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Komplott

Komplott

Titel: Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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versperrt war, stand auf einer kleinen Messingtafel »Macomber«.
    An dem Tor gab es keine Gegensprechanlage, und weit und breit war keine Menschenseele zu sehen. Tweed zuckte mit den Schultern.
    »Sieht ganz so aus, als wollte der Mann nicht gestört werden«, sagte er. »Lassen Sie uns noch ein Stück weitergehen, vielleicht treffen wir ja jemanden, den wir nach Macomber fragen können und -«
    Tweed konnte den Satz nicht beenden, denn Paula packte ihn am Ärmel und deutete hinauf zum rechten der beiden drei Meter hohen Torpfosten. »Sehen Sie nur«, sagte sie mit Abscheu in der Stimme. »Das ist ja widerlich.«
    Auf jedem der beiden Torpfosten stand eine Bronzeskulptur, die eine auf den Hinterpfoten sitzende Katze darstellte. Bei der rechten Katze allerdings war der Kopf so verdreht, dass er in einem Winkel von 180 Grad nach hinten zeigte.
    »Was soll das?«, fragte Paula. »Wieso bildet jemand eine Katze so ab?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Tweed. »Vielleicht, um auf etwas aufmerksam zu machen.«
    Sie gingen weiter den Weg entlang, der kurz hinter dem Anwesen eine scharfe Kurve machte. Paula kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Gleich hinter der Kurve öffnete sich eine weite Lichtung, und auf der befand sich das seltsamste Dorf, das sie jemals gesehen hatte: Im hellen Sonnenlicht standen eng aneinandergedrängt zwei Dutzend blendend weiß getünchter Häuser, die mit ihren steilen Satteldächern aussahen, als kämen sie direkt aus einer anderen Welt. Mit ihren leuchtend blau lackierten Türen und Fensterläden erinnerten sie Paula irgendwie an Südfrankreich. Sie hätten gut und gern in der Camargue stehen können oder vielleicht auch in der Provence, aber hier, in diesem Wald auf Black Island, wirkten sie seltsam deplatziert.
    »Wie auf einem Bild von van Gogh«, sagte Tweed mit leisem Staunen in der Stimme.
    »In dem Haus da drüben ist jemand«, sagte Paula, die hinter einem Fenster eine Bewegung bemerkt hatte.
    »Dann lassen Sie uns mal hineingehen«, meinte Tweed. »Viel eicht erfahren wir ja, was es mit dieser Ortschaft auf sich hat.«
    Als er zusammen mit Paula den niedrigen dunklen Raum im Erdgeschoss des Hauses betrat, sahen sie einen kleinen dicken Mann vor einer Drehscheibe sitzen, auf der er gerade aus rötlichem Ton eine schlanke Vase töpferte. Der Mann hörte mit der Arbeit auf und schenkte Paula ein freundliches Lächeln, bevor er aufstand und auf sie zutrat.
    »Willkommen in Klein-Frankreich«, sagte er, während er sich die schwieligen Hände an seinem Arbeitskittel abwischte. »Mein Name ist Francois, und ich hoffe, dass Sie Gefallen an unserem bescheidenen Dörfchen finden. Der General, der Frankreich über alles liebt, hat es auf eigene Kosten errichten lassen.«
    Er bot den beiden zwei bequem aussehende Korbstühle an, bevor er selbst auf einem dreibeinigen Hocker Platz nahm. Tweed stellte sich und Paula vor und fragte den Töpfer, ob er ihm etwas über die seltsame Katzenstatue auf dem rechten Torpfosten sagen könne.
    »Ach, das ist eine makabre Geschichte, Monsieur«, antwortete Francois, nachdem er sich geräuschvoll geräuspert hatte. »Der General, müssen Sie wissen, war früher ein großer Katzenfreund, und seine Lieblingskatze war ein prächtiger schwarzer Kater namens Tommy, der sich nur vom General persönlich füttern ließ und nachts sogar in dessen Bett schlafen durfte. Das muss wohl einen der drei Söhne des Generals eifersüchtig gemacht haben.« Francois stand auf, schlurfte zurück zu seiner Drehscheibe und holte einen Klumpen Ton, aus dem er mit geschickten Fingern eine kleine Katze formte.
    »Als Tommy eines Abends nicht zum Fressen kam, war der General furchtbar besorgt und hat den ganzen Wald nach dem Kater abgesucht. Am nächsten Tag hat er ihn dann hier in der Ortschaft hinter der alten Windmühle gefunden. Er war schrecklich zugerichtet …« Francois packte die Katze aus Ton und drehte ihr mit einem raschen Ruck den Hals um, sodass der kleine Kopf in einem unnatürlichen Winkel nach hinten schaute.
    »Genau wie auf dem Torpfosten«, hauchte Paula erschrocken.
    »Richtig«, sagte der alte Töpfer und drückte die entstellte Katze wieder zu einem Tonklumpen zusammen. »Der General war überzeugt, dass einer seiner Söhne Tommy getötet hat, und ließ sich von mir zwei Katzen modellieren, die er dann in Bronze gießen und auf die Torpfosten stellen ließ. Eine sah ganz normal aus, und die andere … nun ja, Sie haben sie ja gesehen.«
    »Aber warum hat er das

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