Kommissar Steen 01 - Unruhe
und küsst zusammen mit seinen beiden Freunden den Asphalt. Und gleich kommt ein Spezialtaxi und chauffiert sie in den Bunker. Auf die drei warten ein paar Jahre im Bau wegen Nötigung und unerlaubten Waffenbesitzes, aber deswegen rufe ich nicht an. Ich rufe an, um zu sagen, dass ich weiß, wonach ihr sucht. Und ich weiß etwas, das ihr gerne wissen wollt. Wir sollten uns treffen.«
»Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.«
»Ich sitze heute Abend um 24.00 Uhr im Blågårds Apotek. Sieh zu, dass du da bist.«
Die Verbindung wurde abgebrochen.
»Du bist ein Idiot, Bullenarsch, so spricht man nicht mit Moussa. Er macht dich platt«, zischte Kamal.
»Ich dachte, du kennst ihn nicht.«
Axel holte sein eigenes Handy hervor und rief in der Einsatzzentrale an.
»Ich habe drei faule Bananen, ein paar von Moussas Leuten vom Blågårds Plads, und sie müssen jetzt abgeholt werden. Nötigung gegenüber einer Frau unter Personenschutz. Und unerlaubter Waffenbesitz. Und wir brauchen ein neues Überwachungsteam hier draußen. Rentemestervej 24.«
Laila erschien in der Tür.
»Louie ist wach geworden, ich gehe rauf zu ihm. Brauchst du mich noch?«
Er sah sie an. Ihr Blick sagte nicht das, was er er hoffte. Der Abstand war wieder da.
»Nein, ich komme morgen wieder. Da sind noch ein paar Dinge, über die ich gerne mit dir sprechen würde. Die Bewachung wird heute Nacht verstärkt.«
Im Laufe der nächsten zwei Minuten kamen die ersten Polizeiwagen, das Blaulicht lockte die Leute aus ihren Häusern. Axel wusste, dass es nicht zu Lailas Vorteil war, wenn sie in den Fokus rückte, das war in einem kleinen Wohnviertel wie diesem nie gut, aber dagegen konnte er jetzt nichts tun. Er wartete auf den Transportwagen und den Einsatzleiter und setzte ihn ins Bild, bevor er zu seinem eigenen Wagen ging. Sein ganzer Körper war angespannt, er freute sich auf das Treffen mit Moussa. Es war 21.15 Uhr. Nur noch knapp drei Stunden bis es so weit war. Er hatte nur noch eine Sache zu erledigen, und die Einzige, die ihm dabei helfen konnte, war eine hochgewachsene Frau vom Nachrichtendienst, die, seit er sie zum ersten Mal gesehen hatte, den Eindruck machte, als würde sie von ihrem schlechten Gewissen zerrissen. Dem würde er sich jetzt annehmen.
Er rief Henriette Nielsen an und schlug ihr vor, sie vor ihrer Wohnung in Frederiksberg abzuholen.
38
Wenn Axel geglaubt hatte, Henriette Nielsen würde zusammenbrechen und unter Tränen gestehen, was der PET tatsächlich mit Enver Davidi geplant hatte, dann sah er sich getäuscht.
»Was zum Teufel soll das? Sie haben in meiner Spielfeldhälfte nichts verloren. Der Blågårds Plads ist meine Domäne. Und das gleiche gilt für Moussa und seine Leute … Ein Treffen mit Moussa! Sie müssen verrückt sein. Ich rufe Kettler an, jetzt sofort.«
Sie war wütend. Sie roch nach Wein, und Axel fragte sich, ob sie allein getrunken oder ob er ihr einen romantischen Abend kaputt gemacht hatte.
»Sie rufen niemanden an.«
»Was soll das heißen?«
»Das hätten Sie schon längst tun können. Hören Sie erst einmal, was ich zu sagen habe, und danach können Sie tun, was Sie wollen, aber ich bezweifle, dass Sie Kettler anrufen werden.«
»Ich glaube, Sie machen einen großen Fehler«, sagte sie müde, rieb sich mit den Händen über das Gesicht und strich sich eine Locke aus der Stirn. »Also, was glauben Sie zu wissen?«
»Ich weiß, dass ihr in Makedonien gewesen seid und Enver Davidi besucht habt.«
Sie schüttelte den Kopf.
»Und was, wenn wir in Makedonien waren? Wir dürfen das, wir sind der PET , verdammt noch mal. Wir müssen weder Ihnen noch sonst wem Rechenschaft ablegen. Das bringt uns doch nicht mit dem Mord an Davidi in Verbindung.«
Davon hatte Axel nichts gesagt, aber er befürchtete allmählich, dass die Sache noch tiefer ging, als er angenommen hatte.
»Natürlich nicht, aber es bringt euch mit seiner Anwesenheit in Dänemark und folglich mit seinem Tod in Verbindung. Er wurde umgebracht, weil er hierherkam, oder? Wäre er in Makedonien geblieben, wäre ihm nichts passiert.«
»Darüber wissen wir nichts. Sie raten nur. Das sind reine Hypothesen.«
Aber Axel wusste, er hatte recht, und er sah es ihr an. Die Glut in ihrer Stimme war verschwunden, ebenso die Proteste.
»Ich weiß, dass ihr da unten wart und einen Deal mit ihm ausgehandelt habt. Und ich weiß, dass ihr ihn im Zusammenhang mit diesem Deal mit einem nicht registrierten Pass und mindestens zwanzigtausend Kronen
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