Konny Reimann
im Ganzen so aus, wie ich mir das dachte. Ansonsten war jede Hilfe, egal wie individuell, gerne willkommen.
An dieser Stelle verneige ich mich noch mal mit einem breiten Grinsen vor all den Leuten, die hier mitgeholfen haben. Auch wenn ich immer sage: „Ich bin der Meister! Hier wird alles so gemacht, wie ich das sage“, haben doch alle ihren eigenen Stiefel hier mit reingebracht und eine super Leistung abgeliefert.
Am 5. Mai 2008 war schließlich auch das zweite Gästehaus fertig.
Für September desselben Jahres haben sich die Jungs aus Dithmarschen wieder angekündigt, nicht zuletzt, um das Ende vom Anfang ihrer Leistung, das Ergebnis ihrer Mühen, zu begutachten. Auch dieses Mal planen sie einen entspannten Urlaub mit viel Spaß, und trotzdem weiß ich, dass es sie bestimmt wieder in den Fingern jucken wird. Wahrscheinlich werden sie erneut hier und da mit anpacken wollen und helfen, wo Hilfe nötig ist, und dafür sorgen, dass alles Hand und Fuß hat.
Für uns ist das natürlich jedes Mal toll, aber in dieser umfangreichen Form erwarten wir das selbstverständlich nicht von allen Gästen. Eigentlich sollen ja alle nur eine gute Zeit hier haben. Aber die meisten haben offensichtlich Freude daran, uns zur Hand zu gehen und mitzuwirken. Leider können wir niemandem anbieten, dass wir Arbeit gegen Urlaub tauschen. Geld muss rein und das Haus vermietet werden. Da beißt auch eine texanische Maus keinen Faden ab.
Der bereits erwähnte Rostocker, Roland, war ebenfalls unglaublich. Er reiste mit seiner Frau Conny (mit C!) an, wohnte im Haus Blankenese und machte sich sofort ans Werk, für das Haus Dithmarschen eine Terrasse zu bauen. Kaum hatte er diese nicht eben kleine Fläche fertig, zimmerte er noch mal das Gleiche an unseren eigenen neuen Trailer, eine große Veranda ohne Geländer aus Holz, etwa fünfzehn mal sieben Meter groß. Dort steht nun auch der blau-weiße Strandkorb von RTL und in der Ecke eine Art offener Wandschrank mit Ästen und einem Papageien, genau, Erwin, darin. Ein paar Gartenstühle und ein Tisch runden die Sache ab. Neben der Bar unten am See ist dies unser zweiter Platz zum Ausruhen in der Sonne. Direkt vor der Veranda am Schotterweg steht noch ein Haus. Allerdings nur ein hüfthohes. Dort wohnt Murphy.
ll das Engagement, von den Dithmarschenern über all die Familien und Besucher, die uns geholfen haben, bis zur eigenen Anstrengung der gesamten Familie, all die Mühe und Plackerei haben sich gelohnt. Inzwischen sind beide Häuser auf Monate ausgebucht, das Haus Blankenese war das erste Jahr über fast durchgehend belegt. Unsere Erfahrungen mit den Gästen waren durchweg positiv. Wir hatten mit allen viel Spaß, sind mit ihnen Boot gefahren oder haben sie mit zu Dangerous Dave genommen, ansonsten haben sie sich selbst versorgt und sind nie unangenehm aufgefallen.
Rechts und links von all den Lichterketten auf dem Gelände kamen im Laufe der Zeit immer mehr Häuser und Häuschen zusammen und ergeben heute eine bündige Kette von oben am Eingang bis hinunter zum Wasser. Meine Werkstatt, die Ställe der Tiere, der Airstream, das neue große Trailer-haus, das Wäschehäuschen, das Haus Blankenese, das Haus Dithmarschen und natürlich Konnys Hafenkneipe. Unten vor Dithmarschen haben wir inzwischen auf der dunklen Erde Feuerholz an die verbliebenen Bäume gelehnt und befestigt. Der Weg zwischen der steilen Steintreppe und dem Bootssteg sowie der Kneipe wird von dicken waage- und senkrechten Holzpfählen in Kniehöhe abgegrenzt. Am Hang entstehen langsam neue Beete. Das Holzhaus Dithmarschen leuchtet im strahlenden Hellgelb eines frischen Sonnenstrahls. Es sitzt fest im Sattel des steilen Abhangs. Unter seiner üppigen und ausladenden Veranda mit Tischen und Stühlen findet man Surfbretter und aufblasbare Badebetten zum Reinlegen, keine drei Meter vom Wasser entfernt. Wer wohnt hier? Tom Sawyer mit seinem Kumpel Huckleberry Finn? Pippi Langstrumpf? Robert Louis Stevenson, der über einer Fortsetzung der „Schatzinsel“ brütet?
Es ist eine vollkommen andere Welt als die, die wir dort vorgefunden hatten, und trotzdem nur die ersten paar Schritte auf einem langen Weg.
nsere Kinder waren bereits zu halben Amerikanern geworden. Janina war neben ihrer Uni bei einem Juwelierladen gelandet und hatte inzwischen sogar noch zwei andere Jobs. Einen bei „Sarah’s on the Square“, einem kleinen, sehr netten Eck-Restaurant in Gainesville, betrieben von einer gewissen
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