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Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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Etwa zweihundert Scheine und etwa zwanzig Bündel.
    »Fertig?« John Somers steckte den Kopf durch die Tür.
    Iris schloß hastig die Klappe des Umschlags. »Hm... ja... nur...ja, eine Sekunde.«
    Iris steckte den Umschlag in den Rucksack, zog den Reißverschluß zu und ging zur Tür. Jaynies Kostümjacke hing an einem Haken hinter der Tür. Iris zog sie an, knöpfte sie zu, um ihre blutverschmierte Kleidung zu verdecken, machte das Licht aus und schloß die Tür ab.

»Hallo, Mister Byrne. Sie kennen mich nicht, und mir ist klar, daß dieser Anruf Sie bei der Arbeit stört, aber Sie sind ein Mensch mit beträchtlichem Nettowert und Geschäftssinn, und ein Mensch wie Sie ist mehr damit beschäftigt, Geld zu verdienen, als es zu investieren. Mein Geschäft besteht darin, aus Geld noch mehr Geld zu machen... Ich verstehe. Kein Problem. Ich rufe Sie nächste Woche an. Wie wäre es mit Donnerstag um zwei? Freitag um zwei?«
    »Ihnen auch, Mister Byrne«, sagte Iris zu niemandem.
    Iris Thorne drehte sich mit ihrem Stuhl um, um die Skyline zu betrachten, und unbewußt glättete sie den Rand des ärmellosen Seidenpullis mit Rollkragen, von denen sie zwölf in verschiedenen Farben gekauft hatte, um das rote Mal zu verbergen, das überhaupt nicht blasser zu werden schien.
    Sie betrachtete die Polster der beiden gleich aussehenden Stühle vor ihrem Schreibtisch und die Tapete und überlegte, daß sie die Farbe der kontrastierenden Wand auf jeden Fall ändern würde. Zum Glück hatte Joe Campbell einen guten Geschmack. Sie war größtenteils zufrieden mit der Auswahl, die er für sein Büro getroffen hatte.
    »Sie haben Blumen bekommen«, rief die Sekretärin überschwenglich und brachte ein Dutzend weiße Rosen in einer hohen Vase herein.
    »Wow!« Iris nahm einen großen Gummipenis hoch, den sie als Briefbeschwerer benutzte, und legte ihn und den Stapel von Papieren auf das Bord hinter ihr.
    »Warum trennen Sie sich nicht von dem Ding?« sagte die Sekretärin.
    »Hab’ ich versucht. Sie vermehren sich hier wie die Kaninchen. Den hier laß ich bronzieren.«
    Iris sah Billy Drye und einige aus dem Knaben-Club lässig vor ihrem Büro stehen und ihren Bericht über Iris’ Blumen für das gemeine Volk verbreiten. Iris riß einen kleinen Umschlag von der langen Plastikgabel in der Mitte des Straußes ab und zog die Karte heraus. Ein glänzendes, buntes Herz, ein Stern und halbmondförmiges Konfetti flogen über ihren Schreibtisch.
    Iris las die Karte laut vor: »Danke für gestern nacht.«
    Vor ihrer Bürotür setzte Gejohle ein. Billy Drye steckte den Kopf herein und grinste breit. Iris zwinkerte ihm zu. Die Jungs gingen lachend davon. Diese Iris.
    Iris las die Karte.
    Rosen sind rot
    Veilchen sind blau
    Was ist mit einem Abendessen non-interruptus
    Ruf mich an, wenn du möchtest
    John Somers
    Iris holte seine Visitenkarte hervor. Sie wußte, wo sie war. »Ich möchte.«
    »Ich wollte dich schon eher fragen, aber ich dachte, der Wirbel sollte sich erst einmal legen. Nichts mit Südpazifik?«
    »Hier gibt es genug Abenteuer.«
    »Steve muß sich einsam fühlen.«
    »Nicht lange. Ich bin in Joe Campbells altes Büro gezogen. Eine Stufe höher auf der Leiter.«
    »Glückwunsch.«
    »Danke. Auch wenn seine Gegner es meine B.T.U.-Strategie — Beförderung durch Tod und Ungnade — nennen und dabei vergessen, daß ich nach Joe die größte Leistung brachte. Wir haben einen neuen Manager. Er ist wirklich klug und zurückhaltend. Sonst noch? Die Devisenkommission ermittelt bei uns. Sie haben neue Leute für Jaynie und Alley eingestellt. Und Teddy sitzt im Gefängnis.«
    »Er wird in sechs Monaten wieder draußen sein. Klingt, als ob sich alles verändert hat.«
    »So ist es. Ich hab’ mit Joe Campbell geredet. Er war in Europa nach dem Verhör, aber er ist jetzt wieder da, als Joe Camelletti.«
    »Und was macht er?«
    »Im Moment gar nichts. Er darf sein Leben lang nicht mehr in dieser Branche arbeiten. Ich weiß nicht, was er machen wird.«
    »Wir haben Alleys Mörder gefunden.«
    »Hast du?«
    »Nein, Paul Lewin. Er klebte förmlich an dem Fall, und schließlich war er gelöst. Raab hat einen Typen einer Straßengang aus einem anderen Stadtteil angeheuert, um Alley umzubringen. Der Junge ließ sich von einem Freund in einem schwarzen Leichenwagen vom Tatort wegfahren.
    Alley beschloß, Robin Hood zu spielen, nachdem er das letzte Worldco-Bargeld von der Bank in Mexico City abgehoben hatte. Raab hat die letzte Lieferung nie bekommen.

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