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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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über, mit erhobenen Armen um das Feld zu tanzen und sich in der Gunst des Mobs zu suhlen, dabei hatte sie noch keinen einzigen Punkt erzielt.
    Diese Soldaten, Anhänger dogmatischer Glaubensüberzeugungen, kannten nur ein einziges Motiv: den Hass. Selbstbewusste Gelassenheit eines Individuums empfanden sie als Arroganz, Können als ungerecht, und diese Ungleichheit als beängstigend. Jagangs Worte kamen ihr in den Sinn: »Die Bruderschaft der Ordnung lehrt uns: der Versuch, sich über andere zu erheben, bedeutet, dass man geringer ist als alle.«
    Ebendieses Bekenntnis war es, woran die hier zuschauenden Soldaten glaubten, weshalb ihnen diese Männer allein schon wegen ihrer durch die Bemalung proklamierten Überlegenheit verhasst waren. Gleichzeitig waren sie gekommen, um eine Mannschaft triumphieren zu sehen. Solche jeder Vernunft hohnsprechenden Glaubensüberzeugungen, wie sie die Bruderschaft der Ordnung lehrte, konnten nur zu endlosen Verstrickungen in Widersprüche, Begehrlichkeiten und Gefühle führen. Selbst mit dem simpelsten gesunden Menschenverstand nachvollziehbare Unzulänglichkeiten wurden durch großzügige Auslegung der Glaubensinhalte überdeckt. Und wer in Fragen des Glaubens zweifelte, galt als Sünder.
    Diese Männer waren in die Neue Welt aufgebrochen, um alle Sünder auszumerzen.
    Zu guter Letzt stellte der Schiedsrichter die Ordnung wieder her, indem er die Menge aufforderte, sich zu beruhigen, damit das Spiel beginnen konnte.
    Als die Zuschauer sich beruhigt hatten, zumindest einigermaßen, wies der Mann mit den grauen Augen auf die Strohhalme in der Hand des Schiedsrichters, eine Aufforderung an sein Gegenüber, zuerst zu ziehen. Der kam ihr auch nach, mit einem Lächeln über seine Wahl, da es sich seiner Meinung nach gewiss nur um den längeren handeln konnte. Der Mann mit den grauen Augen zog einen noch längeren Strohhalm. Unter dem missfälligen Gejohle des Publikums reichte der Schiedsrichter dem Mann mit dem bemalten Gesicht den Broc. Doch anstatt sich in seine Hälfte des Spielfeldes zu begeben, um seinen Angriff zu beginnen, wartete er einen Moment ab, bis sich die Menge abermals ein wenig beruhigt hatte. Dann überließ er den Broc mit einer freundlichen Geste der gegnerischen Angriffsspitze - und verwirkte damit sein erstes Angriffsrecht und somit seine Möglichkeit zu punkten. Diese unerwartete Wendung ließ die Menge in schallendes Gelächter ausbrechen. In ihren Augen konnte es sich bei der bemalten Angriffsspitze nur um einen Dummkopf handeln, der der gegnerischen Mannschaft soeben den Sieg geschenkt hatte. Sie jubelte, als hätte ihre Mannschaft die Partie bereits gewonnen. Innerhalb der eigenen Mannschaft rief die Aktion ihrer Angriffsspitze keinerlei Reaktion hervor. Stattdessen entfernten sich die Männer in ganz nüchtern geschäftsmäßiger Manier und nahmen ihre Positionen am linken Spielfeldrand ein, bereit, sich dem ersten Ansturm entgegenzustemmen.
    Als das Stundenglas umgedreht wurde und das Horn erklang, verschwendete die angreifende Mannschaft keine Zeit. Auf einen schnellen Treffer aus, griffen sie augenblicklich an und stürmten, einen Schlachtruf auf den Lippen, über das Spielfeld. Unter dem ohrenbetäubenden Tosen der Menge rannte die bemalte Mannschaft ihnen entgegen. Kahlan spannte in Erwartung des fürchterlichen Zusammenpralls aus Fleisch und Knochen ihre Muskeln an. Doch dann kam alles völlig anders.
    Die bemalte oder »rote« Mannschaft, wie die Gardesoldaten sie mittlerweile zu nennen beliebten, scherte aus ihrer Angriffsrichtung aus, teilte sich in zwei Hälften auf, umging die vorrückenden Blocker in zwei Gruppen und hielt stattdessen auf die Rückraumdecker zu. Normalerweise wäre ein solch ebenso unerwarteter wie amateurhafter Fehler ein Glücksfall für die zu punkten versuchende Mannschaft gewesen. Hinter ihren Blockern und Flügelstürmern brach die Angriffsspitze mit dem Broc durch die von der roten Mannschaft hinterlassene Lücke und spurtete in gerader Linie über das Spielfeld. Doch dann schwenkten die beiden Flügel der roten Mannschaft urplötzlich herum, so dass sich die Bresche in einer gewaltigen Zangenbewegung schloss, wodurch die angreifenden Blocker nach innen gedrängt wurden. Die rote Angriffsspitze hielt genau auf deren Mitte zu - mitten zwischen die ihr entgegenstürmenden Blocker. Just als diese den Mann zu Fall zu bringen versuchten, wich er einem aus, wirbelte herum und schlüpfte zwischen zwei weiteren hindurch. Das soeben

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