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Kontinuum des Todes

Kontinuum des Todes

Titel: Kontinuum des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. C. Tubb
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wand sich aus Varls Griff. »Sie lausiger Bastard!«
    »Fühlen Sie sich besser?«
    »Zum Teufel mit Ihnen!«
    »Dort finde ich gute Gesellschaft, nicht? Saubere Gesellschaft.« Varl schaute auf das getrocknete Blut, das Durcheinander in diesem Raum. »Hier stinkt es. Statt dazusitzen und sich zu bemitleiden, sollten Sie lieber mal hier aufräumen. Oder macht sich ein so großer Mann wie Sie die Hände nicht schmutzig?«
    »Werden Sie nicht krank«, warnte der Arzt ihn. »Werden Sie nicht verwundet. Wenn doch, bei Gott, dann werden Sie dafür büßen.«
    »Das werden wir alle, wenn Asner nicht wieder an die Arbeit geht.«
    »Wie könnte er das? Er ist krank, er stirbt vielleicht.«
    »Was haben wir dann zu verlieren? An die Arbeit!«
    Nach Stunden, als Asner endlich wieder stand, sagte Erica: »Warum, Kurt? Du bist kein Sadist und weißt, daß Stacey schwer gearbeitet hat und nicht saubermachen konnte – warum hast du ihn so angetrieben?«
    »Er hat es dir erzählt?«
    »Das brauchte er nicht – die Streifen in seinem Gesicht sagen alles. Soll er dich denn hassen?«
    »Ich möchte, daß er seinen Mumm wiederfindet.« Varl sah Erica in die Augen. »Du hast mich über ihn belogen, und ich frage mich warum. Er ist schwach und du wußtest es, und an Bord haben wir keinen Platz für Schwächlinge. Für Lügner auch nicht.«
    »Dafür also hältst du mich?«
    »Wie sonst würdest du jemanden nennen, der nicht das erbringt, was er verspricht?« Varl wandte sich um, als der Ingenieur auf sie beide zukam. »Jarl, alles in Ordnung?«
    »Mir geht es gut.« Asner brachte ein Lächeln zustande. »Habe eine neue Haut, neue Nerven, frisches Blut … Wie schlimm steht es um uns, Commander?«
    »Ich mußte den Notschalter umlegen und den Hypan leerlaufen lassen. Es hat Sie dabei mit erwischt. Das tut mir leid, aber ich konnte Sie nicht warnen. Unser Problem ist, daß wir außer den herkömmlichen Raketeneinheiten keinen Antrieb mehr haben. Und wir brauchen den Hypan sehr bald. Trauen Sie es sich zu?«
    »Und wenn ich sagte, ich kann es nicht?«
    »Lieber nicht«, sagte Varl. »Tun Sie Ihr Bestes. Und verlangen Sie alles, was Sie benötigen.«
     
    Stunden später befand Varl sich in seiner Kabine, stand in der Halbdunkelheit da, ließ seinen bis zum Zerreißen gespannten Nerven freien Lauf, die energisch Schlaf für den Körper forderten. Varl konnte diesem Verlangen nicht länger widerstehen, riß plötzlich die Augen auf, als er stolperte, stützte sich mit einer Hand gegen eine Wand.
    »Kurt?« Sie hatte die Tür so leise geöffnet, daß er es nicht gehört hatte. »Du schläfst schon? Ich …« Die Frau verstummte, als er sich zu ihr umwandte. »Kurt! Ich habe dich nicht gesehen.«
    »Was willst du?«
    »Sprechen. Einen Drink. Wir brauchen beide einen.«
    Varl sah zu der Flasche und den Gläsern, die sie mitgebracht hatte. Während er zuschaute, schenkte sie die Gläser halbvoll, reichte ihm eines.
    Varl hob sein Glas, hielt es ihr entgegen. »Auf das Leben!«
    »Auf das Leben!«
    Der Weinbrand wärmte ihn angenehm von innen, wusch seine Müdigkeit etwas fort, so daß er sich für einen Augenblick erleichtert fühlte. Eine Illusion, die nicht lange anhalten würde, aber er wollte sie genießen, solange es ging.
    »Kurt!« Erica trat näher an ihn heran, ließ ihr Glas fallen, das polternd auf den Boden aufschlug und davonrollte. »Weißt du nicht, daß Gefahr und Streß besonders den Wunsch nach Geborgenheit und Liebe verstärken?« Sie hob ihre Arme, um ihn damit festzuhalten. »Wir haben die Hölle überstanden, Kurt. Und, Liebling, ich brauche beides.«
     

 
18.
     
    Carter schaltete den Schweißbrenner ab, und dicht vor seiner verdunkelten Sichtplatte erlosch die glühende Schweißnaht langsam. Eine gute Arbeit, wie er wußte, und doch war er nicht sicher, welche Belastungen sie aushalten würde. Das Metall des Schiffes schien sich irgendwie verändert zu haben – es leitete Hitze nicht mehr so gut, das Schweißmaterial war schwieriger zu handhaben, aber die Streben hielten. Für eine Kanone, die hier draußen angebracht worden war, mußte es reichen.
    Bei der Kanone handelte es sich um einen Laser, der fast einsatzbereit war. Carter glitt hinüber zu der Waffe, setzte sich in den Steuersessel. Die Kardanaufhängung selbst war relativ leicht. Ein Geschoß-Projektor wäre zu schwer zu manövrieren gewesen – eine Einschränkung, die zur Wahl der anderen Waffe geführt hatte.
    »Angriff aus vierzig Grad!« rief Ovidio

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