Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kopernikus 2

Kopernikus 2

Titel: Kopernikus 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
Vom Netzwerk:
Raum.
     
    „Melantha? Karoly?“
    Sie erwachte abrupt und setzte sich senkrecht auf. Neben ihr seufzte Karoly leise und drehte sich gähnend auf die a n dere Seite.
    „Royd?“ fragte sie leise. „Ist es schon Morgen?“
    „Ja“, kam es über den Lautsprecher. „Ich muß Ihnen j e doch mitteilen, daß wir im interstellaren Raum treiben und drei Lichtjahre vom nächsten Stern entfernt sind. Unter so l chen Umständen ist es eigentlich sinnlos, von einem Morgen zu r e den.“
    Melantha lachte. „Sie können das Problem ja mit Karoly erörtern, wenn er munter ist. Was sagten Sie, Royd? Wir treiben? Wie schwer sind die …“
    „Sehr schwer“, antwortete er, „allerdings nicht lebensb e drohlich. Der Laderaum drei ist völlig hinüber, er hängt sei t wärts wie eine zerbrochene stählerne Eierschale aus dem Schiff heraus. Allerdings hält sich der Schaden ansonsten im Rahmen. Der Antrieb ist intakt, und offenbar hat der Bor d computer nicht gelitten, soweit ich zumindest im Auge n blick feststellen kann. Das war meine schlimmste Befürc h tung, daß Ihr System meines in Mitleidenschaft gezogen haben kön n te.“
    Karoly erwachte. „Hm?“ fragte er verschlafen. „Royd?“
    Melantha tätschelte ihn. „Ich informiere Sie später, Kar o ly“, flüsterte sie. „Royd, was gibt es sonst noch?“
    „Ich mache mir Sorgen wegen unseres Rückfluges, M e lantha“, antwortete er ihr. „Wenn wir wieder in den Hype r raum eintauchen, werden Teile der Außenspannung ausg e setzt sein, die niemals von ihrer Konstruktion her diesem Druck standhalten sollten. Besonderen Verdruß bereitet mir die Außenschleuse des dritten Laderaums. Ich habe einige Berechnungen angestellt, und ich weiß nicht, ob sie stan d halten wird. Wenn sie bricht, zerreißt es unser Schiff genau in der Mitte. Der Antrieb wird sich automatisch ausschalten und dann …“
    „Ich kann es mir vorstellen. Können wir etwas dagegen tun?“
    „Ja, ich denke schon. Die jetzt ungeschützt daliegenden inneren Teile können leicht flugtüchtig gemacht werden. Wir könnten einen Teil der Außenhülle, die durch die E x plosion in den Raum geschleudert wurde und in der Nähe des Schiffes umhertreibt, bergen und das Leck damit a b schotten. Das müßte ausreichen.“
    Karoly schien jetzt völlig wach zu sein. „Mein Team hat vier Raumschlitten. Wir können damit die Teile aufsa m meln.“
    „Das ist gut, Karoly. Leider habe ich noch andere Pr o bleme. Mein Schiff kann sich innerhalb gewisser Grenzen selbsttätig reparieren, aber das Maß der Zerstörung übe r schreitet diese Grenzen. Das heißt: Ich selbst muß diese R e paraturen vornehmen.“
    „Sie?“ fragte d’Branin ungläubig. „Aber, mein Lieber, Sie erzählten uns doch, daß Ihre Muskeln völlig unterentwickelt seien. Können wir Ihnen vielleicht helfen?“
    „Ich bin unter dem Einfluß der Schwerkraft völlig hilflos, im luftleeren Raum hingegen bin ich in meinem Element; ich werde auch in kurzer Zeit die simulierte Schwerkraft hier im Schiff abschalten, um mich in Ruhe auf die Arbeit vorb e reiten zu können. Nein, Sie mißverstehen mich. Ich habe das benötigte Werkzeug, ich habe auch selbst einen schweren Transportschlitten.“
    „Ich glaube, ich weiß, was Ihnen Sorgen bereitet“, sagte Melantha plötzlich.
    „Das freut mich zu hören. Vielleicht können Sie dann meine Frage beantworten. Wenn ich die Sicherheit meiner Räume verlasse, können Sie dann Ihre Freunde davon abha l ten, mich zu töten?“
    Karoly d’Branin war entsetzt. „Royd, Royd, wir sind Diener der Wissenschaft, keine Soldaten oder gar Krimine l le, wir werden doch nicht … wir sind doch menschliche G e schöpfe. Wie können Sie nur annehmen, daß wir es auf ihr Leben abgesehen haben?“
    „Menschen, natürlich“, antwortete er bedächtig, „aber für mich letztlich doch Fremdlinge, die zudem noch einen schwerwiegenden Verdacht gegen mich hegen. Geben Sie mir keine falschen Versprechungen, Karoly.“
    Der Universalist war zutiefst erregt. Melantha nahm seine Hand und versuchte ihn zu beruhigen. „Royd“, sagte sie langsam, „ich will Ihnen nichts vormachen. Es besteht ta t sächlich in einem solchen Fall Gefahr für Sie. Aber ich ho f fe, daß Sie durch Ihr Erscheinen die anderen letztlich glüc k lich machen werden, glücklich, weil sie sehen werden, daß Sie doch die Wahrheit gesagt haben, und das wird sie ung e mein erleichtern.“
    „Sicher“, sagte Royd, „aber würde das ausreichen, um i h ren

Weitere Kostenlose Bücher