Komplott
Planer.«
18
Tweed war in Eile, denn er wollte auf keinen Fall das Flugzeug verpassen. Rasch gab er Pete Nield Anweisungen, sich wieder mit Coral Flenton zu treffen und ihr möglichst viele Informationen über Zena Partridge und Viola Vander-Browne zu entlocken.
»Harry, Sie kommen mit uns nach Aix«, sagte er zu Butler. »Philip hat mich noch einmal angerufen und darum gebeten, Sie mitzunehmen.«
»Wir haben bald April«, sagte Paula. »Da kann es in der Provence schon ziemlich warm sein. Nehmen Sie also leichte Sachen mit.«
Monica gab Butler ein Kuvert. »Hier ist Ihr Ticket. Hoffentlich habe ich den Rückflug nicht umsonst gebucht.«
»Ihr Vertrauen tut wirklich gut«, erwiderte Butler.
Ein paar Minuten später saßen sie zu viert in Newmans Range Rover und fuhren hinaus zum Flughafen Heathrow. Tweed sagte Newman, er solle den Wagen in der Kurzparkzone stehen lassen, Jim Corcoran werde sich später darum kümmern. Als sie vom Parkdeck aus den Terminal betraten, kam ihnen der Sicherheitschef des Flughafens auch schon entgegen.
»Folgen Sie mir«, sagte Corcoran, nachdem er Tweed und seine Leute begrüßt hatte.
»Ich bringe Sie an allen Sicherheitskontrollen vorbei. Aber wir müssen uns beeilen. Die Maschine startet gleich.«
Als er die vier am Check-in-Schalter vorbeigeleitete, fiel Paula unter den Wartenden ein Passagier auf, der aussah, als habe er soeben einen Autounfall überlebt. Es war ein großer, elegant gekleideter Mann, dessen Kopf mit einem weißen Verband umwickelt war. Als er Paula und die anderen sah, zog er ein hochmodernes Handy aus der Jackentasche und tippte eine Nummer ein.
»Das ist bestimmt ein Spion, der unseren Abflug meldet«, sagte Newman zu Paula.
»Ich kenne den Mann«, sagte Butler. »Er ist ein kleiner Ganove aus dem East End, der hin und wieder Arnos Fitch mit irgendwelchen Gaunereien zur Hand geht.«
»Wie können Sie das sagen?«, fragte Paula erstaunt. »Sie haben doch sein Gesicht nicht gesehen.«
»Er hat vergessen, sein Kinn zu bandagieren, und das habe ich ihm vor ein paar Jahren einmal mit einem gut platzierten Faustschlag gebrochen. Ich würde es unter Hunderten wiedererkennen.«
Kaum saßen sie in der Maschine, wurden auch schon die Triebwerke angelassen, und das Flugzeug rollte hinaus auf die Startbahn.
Nachdem es abgehoben hatte, schlief Paula, der Newman fürsorglich ein Kissen in den Rücken geschoben hatte, rasch ein. Tweed, der neben ihr saß, blieb wach, obwohl es draußen fast dunkel war. Er schlief nie während eines Fluges.
Nach einer Weile wachte Paula auf und schaute aus dem Fenster. Das Flugzeug befand sich im Landeanflug auf eine mondbeschienene Landschaft, in der sie deutlich ausgedehnte Weinberge erkennen konnte.
»Ich muss gerade an den Mann am Flughafen denken«, sagte sie zu Tweed. »Bestimmt hat er jemandem un seren Abflug gemeldet. Ich bin gespannt, was uns in Aix erwartet.«
»Philip hat garantiert an alles gedacht. Ihn führt man nicht so leicht aufs Glatteis.
Allerdings ist mir noch nicht ganz klar, weshalb wir Harry mitnehmen sollten.« Das sagte er so leise, dass Butler, der auf der anderen Seite des Mittelgangs saß, es nicht hören konnte.
»Philip hat mit Sicherheit einen guten Grund dafür«, meinte Paula, während sie wieder aus dem Fenster sah. In der Ferne konnte sie mehrere moderne Gebäude sehen, hinter denen sich eine weite, leere Ebene erstreckte. Paula machte sich Sorgen, weil sie im Flugzeug keine Waffen hatten mitnehmen können. Falls sie in Aix in Schwierigkeiten gerieten, waren sie völlig auf Philip Cardon angewiesen.
Als sie nach der Landung die Gangway hinab und auf das Flughafengebäude zugingen, spürte Paula, dass es sehr viel wärmer war als in England. Philip Cardon erwartete sie noch vor dem Terminal und stellte ihnen einen klein gewachsenen Franzosen in einer tadellos gepflegten Uniform vor.
»Das ist Armand Dubois«, sagte Philip. »Der Leiter der hiesigen Sécurité. Wir müssen sofort los. Hatten Sie einen guten Flug?«
»Ich habe die ganze Zeit geschlafen«, erwiderte Paula und schüttelte erst Philip, dann dem Franzosen die Hand. Nachdem sie auch Tweed und die anderen begrüßt hatten, schloss Dubois eine Tür auf und führte sie einen langen Korridor entlang, bis sie an einer Seitenwand des Flughafengebäudes wieder ins Freie kamen, wo ein grauer Kleinbus mit kleinen Fenstern auf sie wartete. Niemand hatte ihre Pässe oder ihre Taschen kontrolliert.
Philip Cardon setzte sich ans Steuerrad und
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