zurück.“
    „Geh bitte“, sagte tonlos Henry Porter, „ja, ja, geh ... ich will allein sein ... ich kann deinen Anblick nicht mehr ertragen . . . erzähle Helena, was ich durchmache . . . stündlich . . . und ich kann mich nicht einmal wehren!“
    „Ich gehe“, sagte mit fester Stimme Mac Hunter, „aber denke stets daran, Henry, daß ich mich mit aller Kraft für dich einsetzen werde. Wenn alle dich verlassen, bis zum letzten Atemzug werde ich dich dagegen verteidigen . . . “
    „Schön, daß du das sagst“, flüsterte mit einem wehen Lächeln. Henry Porter starrte dann wieder durch die Gitterstäbe hinaus ins Freie. Er hörte nicht einmal mehr, als die Tür sich hinter Rechtsanwalt Hunter schloß.
     
    *
     
    Immer wieder überflog Kommissar Morry die Schlagzeilen der Zeitung. Für die Sensationsblätter war der Bankraub ein gefundenes Fressen. Die Reporter stellten die tollsten Kombinationen an und für sie allesamt galt der Bankdirektor als überführt.
    „Irgend etwas stimmt hier nicht“, flüsterte Morry vor sich hin „dieser Fall würde mich interessieren! Inspektor Slade sind einige Fehler unterlaufen . . . ich werde mich einmal persönlich um den Fall kümmern müssen . . .“
    Unwillig blickte Morry auf, als gegen

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