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Kopernikus 2

Kopernikus 2

Titel: Kopernikus 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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ziemlich abgefüllt und rekelte sich in ihrem Schlafnetz umher, das in einem der Laderäume aufgespannt war.
    „Das hat doch irgendwas mit der Erde zu tun, nicht?“ meinte einer der Linguisten. „Wenn ich mich nicht irre, war das irgendeine mythische Figur oder so.“
    „Schwätzer“, blaffte sie ihn an. „Du hast doch keine A h nung, gib es doch zu. Jupiter ist ein riesiger Planet im gle i chen System wie die gute alte Erde. Gasförmiger Aggrega t zustand. Damals, bevor man den Überlichtantrieb entdeckte, hatte man vor, diesen Planeten zu erforschen. Mann, ist das lange her! Na, nachdem man die Überlichtgeschwindigkeit hatte, hielt sich niemand mehr mit solchen Kindereien auf. Man brauchte ja nur noch in den Hyperraum einzudringen, irgendwann einmal wieder auszutreten und sich in Ruhe b e siedelbare Welten herauszupicken. Kometen, Asteroiden und Klötze wie den Jupiter konnte man einfach ignorieren. Einfach zum nächsten Sonnensystem geflogen und sich die passenden Planeten unter den Nagel reißen – damit hatte sich die Sache! Aber trotzdem gab es immer noch Leute, die der festen Überzeugung waren, daß solche gasförmigen Ri e sen Lebensformen beherbergen. Könnt ihr mir folgen?“
    Dem Xenobiologen ging ihr betrunkenes Lallen auf den Geist. „Wenn es tatsächlich intelligente Lebewesen auf di e sen monströsen Planeten gibt, haben sie jedenfalls kein I n teresse daran, sich auf Raumflug zu begeben“, schnauzte er zurück. „Alle intelligenten Spezies, die wir im Weltall en t deckt haben, sind auf Planeten entstanden, die ähnliche Umweltbedingungen wie die Erde aufweisen. Die meisten von ihnen sind Lebewesen, die auf Sauerstoffbasis atmen. Vielleicht erzählst du uns jetzt noch, daß die Volcryn von so einem – wie sagtest du doch so poetisch? – gasförmigen Riesen’ stammen?“
    Die Xenotechnikerin erhob sich halbwegs aus ihrem Netz und verzog die Lippen zu einem verschwörerischen Lächeln. „Nicht die Volcryn “, flüsterte sie geheimnisvoll. „Royd Eris. Nehmt einen Vorschlaghammer und zerdeppert das Schott, das seine Räume von unserem Wohnkomplex abtrennt. Paßt mal auf, wie euch dann Methan und Ammoniak um die O h ren zischen.“ Sie begleitete ihren Satz mit einer weitausl a denden Handbewegung und fiel mit einem albernen Kichern zurück in ihre Ausgangslage.
     
    „Ich hab ihm einen Schuß verpaßt“, berichtete die Psi-Expertin, als sie im Verlauf der sechsten Reisewoche Karoly d’Branin erneut aufsuchte. „Psionin-4. Das stumpft seine Empfangsbereitschaft für einige Tage ab, und wenn er dann noch was braucht, kriegt er noch eine Ladung. Ich habe g e nug von dem Zeug dabei.“
    D’Branin warf ihr einen besorgten Blick zu. „Ich habe mich mehrfach mit ihm unterhalten. Jedesmal schien er mir beunruhigter, aber er konnte mir nie die Ursachen für sein wachsendes ungutes Gefühl sagen. Mußtest du ihn denn u n bedingt spritzen?“
    Die Psi-Expertin zuckte mit den Achseln. „Er flippte i m mer mehr aus. Wenn du mich fragst: Du hättest niemals e i nen Telepathen aus der obersten Kategorie nehmen dürfen. Viel zu instabil.“
    „Schließlich müssen wir mit einer völlig fremdartigen Rasse kommunizieren. Vielleicht darf ich dir ins Gedächtnis zurückrufen, daß dies alles andere als ein Kinderspiel ist. Wer kann schon wissen, ob die Volcryn nicht die fremda r tigste Rasse überhaupt sind, die uns jemals über den Weg gelaufen ist? Das ist doch der Grund, warum wir so dringend einen Telepathen aus der ersten Kategorie benötigen!“
    „Schön und gut“, gab sie zurück. „Aber was nützt dir der sensibelste Telepath, wenn er solche Macken entwickelt wie unser Freund hier? Die Hälfte der Zeit dämmert er im Z u stand einer extremen Katatonie vor sich hin, die andere Häl f te ist er am Ausklinken. Er versteift sich darauf, daß wir alle in großer Gefahr für Leib und Leben schweben, weiß aber nicht, wo diese Gefahr herkommt. Was am schlim m sten ist: Ich kann nicht herausbekommen, ob an seiner G e schichte wirklich etwas dran ist oder ob er nicht an einem akuten Anfall von Paranoia leidet. In der Tat zeigt er einige klassische Symptome dieser Krankheit. So ist er unter and e rem der felsenfesten Überzeugung, er werde beobachtet. Vielleicht hat sein gegenwärtiger Zustand überhaupt nichts mit uns oder den Volcryn zu tun. Vielleicht nicht einmal e t was mit seinen telepathischen Fähigkeiten. Im Augenblick kann ich das aber nicht einschätzen.“
    „Und wie sieht es mit

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