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Kontinuum des Todes

Kontinuum des Todes

Titel: Kontinuum des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. C. Tubb
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eine Warnung. »Feuer!«
    Instinktiv gehorchte Carter, drehte die Kanone mit den Füßen herum, klammerte sich am Auslöser fest, wartete noch Sekundenbruchteile, bis er das Ziel in der Ortung hatte. Dann entdeckte er keines und fluchte, weil er zu spät begriffen hatte, daß das nur ein Spiel gewesen war.
    »Max, du Narr! Sollte das witzig sein?«
    »Wollte nur mal sehen, ob du bereit bist.« Ovidio war zu weit gegangen und wußte das. »Tut mir leid, Stan, ich hätte es nicht machen sollen.«
    »Allerdings nicht!«
    »Es wird nicht wieder vorkommen. Aber du warst unheimlich schnell. Die Kanone ist okay, wie?«
    »Besser bekommen wir das nicht hin.« Carter schwenkte den Lauf herum, ließ ihn auf und ab gleiten, rastete ihn dann in der Ruhestellung ein. »Noch haben wir keine Energie drauf, aber das wird nicht mehr lange dauern. Trotzdem – bei einem richtigen Angriff sieht das alles anders aus.«
    Er war wirklich schnell gewesen, aber hatte der andere nicht etwas übertrieben? Hätte er wirklich einen Angreifer ausschalten können, bevor der ihn erreichte? Was geschah, wenn nicht?
    Es bedurfte keiner großen Vorstellungskraft, diese Frage zu beantworten.
    Carter erhob sich, verspürte eine Gänsehaut und fror in seinem Schutzanzug. Jemand, der so exponiert war wie der Kanonier hier draußen, würde keine Chance bekommen. Wenn er zu langsam war, mußte er sterben.
    »Owen hat davon gesprochen, hier Freiwillige einzusetzen«, sagte Ovidio. »Was meinst du – ob er welche bekommt?«
    »Nur Verrückte.«
    »Immerhin wären diese Leute Helden, um die sich die Mädchen reißen würden. Und einen schönen Ausblick hat man von hier auch.«
    Der Blick hier draußen war wirklich einzigartig, und Carter sah sich noch einmal um. Mühsam nur durchdrang sein Blick die fremdartigen Formen und Farben, die das Schiff wie ein in Wallung geratenes Meer umgaben und die trotz ihrer intensiven Färbung durchsichtig waren, so daß man das Gefühl hatte, unendlich weit sehen zu können.
    Eine fremdartig-feindselige Umgebung, und Carter fühlte sich tief im Innern beunruhigt. Er war ein Geschöpf, das aus seiner vertrauten Umgebung herausgerissen worden war.
    »Das ist wie ein phantastischer Traum«, sagte Ovidio. »Ich hatte mal Fieber und lag drei Tage im Delirium, bevor man mir Antibiotika verabreichen konnte. Ich war auf einer Expedition durch das Atlasgebirge. Eine Steinlawine stürzte auf uns herab und zerstörte den Verbandskasten, und als ich Fieber bekam, konnte man nichts weiter tun, als mir einen nassen Schwamm auf die Stirn zu legen.«
    Carter war an solchen Geschichten nicht interessiert, wußte aber, daß der andere jetzt sprechen wollte.
    »Und?«
    »Ich lag im Delirium und sah alle möglichen verrückten Dinge. So was wie das hier draußen.« Er machte mit einem Arm eine alles umfassende Geste. »Objekte, die sich bewegten und plötzlich Mäuler besaßen, die mich jagten. Ich schrie und wand mich wie ein Verrückter. Vielleicht war ich auch schon verrückt, denn was ich da sah, war wahnsinnig genug.« Sein Tonfall veränderte sich. »Stan, glaubst du, daß wir hier wieder herauskommen?«
    »Sicher.«
    »Was macht dich so sicher?«
    »Wir haben einen guten Kapitän. Wenn uns ein Mann nach Hause bringen kann, dann Varl.«
     
    Dieses Vertrauen besaß Machen nicht. »Ich weiß nicht, wo wir uns befinden«, sagte er. »Dieser Raum ist uns fremd, es gibt keine Bezugspunkte, keine Hinweisschilder, sozusagen. Wenn wir jetzt in den Normalraum zurückkehrten, könnte es mitten in einer Sonne sein. Oder irgendwo zwischen den Milchstraßen …« Er verstummte, starrte Varl fragend an. »Stimmt was nicht?«
    »Zwischen«, sagte Varl. »Du hast ›zwischen‹ gesagt.«
    »Na und?«
    »Stell dir den Hyperraum mal als eine Haut vor, etwas wie den Gummi eines Ballons. Auf einer Seite könnte Wasser sein, auf der anderen Luft. Die Gummischicht ist der Hyperraum.«
    »Ja, und?«
    »Wir bewegen uns mit dem Hypan aus der Luft in den Gummi hinein. Jetzt hat uns irgend etwas noch weiter hinausgeschleudert, und wir befinden uns sozusagen im Wasser. Wir sind von einer Seite des Überraums zur anderen gelangt. Alles, was wir brauchen, ist, diesen Vorgang umzukehren.«
    »Ganz leicht«, sagte Machen. »Mit einem halb zerstörten Schiff und einer halbierten Mannschaft. Und trotzdem wissen wir nicht, wo wir herauskommen.«
    »Aber wir werden irgendwo sein.« Varl schaute auf die Bildschirme, die seltsamen Gebilde draußen im Raum. »Weiter gut

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