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Kommissar Steen 01 - Unruhe

Kommissar Steen 01 - Unruhe

Titel: Kommissar Steen 01 - Unruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Stein
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ausgestattet habt.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich habe den Pass und das Geld gefunden, in dem Hotelzimmer.«
    »Aber es war nicht der Pass, den Sie mir gegeben haben.«
    »Nein, warum hätte ich Ihnen den geben sollen? Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keinen Grund, euch zu vertrauen. Und den habe ich immer noch nicht.«

    »Es ist ein falscher Pass, unsere Techniker haben ihn untersucht.«
    »Ich habe den Pass in der Hand gehalten, ich habe ihn untersucht. Er ist nicht falsch. Und das wissen Sie.«
    »Das reicht nicht. Sie können den Unterschied zwischen einem echten und einem gefälschten nicht feststellen.«
    »Reicht nicht wofür? Sie sollten sich mal hören. Seid ihr jetzt in die Sache verwickelt oder nicht?«
    »Woher wissen Sie, dass der Pass nicht falsch ist?«
    »Henriette, mir hängen diese Spielchen zum Hals raus. Es kann ja sein, dass es in Ihrer Welt nur darum geht, was man gegen den anderen in der Hand hat und was man beweisen kann, aber Sie sind doch keine beschissene Juristin. Sie sind Polizistin. Ist Ihnen wirklich gleichgültig, was richtig und was falsch ist? Das ist doch das Einzige, worum wir uns zu kümmern haben. Und wenn wir beide miteinander reden, dann ist es zum Teufel noch mal egal, wie ich das herausgefunden habe. Ich erzähle Ihnen, was ich weiß, und ich weiß, dass der Pass zu einer speziellen Serie gehört, die für Diplomaten, UN -Leute, Agenten und alle möglichen anderen Wichtigtuer benutzt wird. Und Sie wissen, ich habe recht. Also sehen wir zu, dass wir weiterkommen. Sehen wir zu, dass wir diese Sache gemeinsam lösen. Ich verspreche, ich werde bei der Observation nicht dazwischenfunken, aber dann müssen Sie auch versprechen, mir zu erzählen, was für ein Spiel ihr eigentlich spielt.«
    »So etwas verspreche ich nie.«
    »Ich weiß von dem Pass, und ich weiß von Ihren Reisen mit Kettler und Jessen. Oktober und Januar. Tetovo. Das stimmt doch genau mit Davidi überein. So genau, dass ich mir den Rest selbst zusammenreimen kann.«
    Sie seufzte.
    »Ich fürchte, das können Sie nicht.«
     
    Während der nächsten zwanzig Minuten bekam Axel eine Geschichte zu hören, die er seit seinem ersten Treffen mit den beiden PET -Leuten erahnt und befürchtet hatte. Die Vielzahl dilettantischer Fehler überstieg jedoch seine Vorstellungskraft. Kristian Kettler hatte die Operation geleitet und dabei offenbar Scheuklappen vor den Augen gehabt. Entweder hatte er Anweisung erhalten oder war in seinem Ehrgeiz selber auf die Idee gekommen, Albaner und Makedonier mit rechtskräftigem Abschiebeurteil durchzugehen, um so Kandidaten zu finden, die als Undercover-Agenten angeheuert und im Drogenhandel eingeschleust werden konnten. Es waren drei potenzielle Kandidaten übrig geblieben, die alle eine periphere Verbindung zum BGP und zu Moussa oder seinen Geschäftspartnern hatten. Nach weiteren Recherchen hatte Enver Davidi ganz oben auf der Liste gestanden, und sie waren nach Makedonien geflogen, um ihn aufzusuchen, weil sie wussten, dass er unbedingt seinen Sohn wiedersehen wollte. Dreimal hatte er die Aufhebung des Ausweisungsurteils beantragt.
    Seine Kontakte dort unten waren in Ordnung. Er kannte die albanischen Banden, die die Drogen über die Bergpässe in den Kosovo schmuggelten. Aber die Male, die er in Dänemark gesehen worden war, hatte der PET ihn nicht überwacht und deshalb auch keine Beweise dafür, dass er Drogen eingeschmuggelt hatte. Ganz im Gegenteil. Er war zweimal hier gewesen, einmal um seinen Bruder zu beerdigen, das andere Mal, um seinen Sohn zu sehen – jedenfalls hatte er das Henriette Nielsen und Kristian Kettler gegenüber behauptet, als sie ihn das erste Mal aufgesucht hatten. Und alle Informationen über seine Kontakte zur Albanermafia in Tetovo kamen von ihm selbst.
    Aber Davidi war interessiert. Und er hatte Kontakt zu Moussa und seinen Männern aufgenommen – da waren sich die PET -Leute sicher. Er hatte ihnen fünfzehn Kilo Kokain angeboten.
    »Habt ihr das auf Band oder von Enver selbst?«
    »Das haben wir von ihm.«
    »Und ansonsten wisst ihr also nichts über den Deal?«
    »Wir wissen, dass Davidi das durchziehen wollte. Er wollte um jeden Preis nach Hause, um mit seinem Sohn zusammen zu sein.«

    »Aber das Ganze kann doch genauso gut eine Finte gewesen sein. Es ist nicht sicher, dass er überhaupt Kontakt zu Moussa wegen einer Drogenlieferung hatte.« Axel griff sich an den Kopf. »Was habt ihr ihm denn versprochen?«
    Henriette Nielsen blickte missmutig

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