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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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dann hörte sie Bewegung und das Klicken des Schlosses. Die Tür ging auf. »Ich habe nichts beim …« Hugh erstarrte, als er sie entdeckte.
    Rasch hatte er einen Morgenmantel übergeworfen, unter dem nun seine königsroten Pyjamabeine hervorragten. Er war barfuß, und eine seiner hässlichen großen Zehen besaß einen eingewachsenen Nagel. Zu ihrer nicht geringen Genugtuung sah sie, dass der Bluterguss, den er von Kennys Kinnhaken davongetragen hatte, weit schlimmer war als ihrer.
    »Raus hier!« Seine Schweinsäuglein überflogen hektisch den Korridor, und sie merkte, dass er Angst hatte, Kenny könnte mitgekommen sein.
    Sie drängte sich an ihm vorbei ins Zimmer. »Ich bin allein.« Seine Hoheit knallte die Tür hinter ihr zu, als befürchte er, Kenny könne sich doch noch jeden Moment dazwischen werfen. »Er ist ein Wahnsinniger! Wenn ich das schon beim ersten Mal, als ich mit ihm sprach, gewusst hätte, dann hätte ich nie …« Hier brach er ab, und seine fleischigen Lippen kräuselten sich angewidert. »Hast du eine Ahnung, welcher Demütigung du mich ausgesetzt hast?«
    Er machte einen bedrohlichen Schritt vorwärts, und ihr gesunder
Menschenverstand riet ihr, zurückzuweichen, aber sie ruckte keinen Millimeter vom Fleck. »Wenn Sie mich anfassen, dann schreie ich so laut, dass das ganze Hotel aufwacht. Wollen Sie das?«
    Gehässig funkelte er sie an, kam aber zumindest nicht näher. »Du verschwendest deine Zeit. Glaubst du denn ernstlich, dass ich dich noch heiraten will - jetzt, wo ich über deine Perversion Bescheid weiß?«
    Seine Lippen kräuselten sich, als ob er Gift gespuckt hätte. Wenn sie wirklich lesbisch gewesen wäre, hätte sie seine Haltung im höchsten Grade beleidigend gefunden. Er fuhr sich mit den Fingern durch seine öligen rotbraunen Haare - doch anstatt sie zu glätten, standen sie ihm jetzt wie zwei Teufelshörner vom runden Schädel ab.
    »Bilde dir ja nicht ein, jemals wieder nach St. Gert’s zurückkehren zu können, denn ich kündige dir hiermit auf der Stelle! Solltest du noch einmal einen Fuß auf das Gelände setzen, lasse ich dich wegen unbefugten Betretens verhaften.«
    »Natürlich muss ich wieder zurück. Dort sind immerhin alle meine Sachen.«
    »Die wird man packen und an dich schicken.«
    Also würde sie nicht einmal die Gelegenheit haben, sich zu verabschieden, aber man konnte eben nicht überall gewinnen, und im Moment musste sie eine andere Schlacht ausfechten. Nämlich für all die Mädchen, die auf sie angewiesen waren.
    »Also gut, Hugh. Aber wenn Sie nicht wollen, dass Chaos ausbricht, dann ersetzen Sie mich besser durch Penelope Briggs. Sie ist äußerst kompetent und wäre für den Posten optimal.«
    »Dieses rotgesichtige Weib? Die, die lacht wie ein Maulesel?«
    Penelope mochte ja laut sein, aber sie war darüber hinaus ein wundervoller, fröhlicher Mensch und äußerst intelligent. Dass jemand so über sie sprach, empörte Emma, aber sie ließ sich nichts anmerken. »Sie kommt mit dem Lehrkörper und den Mädchen sehr gut zurecht. Außerdem ist sie äußerst tüchtig. Sie
könnten keine Bessere finden.« Außer mir , hätte sie am liebsten hinzugefügt. Ich war die beste Headmistress, die St. Gert’s je gehabt hat.
    Er zuckte mit den Schultern. »Nun, da sie den Posten ohnehin nicht lange behalten wird, macht es wohl keinen Unterschied, denke ich.«
    »Was meinen Sie damit?«
    Sein Gesichtsausdruck wurde triumphierend. »Ich werde die Schule an einen Grundstücksspekulanten verkaufen, Emma. Diese Möglichkeit hatte ich meines Wissens bereits erwähnt.«
    Zischend stieß sie den Atem aus. Er wollte Rache und wusste genau, wie er ihr am meisten wehtun konnte. »Sie erbärmlicher Wurm!«
    »Ich glaube nicht, dass du ein Recht hast, andere mit Dreck zu bewerfen, du lächerlicher Abklatsch einer Frau. Und ich möchte dich gleich hier und jetzt anweisen, den Mund über deine Perversion zu halten. Es wäre fatal, wenn durchsickerte, dass St. Gert’s jahrelang von einer Lesbe geleitet wurde.«
    Sie konnte es nicht länger aushalten. Da sie alles verloren hatte, was ihr wichtig war, wollte sie die Niederlage wenigstens als eine echte und nicht als falsche Vorspiegelung hinnehmen. »Ich bin nicht lesbisch«, sagte sie ruhig, »sondern habe Torie bloß geküsst, um Sie loszuwerden.«
    »Du lügst.«
    Emma holte tief Atem. »Wenn ich wirklich lesbisch wäre, würde ich mich deswegen nicht schämen, aber ich bin es nicht. Ich habe Ihnen von Anfang an gesagt, dass ich

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