Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kommissar Morry - Opfer des Satans

Kommissar Morry - Opfer des Satans

Titel: Kommissar Morry - Opfer des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
Harrow Castle. In diesem Safe bewahrte Lord Harrow seine persönlichen Schätze auf: kostbare Stücke aus dem Chinafeldzug, goldene Buddhas, die mit prachtvollen Edelsteinen verziert sind, wertvolle Tabaksdosen, juwelengeschmückte Uhren und ..
    „Hören Sie auf“, brummte Slim Duckett grinsend. „Mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen, Sir! Wenn Sie einen Mann brauchen, der diese Schätze heben soll, so melde ich mich als erster freiwillig.“
    „Ich auch“, schrie Jack Ebor begeistert. „Denke immer noch gern an unser letztes Abenteuer zurück. War eine tadellose Sache, Sir! Sie können auf mich zählen.“
    Wieder griff Cecil Harrow nach der Flasche. Der Alkohol beseitigte seine letzten Hemmungen. Auch die Scham verflog.
    „Ich werde Ihnen die Lage der Bibliothek aufzeichnen“, mumelte er gepreßt.
    Er brachte ein Blatt Papier und einen Bleistift zum Vorschein und malte eine flüchtige Skizze. „Ich werde wieder draußen in der Gaststube auf Sie warten“, sagte er mit gesenktem Blick. „Wir werden genau so teilen wie das letzte Mal. Haben Sie sonst noch eine Frage? “
    „Wann soll es losgehen?“ fragte Slim Duckett erwartungsvoll.
    „In drei Stunden“, bestimmte Cecil Harrow. „Das ist die günstigste Zeit. Niemand wird Ihnen dann im Schloß begegnen.“
    Slim Duckett und Jack Ebor konnten kaum den Zeitpunkt ihres Aufbruchs erwarten. Endlich stahlen sie sich heimlich aus dem Lokal. Sie richteten es so ein, daß niemand ihr Weggehen bemerkte. Kein Mensch sah sie auf die Straße schleichen. Sie fuhren mit der U-Bahn nach Belgravia und pirschten sich dann wie zwei späte Nachtbummler an den Belgrave Square heran.
    „Eine solche Tabaksdose“, raunte Jack Ebor grinsend, „würde mir gerade in den Kram passen. Was hältst du davon?“ Wir werden wieder ein paar Sachen verschwinden lassen, wie?“ „Ganz klarer Fall“, brummte Slim Duckett. „Der Bengel soll sich wundern. Er muß auch mit der Hälfte zufrieden sein. Ich habe eigens einen Lederbeutel mitgenommen für unsere Privatsammlung.“
    Sie hatten die Parkmauer erreicht. Jack Ebor spähte lauernd zum Schloß hinüber. Er sah kein Licht in dem mächtigen Gebäude brennen. Nirgends auch nur der Schimmer einer Helligkeit. Die Türme und Zinnen ragten friedlich in den Nachthimmel.
    Katzenhaft kletterten Slim Duckett und Jack Ebor über die Mauer und nahmen den gleichen Weg durch den Park wie das letzte Mal. Sie stiegen durch dieselbe Balkontüre ein und gelangten durch die gleichen Wandelgänge in den Mitteltrakt hinüber. Die Bibliothek lag ein Stockwerk höher. Geräuschlos stiegen sie die letzte Treppe empor.
    „Wenn wir diesmal türmen müssen, können wir leicht den Hals brechen“, murmelte Jack Ebor halblaut. „Es geht ziemlich tief hinunter. Hoffentlich riskieren wir nicht alle Knochen bei diesem Ausflug.“
    Slim Duckett hatte bereits die Tür der Bibliothek erreicht. Sie war verschlossen. Anscheinend war man jetzt in Harrow Castle etwas wachsamer geworden. Aber auch eine verschlossene Tür bedeutete für Slim Duckett kein Hindernis. Mit einem einfachen Sperrhaken öffnete er das Schloß. Es gab kein Geräusch. Auf leisen Sohlen huschten sie in den dunklen Raum. Slim Duckett knipste seine Lampe an, schirmte sie vorsichtig mit der Hand ab und ließ einen dünnen Lichtstrahl durch das große Zimmer geistern. Der Schein der Lampe erhellte riesenhafte Bücherregale, die rings um die Wände liefen. Staubige Folianten und dicke Nachschlagewerke mit Lederrücken standen in den Fächern. In einer Ecke entdeckten sie den eingelassenen Wandsafe. Er war mittelgroß und mit einem Fixierschloß gesichert. Der harte Stahl schimmerte im Licht der Lampe.
    „Eh, mach ein Fenster auf“, zischte Slim Duckett nervös. „Weiß nicht, was ich plötzlich habe. Mir ist genau so, als bekämen wir auch heute einen heimlichen Lauscher zu Gast.“
    Jack Ebor öffnete lautlos ein Fenster und beugte sich weit über das Sims. Tief unter ihm lag der Park. Der gepflegte Rasen gähnte dunkel zu ihm herauf. Die Sträucher und Büsche bewegten sich leise im Nachtwind. Die Silbertannen rauschten eine eintönige Melodie. Jack Ebor kehrte zu Slim Duckett zurück und übernahm die Lampe. Angestrengt begannen sie zu arbeiten Knirschend fraß sich die Burnleyklinge in den Stahl. Es war weiter nichts zu hören als dieses schabende Geräusch. Zehn Minuten lang schuftete Slim Duckett wie ein Irrer. Der Schweiß rann ihm aus allen Poren. Dann hatte er den Wandsafe

Weitere Kostenlose Bücher