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Kontinuum des Todes

Kontinuum des Todes

Titel: Kontinuum des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. C. Tubb
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Geist.«
    Lydon räusperte sich und fuhr fort: »Nichts stirbt endgültig. Das Gesetz von der Erhaltung der Energie beweist das. Man verbrenne einen Stock und man erhält Asche, Rauch und Wärme. Dinge verändern sich, aber sie verschwinden nie völlig, und das elektrische Feld, das einst das Ich eines Menschen war, sein individuelles Bewußtsein, muß demzufolge auch weiterexistieren.«
    Das war beruhigend für jene, die den Tod als etwas Endgültiges betrachteten, aber Varl gehörte nicht zu ihnen.
     
    Vom Maschinenraum aus machte Varl einen Rundgang durch das Schiff, prüfte hier etwas, testete dort eine Einrichtung, war wie ein unsteter Schatten mal hier und mal dort. Schließlich landete er im Organisationszentrum des Schiffes, wo Erica vor einem Tisch voller Papiere, Kopien und Grafiken saß.
    »Kurt! Du siehst ja so …«
    »… schrecklich aus«, beendete er den Satz. »Ich weiß – das geht vorüber.« Er nahm sich einen Stuhl und setzte sich an den Tisch. »Irgendwelche Ergebnisse?«
    »Bisher alle negativ.« Ihre Stimme verriet große Müdigkeit. »Die Zahlen sollten uns irgendeine Antwort geben, aber wenn sie sie haben, so kann ich sie nicht entdecken. Der Computer ebenfalls nicht. Kein Muster, keine Struktur, verdammt noch mal! Es muß doch aber ein Sinn dahinter stecken!«
    »Du wirst es finden«, beruhigte er sie. »Morgen, wenn du dich ausgeruht hast.«
    »Vielleicht.« Sie nahm eine kleine Schachtel aus einer Tasche, öffnete sie, suchte eine Erbse daraus hervor und zerdrückte sie unter ihrer Nase mit zwei Fingern. Ihr Brustkorb hob sich, als sie das Aroma des Ka’sence tief in ihre Lungen sog. »Wann starten wir endgültig?«
    »Wenn wir soweit sind.«
    »Noch eine Woche? Zwei? Einen Monat?«
    »Solange wir noch brauchen. Warum – hast du es eilig?«
    »Kalif wird unruhig. Es werden bereits zwei weitere Schiffe vermißt.« Sie wühlte in ihren Papieren und zog einen Zettel hervor. »Hier, ich habe es dekodiert.«
    Ohne einen Blick auf die Nachricht zu werfen, sagte Varl: »Die Schiffe waren sehr groß, nicht wahr?«
    »Beide hatten über vierhundert Leute an Bord – woher weißt du das?«
    Varl nahm den Zettel an sich und las schweigend die Details der Information durch. Dann zerknüllte er das Papier.
    »Was soll der Unsinn, den er da über unsere Mission noch schreibt?« fragte er. »Er faselt von Helden – wer soll das sein?«
    »Wir«, antwortete Erica. »Wir stellen uns der Herausforderung, wollen die Menschheit schützen. Wir sind Kreuzritter, die sich in dunkle, unbekannte Reiche begeben. Wir wollen kämpfen und siegen und glorreich zurückkehren. Helden, Kurt, verstehst du das nicht? So muß er es dem Rest der Welt verkaufen!«
     

 
13.
     
    Die Lagebesprechung wurde im Konferenzraum des Schiffes abgehalten. Das war nicht der größte, wohl aber der passendste Raum des Schiffes, und Varl schaute von seinem Platz am Kopfende des Konferenztisches die Offiziere der Reihe nach an.
    »Wir stehen kurz vor dem Start«, sagte er dann. »Diese Zusammenkunft soll Sie alle ins Bild setzen. Sie alle wissen, wonach wir suchen – hat jemand eine Idee, wie wir es finden können?«
    »Wir müssen die Routen der verschwundenen Schiffe verfolgen«, schlug Owen vor. »Bleiben wir lange genug darauf, so treffen wir auf das, was diese Schiffe angetroffen haben.«
    »Und wenn das geschieht, werden wir darauf vorbereitet sein?« fragte Stacey.
    »Das sollten wir. Wir pusten alles aus dem Weg.«
    »Kennen wir die Routen der verschwundenen Schiffe, Commander?« warf Mboto ein.
    »Nein.« Varl ging auch gleich auf die nächste zu erwartende Frage ein. »Es gibt kein erkennbares Muster in bezug auf die Routen der verlorenen Schiffe, und ich glaube nicht, daß man ein solches feststellen kann. Erica?«
    »Ich habe das immer wieder und wieder durchgerechnet. Die Antwort ist: Null. Es geschieht alles rein zufällig. Aus allen bekannten Regionen der Galaxis wurden Schiffe als vermißt gemeldet.« Sie lehnte sich zurück, schloß die Augen für ein paar Sekunden; dunkle Ringe darunter verrieten ihre Müdigkeit.
    »Wir haben also nichts, wonach wir uns richten können?« Mboto wollte diesen Punkt für seine Aufzeichnungen klären. »Dann …«
    »Keiner hat gesagt, daß wir nichts haben«, warf Varl scharf ein. »Nur, weil wir keine übereinstimmenden Flugmuster gefunden haben, denen die Opfer gefolgt sind. Aber wir haben Übereinstimmungen und anderes, was die Schiffe gemeinsam haben.« Er griff nach einem

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