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Komplott

Komplott

Titel: Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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beide haben ohne Pause durchgearbeitet, dabei verliert man sein Zeitgefühl. Ich bin froh, dass ich heute wenigstens Monica früher heimgeschickt habe.«
    »Vielleicht treffen wir ja Annie Higgins, die Mülltonnenlady. Kann gut sein, dass sie etwas gesehen hat.«
    »Hier ist sie jedenfalls nicht«, sagte Tweed, während er den Wagen auf der Hauptstraße abstellte.
    »Warum parken Sie denn hier?«, fragte Paula.
    »Weil wir gestern schon mal bei Marina waren. Ich möchte nicht, dass jemand unseren Wagen vor ihrem Haus sieht und wiedererkennt.«
    Mit raschen Schritten gingen sie die dunkle, auf beiden Seiten von hohen Reihenhäusern gesäumte Straße entlang auf das Haus zu, in dem Marina lebte – gelebt hatte.
    »Wurde sie auf dieselbe Weise umgebracht wie ihre Schwester?«, fragte Paula.
    »Saafeld hat so etwas angedeutet, aber genau werden wir es erst wissen, wenn wir die Leiche gesehen haben.«
    Der Eingang zu dem Haus war mit gelbem Absperrband abgeriegelt, vor dem ein Polizist Wache stand. Als er Tweed und Paula kommen sah, hob er eine Hand, aber als sie ihm ihre Ausweise zeigten, ließ er sie passieren.
    »Dritter Stock«, sagte er.
    »Danke«, antwortete Tweed und hätte fast noch hinzugefügt: »Ich weiß.«
    Als sie im Haus waren, stieg er mit gesenktem Kopf so langsam die Treppe hinauf, dass Paula ungeduldig wurde.
    »Warum gehen Sie nicht schneller?«, fragte sie.
    »Weil es geregnet hat und ein Eindringling vielleicht Fußspuren hinterlassen hat«, antwortete Tweed.
    »Darauf hätte ich auch selbst kommen können.«
    »Ist Ihnen eigentlich im Erdgeschoss der Alkoven ohne Fenster aufgefallen?«, fragte Tweed, während er seinen langsamen Aufstieg fortsetzte.
    »Ja.«
    »Möglicherweise hatte er für den Mörder eine besondere Bedeutung. Warten Sie, bis ich Saafeld ein paar Fragen gestellt habe.«
    Bei Tweeds langsamem Tempo dauerte es ziemlich lange, bis sie den dritten Stock erreicht hatten. Tweed hatte auf der Treppe keinerlei Fußspuren feststellen können.
    »Dieser Umstand könnte noch wichtig werden«, erklärte er Paula.
    »Inwiefern?«
    »Auch das erkläre ich Ihnen später. Ich habe viel über den ersten Mord nachgedacht und mir überlegt, was ich getan hätte, wenn ich der Mörder gewesen wäre. Aber jetzt sehen wir uns zuerst einmal den Tatort an …«
    Neben der Tür zu Marinas Wohnung stand ein uniformierter Polizist, der ihre Ausweise kontrollierte und sie dann mit mürrischem Gesicht passieren ließ. Schon auf den ersten Metern in der Wohnung kam ihnen Professor Saafeld entgegen. Als er Paula sah, runzelte er missbilligend die Stirn.
    »Was machen Sie denn für ein Gesicht?«, fragte Paula mit fester Stimme. »Ich habe die erste Tote schließlich auch gesehen. Irgendwann gewöhnt man sich an so etwas.«
    »Das habe ich auch mal gedacht«, erwiderte Saafeld mit einem schiefen Lächeln. »Aber wo Sie schon mal hier sind, kommen Sie eben mit. Das Schlafzimmer ist am Ende des Ganges.« Er ging voran und klopfte im Vorübergehen an eine Tür. »Das hier ist das Wohnzimmer. Und hier kommt das Schlafzimmer.«
    Das Schlafzimmer war groß und, wie Paula fand, seinem hauptsächlichen Verwendungszweck entsprechend möbliert. Es gab ein Himmelbett mit rosafarbenen Vorhängen, ein großes, bequem aussehendes Sofa in derselben Farbe und eine Kommode, auf der ein dreiflügeliger Spiegel so aufgestellt war, dass man sich vom Bett aus darin sehen konnte.
    Jetzt zeigte er etwas, was Paula die Zähne aufeinanderbeißen ließ. Auf dem Bett lag eine Frau, deren abgetrennter Kopf – ebenso wie bei ihrer Zwillingsschwester Viola – ein paar Zentimeter vom blutigen Stumpf des Halses entfernt auf einem seidenen Kissen lag. Die Arme hatte der Mörder knapp unterhalb der Ellenbogen abgehackt, die Unterschenkel kurz unter dem Knie und danach so auf dem Bett angeordnet, als wäre Marina eine Puppe, die ein böses Kind in Stücke gerissen hatte.
    Tweed wandte sich an Chief Inspector Hammer, der hinter ihm, Paula und Saafeld ins Zimmer getreten war und den der grausige Anblick nicht im Geringsten zu berühren schien.
    »Mr. Hammer«, sagte Tweed, »würde es Ihnen etwas ausmachen, uns für eine Weile allein zu lassen?«
    »Wieso?«, entgegnete Hammer streitbar.
    »Weil ich Sie darum bitte. Ist das Grund genug?«
    »Von mir aus. Dann sehe ich mir eben das Wohnzimmer an.«
    »Ich würde vorschlagen, dass Sie nach unten gehen und sich gründlich auf der Straße umsehen. Möglicherweise hat der Mörder dort etwas

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