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Kommissar Morry - Opfer des Satans

Kommissar Morry - Opfer des Satans

Titel: Kommissar Morry - Opfer des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Schnittlinie um das Schloß.
    „Jetzt“, murmelte er plötzlich. „Jetzt sind wir soweit!“ Mit einem Stahlhaken zog er die Tür auf. Ein leises Knarren, dann stand der Tresor offen. Jack Ebor leuchtete habgierig in den Tresor hinein. Er hatte ein paar Geldscheine und einige Münzen zu sehen erwartet. Aber was sich nun seinen Augen bot, übertraf alle Erwartungen. Er konnte kaum einen freudigen Ausruf unterdrücken.
    „Mensch, Slim“, keuchte er in zitternder Erregung. „Was sagst du zu diesen Moneten? Man könnte glauben, daß die Bank von England hier eine Filiale hat.“
    Auch Slim Duckett war geblendet von den Reichtümern, die der Tresor barg. Lüstern stierte er die Banknotenbündel und Goldmünzen an. Verlangend strichen seine Finger über die kostbaren Schmuckstücke und Juwelen. Seine Stimme klang heiser vor Habgier.
    „Ein paar von diesen Dingern werden wir verschwinden lassen“, murmelte er rau. „Der junge Laffe hat genug davon. Was will er denn mit dem ganzen Mammon anfangen. Los, füll dir die Taschen. Wir nehmen mit, was wir tragen können.“
    Aber Jack Ebor stand da und rührte sich nicht. Er dachte gar nicht daran, in den Schrank zu greifen. Er horchte. Mit angespannten Sinnen lauschte er zur Tür hin.
    „Eh, was hast du?“ fragte Slim Duckett nervös. „Da ist jemand“, zischelte Jack Ebor leise zurück. „Ich hörte ein Geräusch vor der Tür.“ „Dann sieh doch nach“, raunte Slim Duckett hastig. „Nimm die Lampe mit. Ich werde inzwischen einpacken.“
    Jack Ebor hörte noch, wie hinter ihm Goldmünzen und Juwelen leise aneinanderklirrten. Dann ging er vorsichtig und geräuschlos auf die Tür zu.
    Er wagte es nicht, seine Lampe anzuknipsen. Mit ausgestreckten Armen suchte er sich seinen Weg. Nach ein paar Sekunden stand er an der Tür. Leise und unendlich langsam drückte er die Klinke nieder. Zoll um Zoll öffnete er die Tür. Ein frischer Luftzug strich über ihn hin, traf sein erhitztes Gesicht. Seine Augen bohrten sich in die Finsternis des langen Korridors. Er sah niemand. Er hörte keinen Laut. Und doch war ihm zumute, als würden zwei lauernde Augen auf ihm brennen, als wäre in nächster Nähe eine drohende Gefahr.
    Was nun, dachte er verstört. Kann ich es riskieren, die Lampe einzuschalten? Er tat es. Er setzte alles auf eine Karte. Messerscharf schnitt der Lichtkegel der Handlaterne in die Finsternis. Unruhig wanderte er den Flur entlang, erhellte plötzlich ein menschliches Antlitz. Es war ein bleiches, verkniffenes Gesicht mit kalten, stechenden Augen. Die Gestalt rührte sich nicht vom Fleck. Entsetzt wich Jack Ebor zurück. Er warf die Tür zu, hastete durch den dunklen Privatsalon und rannte wie ein Irrer zum Fenster.
    „He, was ist denn“, fragte Slim Duckett erregt. „Was war denn los draußen?“
    Jack Ebor fand kaum Zeit zu einer Antwort. Er hockte schon zusammengekauert auf dem Fenstersims. „Türmen“, zischelte er hastig. „Nichts als türmen.“
    Seine Worte waren kaum verhallt, da sprang er auch schon hinunter in die Tiefe. Der weiche Rasen dämpfte seinen Aufprall. Wohlbehalten landete er zwischen den Büschen.Ohne sich auch nur eine Sekunde zu besinnen, stürmte er auf die Mauer zu. Er schwang sich hinüber, überquerte mit langen Sätzen den Belgrave Square und wartete dann im Schatten einer Häuserecke. Er mußte nicht lange auf seinem Posten ausharren. Slim Duckett hatte es genauso eilig wie er, aus dem Bereich des Schlosses zu kommen. Wie ein Wiesel lief er über den weiten Platz. Keuchend kam er auf die Straßenecke zu.
    „He“, rief Jack Ebor halblaut. „Komm hierher!“
    Gemeinsam und in langsamem Tempo setzten sie ihren Weg fort. Sie wählten die dunkelsten Gassen, die einsamsten Gehsteige für ihren Rückzug. Bei jedem Schritt klimperte es hell in den Taschen Slim Ducketts.
    „Was war denn nun eigentlich?“ fragte er nach einer Weile. „Warum warst du auf einmal so aus dem Häuschen?“
    „Danke, mir hat es gereicht“, murmelte Jack Ebor mit gepreßter Stimme. „Der Kerl, der draußen vor dem Privatsalon stand, machte mich buchstäblich fertig. Ich kannte ihn nämlich. Slim Duckett blieb ruckartig stehen.
    „Wieso?“ fragte er verständnislos. „Wen erkanntest du?“
    „John!“
    „Welchen John?“
    „John Griff in. Er war doch früher mal bei unserem Verein. Falls du ihn nicht kennen solltest, brauchst du nur Lilly Raven zu fragen. Sie war eine Zeitlang mit ihm befreundet.“
    „Jetzt erinnere ich mich“, brummte Slim

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