Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Konfliktmanagement

Konfliktmanagement

Titel: Konfliktmanagement Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhard G. Fehlau , Christian Stock
Vom Netzwerk:
Symptome
Haben Sie körperliche Symptome? Sind in letzter Zeit psychosomatische Beschwerden aufgetreten (z. B. Schlafstörungen, Unruhe, schnelles Ermüden, Nervosität, Magen-Darm-Beschwerden, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Kopfschmerzen oder Muskelverspannungen)?
Wann treten Ihre Beschwerden auf? Nur an Werktagen oder auch an Feiertagen? Treten Sie nur zu bestimmten Zeiten auf, z. B. wenn der Mobber in der Nähe war?
Verschwinden die Beschwerden während der Urlaubszeit? Nehmen die Beschwerden wieder zu, wenn der Urlaub zu Ende geht und Sie wieder an die Arbeit denken?
Seit wann bestehen die Beschwerden? Hatten Sie an anderen Arbeitsstellen schon ähnliche Beschwerden?
Nehmen die Beschwerden in letzter Zeit zu? Sind neue Beschwerden hinzugekommen? Falls ja, was ist in der Zeit passiert, in der diese aufgetaucht sind?
    Wenn Sie auch diese Fragen überwiegend positiv beantwortet haben, befinden Sie sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in einer Stresssituation mit Mobbingcharakter und habendiesejetzt vielleicht zum ersten Mal systematisch wahrgenommen. Das ist einer der wichtigsten Schritte auf dem Weg zu einer Lösung. Spätestens jetzt sollten Sie versuchen, die stressauslösenden Bedingungen zu verändern. Also Schluss mit der Verdrängung!
    Wichtig
    Es gibt keinen Zaubertrank, der einen unverwundbar macht und dazu führt, dass die Angriffe schadlos an einem abprallen.

Mobbing dokumentieren
    Sie müssen sich jetzt angewöhnen, ein Tagebuch über die Mobbingereignisse zu führen. Weiter unten erfahren Sie außerdem, wie man eine Mobbinglandkarte anlegt. Der Zweck einer solchen Dokumentation ist:
Die Selbstaktivierung (Handeln statt passives Abwarten)
Die Beweissicherung
Das Auflisten aller Vorkommnisse
Das Erkennen von Zusammenhängen
Die systematische Information von Richtern, Anwälten, Beratern, Ärzten, Vorgesetzten usw. (diese können nachlesen, was sich genau wie zugetragen hat)
    Das Mobbingtagebuch
    Ein Tagebuch oder Protokoll muss folgende Informationen enthalten:
    Bestandteile eines Mobbingtagebuchs
Wer war beteiligt?
Wann (Datum, Uhrzeit)?
Wo (Ort)?
Was ist genau geschehen? Benennen Sie die Mobbinghandlungen im Einzelnen. Wer hat was getan?
Wie haben Sie das erlebt (körperliche oder gesundheitliche Reaktionen, ggf. mit zeitlichem Abstand)?
Wer war Zeuge?
    Natürlich gibt es auch Tage, an denen nichts passiert ist. Das müssen Sie ebenso aufschreiben. Hinzu kommen Vermerke wie Urlaub (ihr eigener sowie derjenige des Mobbers oder seiner Verbündeten), Arztbesuche, Krankschreibungen, freie Tage, Belästigungen zu Hause (z. B. Anrufe), Stresssymptome (z. B. Schlafstörungen). So entsteht eine Art Mobbingkalender. Sie können dadurch die Systematik erkennen, die hinter den Handlungen steckt. Ein derartiger Kalender kann auch verhindern, dass Sie sich in Sicherheit wiegen, wenn gerade einmal nichts passiert. Hier die Kurzform:
    Wer?
Wann?
Wo?
Was?
Wie reagiert?
Zeugen?
    Beispiel
    3. September, 14:00, Raum E 08, anwesend: Schmidt, Müller, Schulze, ich und Koslowski. Schmidt sagt vor allen Kollegen, dass ich mal wieder zu langsam sei und dass das Kollegium darunter leide. Im Team herrscht Schweigen. Ich bekomme Magenschmerzen.
    12. Oktober, 11:00, Besprechungsraum, anwesend Team 2 und 3, Schmidt fragt vor versammelter Mannschaft, ob ich vielleicht psychisch krank sei, weil ich so lange krank geschrieben war. Er rät davon ab, mir eine bestimmte Aufgabe zu geben, weil ich seiner Ansicht nach „nicht belastbar“ sei. Das ist das dritte Mal in diesem Monat, dass er das äußert. Ich schweige. Einige Kollegen schweigen auch, einige grinsen, Müller vermeidet Blickkontakt. Mir ist schwindelig, mir wird schlecht. Ich gehe nach der Arbeit zu meinem Hausarzt und lasse mich krankschreiben.
    Wenn Sie das Tagebuch eine Weile geführt haben, können Sie vielleicht ein Muster erkennen und einen Katalog der Angriffe anlegen (Angriffe sind im Kapitel „Woran erkennen Sie Mobbinghandlungen?“ beschrieben).
    Die Mobbinglandkarte
    Eine Mobbinglandkarte ist noch differenzierter und wird normalerweise von Beratern angefertigt, um die Hierarchien in einer Mobbingsituation zu verdeutlichen. Sie können sie auch selbst anlegen. Besonders wenn mehrere Personen am Mobbing beteiligt sind, lohnt es sich, die Abhängigkeiten untereinander, die Machtverhältnisse und die Kommunikation in der Abteilung darzustellen. So erkennt man, wer wen auf welche Weise beeinflusst. Ein wesentlicher Vorteil derLandkarte ist, dass sie das

Weitere Kostenlose Bücher