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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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dennoch das Kamerateam, das alles unbarmherzig aufzeichnete. Hugh kam stolpernd und um Atem ringend auf die Füße. Aus seinem Mund tropfte Blut.
    Kenny sah, dass der Fleck auf Emmas Wange purpurrot wurde, und auf einmal war ihm selbst das Kamerateam scheißegal. Alles, woran er denken konnte, war, den Mann auseinanderzunehmen, der ihr das angetan hatte.
    »Ich bin okay«, beruhigte er seinen Vater und Dex. »Es ist gut, ihr könnt mich jetzt loslassen.«
    Was sie auch taten.
    Nun versetzte er Hugh einen Faustschlag an den Kiefer.
    »O Kenny …« Emma wollte sich auf ihn stürzen - doch Torie, die Gerechtigkeit erkannte, wenn sie sie sah, hielt sie fest.
    »Bleib schön hier, meine kleine Passionsblume! Ich werde dich trösten.« Sie schlang den Arm um Emmas Hals und drückte sie an ihren Busen.
    »Ich versuch wirklich«, murmelte Dex, der die Umarmung der beiden Frauen beobachtete, »mich nicht von euch antörnen zu lassen.«
    Der Rächer starrte keuchend auf den zusammengesunkenen Hugh hinunter.

    »Kenny!« Er drehte sich beim Klang dieser befehlenden Stimme herum. Ihr süßer, runder kleiner Mund war entschlossen zusammengepresst, und sie sah ganz aus wie die Schulleiterin, die energisch eine Pausenhofrauferei unterbindet - eine Schulleiterin mit einem hässlichen roten Fleck auf der Wange. »Tu’s nicht. Bitte!«
    Torie ließ Emma los, und er ging zu ihr, berührte die Ohrfeigenspur. »Alles in Ordnung mir dir?«
    Sie nickte brüsk, aber er fühlte, wie mitgenommen sie war, und er hätte sich Hugh Weldon Holroyd in diesem Moment am liebsten noch mal vorgeknöpft.
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie das Kamerateam die Szene wie Geier umkreiste. Sie hatten alles auf Video - alles, außer dem Moment, als Hugh Emma ohrfeigte. Im selben Moment begriff er, was draus werden würde. Die Kamera würde zeigen, wie Bad Boy Kenny Traveler über einen hilflosen Mann herfiel.
    Sich nie entschuldigen. Nie etwas erklären.
    Sturgis Randall schoss vor und drückte Kenny ein Mikro ins Gesicht. »Erzählen Sie uns, was passiert ist. Warum haben Sie eine Rauferei angefangen?«
    »Macht, dass ihr hier verschwindet«, knurrte er.
    »Nein!« Emma packte ihn am Arm. »Schildere ihm, was passiert ist.«
    Aber Kenny hatte seinen Stolz heute schon einmal hinunterschlucken müssen, als er mit Sturgis redete, und einmal war schon zuviel. Im Übrigen konnte er sich das sparen. Sturgis hatte alles, was er brauchte, auf Band, und die Wahrheit interessierte ihn nicht.
    Die Magensäure kam ihm hoch. Wortlos riss er sich von Emma los und stakste zu seinem Auto. Randall rief eine Frage hinter ihm her, aber er beachtete ihn nicht. Soeben hatte auch er seine Zukunft den Abfluss runtergespült - und wollte allein sein.
    Verzweiflung überkam Emma, als sie ihn fortgehen sah. Was
hatte sie bloß angerichtet? Während der Cadillac reifenquietschend davonpreschte, musste sie sich der Tatsache stellen, dass die Ereignisse, die sie heute Abend losgetreten hatte, Kenny sehr wohl den Rest seiner Karriere kosten konnten.
    Warren erschien auf dem Plan. Seinen sehnsüchtigen Blick, den er seinem Sohn nachschickte, war sie gewohnt - doch nun sah sie den knallharten Geschäftsmann. »Dex, bring Hugh in sein Hotel! Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr bin ich der Meinung, dass Kakerlaken zusammenhalten sollten.«
    Dex packte Hugh und führte ihn zu seinem Audi, doch im letzten Moment riss der Herzog sich los und wirbelte zu Emma herum. »Glaub ja nicht, dass ich dich je wieder in diese Schule lasse! Oder in irgendeine andere. Verdorbene, perverse Frauen wie du darf man keinesfalls in der Nähe unschuldiger Kinder dulden.«
    Emma fühlte den kühlen, feuchten Abendwind über den Parkplatz wehen - er roch nach sorgfältig gemähtem englischen Rasen, sonnenüberfluteten Blumenbeeten und alten Ziegelgemäuern, die einsame kleine Mädchen beherbergten. Das einzige Zuhause, das sie je gehabt hatte …
    Sturgis eilte auf Hugh zu. »Erzählen Sie uns, was passiert ist. Warum ist Kenny Traveler so brutal über Sie hergefallen?«
    Dex legte den Gang ein und raste davon, bevor Hugh die Gelegenheit hatte, Kenny noch mehr in Misskredit zu bringen. Wutentbrannt bellte Sturgis seinen Kameramann an: »Los, der Film muss zum Flughafen!«
    »Nein!« Emma hastete vor die Linse. »Fragen Sie mich. Ich werde Ihnen alles berichten. Hugh Holroyd hat mich angegriffen. Kenny wollte bloß für mich eintreten.«
    Ihr Herz sank, als sich ein skeptischer Ausdruck auf Randalls Gesicht

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