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KopfKissenKino - Hinterhaeltig Unerwartetes

KopfKissenKino - Hinterhaeltig Unerwartetes

Titel: KopfKissenKino - Hinterhaeltig Unerwartetes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter J. Scholz
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hören, das du vorhin gepfiffen hast". Ich sehe sie überrascht an, dann muss ich grinsen. Sie grinst zurück. Als ich dann mein Grinsen von meinen Lippen verscheucht bekomme, spitze ich sie und intoniere „Von den blauen Bergen kommen wir..." erneut. Und Tanja fällt ein. Genauso schief wie ich. Und es hört sich großartig an.
    Schließlich gehen wir. Den Zettel in dem Umschlag, wieder eingeschlagen in die Plastikhülle, lassen wir zurück.
    Wer weiß, wer ihn noch so alles brauchen kann, der sich nach hier oben verirrt…

Wen die Götter lieben...
     
    Es war einmal — und das ist noch gar nicht so lange her — ein Mann. Er hatte nie den Wunsch verspürt, jemanden zu führen. Geschweige denn ein Volk.
    Doch eins kam zum anderen und das Volk mochte ihn. Was auch an seinem Auftreten — hemdsärmelig, aus dem Bauch heraus und schlichtweg großartig aussehend — lag.
    Dies gefiel mächtigen Männern, denn der Mann war zwar keiner aus ihren Reihen , was normalerweise ein Hinderungsgrund für die Bekleidung eines solchen Postens ist, doch fehlte ihm das, was man als „Ambition" kennt.
    Ein Mann, den man formen konnte.
    Ein Mann, der sich formen ließ.
    Freiwillig.
    Die sind selten geworden.
     
    Als sich das Volk für ihn aussprach, wollte er sich der Aufgabe nicht verweigern. Einzig und allein seine eigenen Ambitionen füllten niemals zur Gänze die ihm für diese seine Aufgabe verliehene Rüstung.
    Oder Uniform.
    Oder Anzug.
    Das bleibt sich gleich.
    Nichts davon wollte passen oder sitzen.
    Und je häufiger er sich dessen gewahr wurde, desto kleiner begann er sich zu fühlen.
    Seine Ratgeber b egannen sich Sorgen zu machen. Ratgeber, die sich Sorgen machen, können keinen Rat geben, weil der Rat, den sie geben sollen, frei von irgendwelchem Selbstzweifel sein muss.
    Natürlich war nicht jeder Rat selbstlos, denn schlie ßlich wollten die Ratgeber ja auch etwas im Austausch dafür. Die Gabe, um die es ging — um die es immer geht — ist Macht.
    Sie wird aus Verlangen geboren, mit Ambitionen a ngereichert und mit Wissen abgeschmeckt. Und je höher man kommt, wird ihr mit einem Schuss Skrupellosigkeit noch die nötige Würze verliehen.
    Dann entspannt man sich etwas, lässt die Vorhänge des Ka sperletheaters auffahren und stülpt sich die entsprechende Handpuppe über.
    Schlussendlich ist jede Form von Politik und Macht das ewig gleiche Affen-... Verzeihung, Puppenthe ater.
    Der Mann nun, sich seiner Rolle in diesem Spiel nicht wir klich im Klaren gewesen, begann nachdenklich zu werden. Dabei zog er sich sukzessive aus der Öffentlichkeit zurück.
    Was fatal war — hatte man ihn doch aufgrund seines guten Verhältnisses zum Volk gewählt.
    Und dann begann der Mann auch noch Fragen zu ste llen. Fragen über Gesetze, deren Sinn sich ihm nicht auf den ersten Blick erschlossen. Wie sollten sie auch? Waren sie doch in erster Linie für einen kleinen Teil der Öffentlichkeit bestimmt. Jener Öffentlichkeit, die selbige gerne meidet und unter sich bleibt.
    Jetzt erreichte die Panik die Ratgeber.
    Hinter dem Rücken des Mannes, hinter seinem Stuhl, begann das Getuschel und wurde zu einem allgegenwärtigen Raunen.
    Es wäre selbst dem Mann nicht lange verborgen g eblieben, hätte sich nicht aus dem dunkelsten Hintergrund die Stimme der Vernunft eingeschaltet. Sie gehört grundsätzlich dem ältesten Mitglied der Ratgeber. Das meist auch der ältesten Familie des Volkes angehört. Wenngleich diese Familie des Volkes schon lange hinter ihren eigenen hohen Mauern vom Rest der Welt abschottet. Verdientermaßen.
    Wegen ihrer Verdienste um das Volk.
    So etwas bedarf jahrzehntelanger Planung.
    Und so wird dieses Wissen gehütet wie der größte Schatz des Volkes. Nur besser. Weniger öffentlich.
    Und wird grundsätzlich auf dem Sterbebett weiterg ereicht. Vom Ältesten an den nächstältesten.
    Natürlich innerhalb der Familie.
    Alles bleibt bekanntlich in der Familie.
    Die Stimme der Vernunft ist klar verständlich und kompr omisslos. Ehe der Mann sich versah, hatten die Ratgeber die Lösung. Hatte man den Mann nicht vor allem deshalb in dieses Amt berufen, weil er ein so reines Gewissen hatte? Jawohl!
    Wollte man dies weiterhin?
    Natürlich!
    So schien es nur logisch, das reine Gewissen mit fr ischer Unschuld zu versorgen. Die Neugeborenen jener Nacht eben dieser Erkenntnis, waren die ersten, die ihren Beitrag zum Plan der Stimme der Vernunft beitragen durften.
    Bar jeden bösen Gedankens, frisch von der Nabelschnur b

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