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Kommissar Steen 01 - Unruhe

Kommissar Steen 01 - Unruhe

Titel: Kommissar Steen 01 - Unruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Stein
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ich, aber ich habe niemanden umgebracht. Ich habe mich in dich verliebt. Es mag natürlich sein, dass du das jetzt nicht hören willst …«
    »Das will ich tatsächlich nicht. Vergiss es.«
    Sie biss sich auf die Unterlippe und weinte. Axel ließ sich auf der anderen Seite des Tischs nieder.
    »Ich habe David nicht umgebracht, ich wusste nichts. Ich wusste nicht, dass Jakob ihn ermorden würde, glaub mir, ich war durcheinander, wusste nicht, was ich tun sollte. David hatte gesagt, sein Ausweisungsurteil werde gelöscht, wenn er der Polizei helfen würde, aber der Preis sei eine neue Identität. Verstehst du nicht, was das bedeutet?«
    »Doch, das verstehe ich, aber ich verstehe nicht, warum du es mir nicht einfach gesagt hast.«
    »Ich hatte Angst.«
    »Wie hast du Sonne dazu gebracht, ihn zu treffen?«
    »Das war nicht schwer. Ich versprach ihm … ich sagte, ichwürde uns eine neue Chance geben, wenn er mir helfen würde, wenn er es schaffte, dass David verschwand … ich meinte es nicht so, dass er … ich war verzweifelt.«
    Axels Herz stürmte voran. Er hätte am liebsten geschrien.
    »Was hat Sonne dir nachher gesagt?«
    »Er rief an und sagte, ich solle mir keine Gedanken mehr machen. Es sei alles in Ordnung. Das waren die Worte, die er benutzte. Als ich dann hörte, dass David tot war, rief ich ihn an. Er sagte, er habe mit David gesprochen und David habe eingewilligt, uns in Ruhe zu lassen, und dass er nicht wisse, was danach passiert sei.«
    »Und das hast du geglaubt?«
    »Ich weiß nicht, was ich geglaubt habe, ich war völlig aufgelöst. Mein Sohn hatte gerade seinen Vater verloren, und der Gedanke, dass mein ehemaliger Geliebter ihn umgebracht hatte, war unerträglich.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Glaubst du mir?«
    »Nein, aber das ist egal. Es kann sein, dass du die Wahrheit sagst, aber das werde ich niemals wissen können.«
    »Ich habe versucht, es dir zu sagen, Axel, viele Male. Immer, wenn du hierhergekommen bist, dachte ich, dass ich es dir heute erzählen werde. Aber es kam jedes Mal etwas dazwischen.«
    Schon von ihrer ersten Begegnung an hatte sie am Rande des Abgrunds gestanden, nicht nur bei den Vernehmungen, sondern jedes Mal, wenn er sie sah, sie drohte ständig zusammenzubrechen, wie eine nackte Frau, die im letzten Augenblick ihre Sachen zusammenraffte. Gefühle, über die sie keine Kontrolle hatte, lauerten direkt unter der Oberfläche. Das hatte er unterschätzt. Seine Zweifel hätten für sie sprechen können, aber die konnte er ihr nicht anrechnen. Es gab andere Notwendigkeiten.
    »Was ist mit Piver? Bedeutet er gar nichts?«
    »Ich wusste doch nicht, dass es Jakob war, der ihn ermordet hatte. Ich wusste ja nicht einmal, dass Jakob David ermordet hatte.«

    »Du stellst dich dümmer, als du bist. Wenn du sofort damit zu uns gekommen wärest, wäre Piver heute möglicherweise noch am Leben.«
    Sie schüttelte den Kopf und schluchzte.
    »Ich konnte es nicht wissen, Axel. Ich habe versucht, alles richtig zu machen, aber ich wusste doch nicht, was passiert war. Heute ist mir klar, dass ich es hätte sagen müssen, aber ich hatte Angst, mit hineingezogen zu werden. Und ich hatte Louie. Ich musste an Louie denken. Ich dachte, es würde weggehen.«
    »Das tun solche Dinge nie.« Axel stand auf.
    »Was jetzt?«
    »Du musst dich stellen.«
    Sie stöhnte auf.
    »Und wenn ich es nicht tue?«
    »Dann werde ich dich holen lassen.«
    Sie begann wieder, laut zu weinen.
    »Wenn es so ist, wie du sagst, kannst du nicht bestraft werden. Wenn du nichts wusstest, dann trägst du auch keine Schuld.«
    Axel wusste nicht, ob das stimmte, aber es war ihm gleichgültig.
    »Und was ist mit uns?«
    »Du hattest eine entscheidende Information. Und du hast sie mir nicht gegeben. Ich gebe dir vierundzwanzig Stunden. Wenn du dich bis dahin nicht gestellt hast, lasse ich dich holen.«
     
    Sie strich die Hose auf die gleiche verzweifelte Art glatt wie an dem Tag, als er gekommen war und ihr erzählt hatte, dass Enver Davidi tot war.
    In der Tür drehte er sich zu ihr um.
    »Unmittelbar bevor Sonne starb, habe ich ihn gefragt, wie er es geschafft habe, dass Davidi zum Friedhof kam, um sich mit ihm zu treffen. Darauf wollte er nicht antworten. Er hat dich bis zuletzt beschützt, aber er sagte, dass Davidi ziemlich überrascht gewesen sei, ihn zu sehen. Ich verstand das nicht. Erst jetzt ist mir klar geworden, dass Davidi dich erwartet hat, die Liebe seines Lebens. Aber du bist nicht gekommen, sondern hast

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