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Komplott

Komplott

Titel: Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sie den Finger in den Mund gesteckt und gekostet hatte.
    »Zu einer richtigen Margarita gehört nun mal ein Salzrand am Glas«, sagte Tweed.
    »Haben Sie denn noch nie eine getrunken?«
    »Ich würde ja gern einen Schluck probieren, aber soviel ich weiß, ist das Zeug ziemlich stark, und ich muss heute noch Auto fahren.« Sie schaute auf die Uhr. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich jetzt gern gehen. Ich hoffe, ich habe Sie nicht allzu sehr verärgert, weil ich Ihnen heute keinen Namen nennen wollte. Ich möchte es mir wirklich noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Ist das schlimm?«
    »Natürlich nicht. Aber irgendwie machen Sie auf mich nach wie vor den Eindruck, als hätten Sie vor irgendetwas Angst.«
    »Das täuscht. Ich bin immer aufgeregt, wenn ich mit einem interessanten Mann zum ersten Mal ausgehe. Mir geht es gut.«
    Von wegen, dachte Tweed. Er spürte genau, dass die Frau eine Heidenangst hatte, aber er wollte sie nicht weiter in die Enge treiben.
    Er selbst fühlte sich inzwischen alles andere als gut. Irgendwie war ihm schwindelig, und als der Oberkellner ihm die Rechnung brachte, verschwammen ihm die Zahlen fast vor Augen. Eigentlich hatte er vorgehabt, Viola nach Hause zu bringen, aber jetzt fragte er sich, ob er überhaupt noch Auto fahren konnte. Als er hinter Viola aus dem Lokal ging, hatte er große Mühe, sich auf den Beinen zu halten.
    Draußen auf der Straße deutete sie auf einen Rolls-Royce Phantom, den ein uniformierter Parkwächter des Lokals gerade vorfuhr. Sie drehte sich um, schlang die Arme um Tweeds Hals und gab ihm einen Kuss.
    »Das war ein wunderschöner Abend«, sagte sie. »Ich habe Ihre Gesellschaft sehr genossen, und irgendwie kommt es mir so vor, als würde ich Sie schon eine Ewigkeit lang kennen. Könnten wir uns vielleicht wiedersehen, wenn ich mir die Sache noch einmal überlegt habe? Bitte, sagen Sie Ja!«
    Sie steckte ihm eine Visitenkarte mit Goldrand in die Brusttasche seines Jacketts. »Das ist meine Privatnummer, aber wahrscheinlich rufe ich Sie an. Bob hat mir Ihre Telefonnummer gegeben. Ich mag Sie, Tweed …«
    Dann drehte sie sich um und ging zu ihrem Wagen, wo sie dem Parkwächter ein Trinkgeld gab und einstieg. Ein zweiter Parkwächter fuhr gerade mit Tweeds Ford heran, stieg aus und hielt die Fahrertür auf. Mit einem leisen Gefühl des Bedauerns sah Tweed Viola hinterher, die ihm zuwinkte und davonfuhr. Nur mit Mühe schaffte er es, in seinen Wagen zu steigen. Was mache ich jetzt bloß?, dachte er. In diesem Zustand kann ich nicht nach Hause fahren. Und dann erinnerte er sich an eine dunkle Sackgasse ganz in der Nähe, die von alten Lagerhäusern gesäumt wurde und in der er im Wagen sitzen bleiben konnte, bis es ihm wieder besser ging.
    Es kostete ihn große Willensanstrengung, den Zündschlüssel ins Schloss zu stecken und den Motor zu starten. Bevor er losfuhr, sah er sich noch einmal gründlich um.
    Nirgends war ein anderes Fahrzeug zu sehen. Tweed kurbelte das Fenster herunter und ließ die Luft der kühlen Märznacht in den Wagen. Nachdem er ein paarmal tief durchgeatmet hatte, fühlte er sich ein wenig besser und fuhr langsam in die schmale Sackgasse.
    Als der Wagen von der Hauptstraße aus nicht mehr zu sehen war, schaltete er den Motor aus. Die verlassene Straße war völlig still.
    Tweed begann zu frieren und kurbelte das Fenster wieder hoch. Dann verriegelte er die Türen und lehnte sich im Fahrersitz zurück. Er war so müde, dass er befürchtete, jeden Augenblick einzuschlafen. Ein Blick auf die Leuchtziffern seiner Uhr sagte ihm, dass es halb elf war. Sein letzter Gedanke, bevor ihm die Augen zufielen, galt Viola. Ob sie wohl sicher nach Hause gekommen war? Weshalb machte er sich nur solche Sorgen um sie? War sie … Weiter kam er nicht mit seinen Überlegungen. Er verlor das Bewusstsein und fiel in einen tiefen Schlaf.

1
    Viola Vander-Browne lag nackt und mit einem Knebel im Mund auf dem Boden ihres Schlafzimmers in der Fox Street. Kaum hatte sie die Wohnung betreten, als eine Hand ihr von hinten ein mit Chloroform getränktes Taschentuch auf Mund und Nase gepresst hatte. Jetzt wachte sie wieder auf, öffnete die Augen und sah, dass sich eine merkwürdige Gestalt über ihr aufgebaut hatte.
    Weil sie einen weißen Overall, einen Mundschutz und eine Schutzbrille trug, war es unmöglich, zu erkennen, ob die Gestalt ein Mann oder eine Frau war. Von Grauen gepackt, sah Viola, wie die Gestalt ein schweres Fleischerbeil hochhob und auf sie

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