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Komplott

Komplott

Titel: Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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als litte er unter viel zu hohem Blutdruck. Ob das wohl daher kam, dass er Nelson ständig Paroli bieten musste?
    »Es gibt keinen Kopf, Mr. Tweed«, fuhr Benton fort. »Bei uns geht es streng demokratisch zu. Jeder von uns dreien hat die gleichen Rechte und Pflichten, und keiner beansprucht den Vorsitz für sich. Nur so können wir so gut zusammenarbeiten.
    Dieser Tisch ist das Symbol dafür.«
    »Das müsste Sie eigentlich überzeugen«, sagte Noel, der damit zum ersten Mal in dieser Besprechung das Wort ergriff. Er tat es mit einem freundlichen Lächeln auf dem Gesicht, was Paula ziemlich sympathisch fand. Er wirkte gefasst und charmant auf sie, und sein V-förmiges Gesicht zeugte von einem starken Charakter.
    »Was ist eigentlich mit den Uniformen für die geplante Staatssicherheit?«, fragte Tweed unvermittelt.
    Es folgte ein ziemlich langes Schweigen. Nelson blickte hinüber zu Benton, der die Frage auch prompt beantwortete.
    »Noel hat bereits eine recht brauchbare Uniform entworfen«, sagte er. »Wir glauben, dass durch die in der Öffentlichkeit getragenen Uniformen bei der Bevölkerung ein Gefühl der Sicherheit entsteht.«
    »Kann es sein, dass ich diese Uniformen bereits auf der Straße gesehen habe?«, fragte Tweed. »Bevor das Gesetz vom Parlament verabschiedet ist, wäre das doch eigentlich illegal, oder etwa nicht?«
    »In der Tat wäre es das«, bestätigte Benton. »Da muss wohl ein lokaler Kommandeur übers Ziel hinausgeschossen sein. Wo haben Sie die Uniformen denn gesehen, Mr. Tweed?«
    »Vor meinem Wohnhaus in London.«
    »Das überrascht mich nun aber wirklich«, sagte Noel entrüstet. »Bestimmt hat uns da jemand einen üblen Streich gespielt. Ich werde der Sache nachgehen und sicherstellen, dass so etwas nicht wieder passiert.«
    »Wenn man eine gänzlich neue Organisation aus dem Boden stampft, können Pannen nun einmal nicht ausbleiben«, erklärte Nelson mit einem verbindlichen Lächeln.
    »Veto!«, erwiderte Tweed. »Für mich ist das mehr als nur eine Panne.« Benton trank seinen Kaffee aus. Weder Tweed noch Paula hatten den ihren überhaupt berührt.
    Tweed stand auf, und Paula, die insgeheim erleichtert war, tat es ihm nach. In seinem freundlichsten Ton verkündete Tweed, dass sie nun gehen müssten, und dankte den Brüdern für ihre Erklärungen. Er müsse, so schloss er, noch einmal über dieses Treffen nachdenken, bevor er sich mit dem Premierminister träfe.
    »Mit dem Premierminister? Sind Sie denn von allen guten Geistern verlassen?«
    Nelson sprang auf und packte Tweed am Arm.
    »Downing Street darf von alledem nichts erfahren«, verlangte er. »Dieses Treffen war streng vertraulich.«
    »Das hätten Sie früher sagen müssen«, erwiderte Tweed mit einem Lächeln.
    »Mr. Tweed tut das, was er für richtig hält«, sagte Benton mit ruhiger Stimme.
    »Wenn das so ist, dann verlange ich den Bericht zu sehen, bevor Sie ihn dem Premierminister übergeben«, forderte Nelson schroff.
    »Ich lasse Ihnen eine Kopie zukommen«, erwiderte Tweed.
    »Aber wir vergessen ja alle unsere gute Erziehung«, mischte Noel sich ein und blickte dabei Paula an. »Ihre Meinung ist uns genauso wichtig wie die von Mr. Tweed. Was halten Sie eigentlich von unseren Vorschlägen?«
    »Dasselbe wie Mr. Tweed. Ich muss sie mir erst durch den Kopf gehen lassen.« Sie erwiderte sein Lächeln. »Es gibt so viel, worüber ich nachdenken muss.«
    »Lassen Sie sich Zeit«, sagte Noel, während er sie und Tweed zum Ausgang brachte.
    »Nelsons Temperament geht hin und wieder mit ihm durch, was Sie ihm bitte nachsehen möchten. Nichtsdestotrotz danke ich Ihnen in seinem und Bentons Namen ganz herzlich für Ihren Besuch. Darf ich so frei sein und mit Ihnen in Verbindung bleiben?«
    »Wenn Sie wollen …«, antwortete Paula.
    »Ich dachte, ich hätte soeben Marler gesehen«, sagte Paula, als sie die schmale Gasse entlanggingen. »Und zwar auf dem Gehsteig gegenüber von Whitehall.«
    »Da haben Sie sich sicher getäuscht. Wieso sollte er denn hier sein?«
    Schweigend gingen sie zu Tweeds Wagen, und auch als sie im dichten Verkehr durch die Stadt fuhren, sagten sie nichts. Erst als sie schon fast in der Park Crescent waren, fragte Tweed: »Wie fanden Sie eigentlich die Show, die Nelson Macomber und seine Brüder vorhin abgezogen haben?«
    »Welche Show?«
    »Sie dachten doch nicht etwa, dass sie uns das wirkliche Gesicht der Triade gezeigt haben? Bestimmt haben sie schon vor unserer Ankunft die Rollen verteilt. Wie

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