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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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würde. Und irgendwie machte ihm das mehr aus als alles andere.

23
    Die Morgensonne formte eine Corona hinter der Gestalt dieses Mannes, dessen Ruhm größer war als der Himmel von Texas. Auch wenn das Alter ein paar Silberfäden in die Schläfen seines dunkelblonden Haars gewebt und die Furchen um seinen Mund ein wenig tiefer gegraben hatte, besaß sein hochgewachsener Körper noch dieselbe Spannkraft und Stärke, und seine Paul-Newman-blauen Augen noch denselben Glanz wie früher.
    Vor etwa zwölf Jahren waren dieser Mann und der große Jack Nicklaus einander auf einem Golfplatz namens »Old Testament« gegenüber gestanden und hatten sich eine der besten Golfturniere in der Geschichte dieses Sports geliefert. An jenem
schicksalhaften Tag hatte Jack Nicklaus um des sportlichen Ruhmes willen gespielt, Dallas Beaudine jedoch um das Herz der Frau, die er liebte … und es endgültig gewonnen.
    Eine Schulterverletzung hatte Dallie einen Zwangsurlaub und den Posten des vorläufigen PGA Commissioners eingetragen; doch nun war er fast wiederhergestellt, seine Amtszeit als Commissioner bald abgelaufen, und dann wartete also die Senior Tour auf ihn, wie ein saftiger Knochen, der zum Verzehr anstand. Zuerst jedoch galt es, ein paar lose Enden zu verknüpfen. Besonders ein loses Ende.
     
    Der Morgentau glänzte auf den Spitzen von Kennys Golfschuhen, als er den Pfad verließ und über den Rasen zum ersten Tee auf Windmill Creek marschierte. Sein Magen zog sich nervös zusammen, als er Dallie dort stehen sah - auch wenn er sich sagte, dass es keinen Grund für Nervosität gab. Sie beide hatten im Laufe der Zeit schon Hunderte von Golfrunden miteinander gespielt, seit Kenny als Teenager mit dem teuersten Equipment, das man sich für Geld kaufen konnte, aber keinem bisschen Erfahrung, auf dem Grün erschienen war. Dallie hatte ihm alles beigebracht. Nein, Kenny brauchte wirklich nicht nervös zu sein, dennoch sammelte sich auf seiner Brust bereits der Schweiß.
    Er hatte Dallie seit dem Tag seiner Suspendierung nicht mehr gesehen und verbarg sein gekränktes Ehrgefühl hinter einem kühlen Nicken, als er das Tee betrat. »Dallie!«
    »Kenny!«
    Kenny wandte den Kopf und nickte auch dem Mann mit dem roten Tuch um den Kopf, dessen graumeliertes langes Haar mit einem Gummiband zu einem Zopf zurückgebunden war, zu: Skeet Cooper, der wegen seines Aussehens immer irgendwie an den Schauspieler Jack Palance erinnerte und obendrein der berühmteste Golfcaddie in Amerika war. Skeet und Dallie hatten einander vor vielen Jahren kennen gelernt, bei einer Rauferei an einer Texaco-Tankstelle außerhalb von Caddo, Texas - als Dallie
noch ein fünfzehnjähriger Ausreißer und Skeet ein Ex-Knacki ohne Zukunft gewesen war. Seither galten sie als unzertrennlich.
    »Haste’nen Caddie?«, erkundigte sich Dallie.
    »Ist unterwegs.« Der Caddie, der Kenny normalerweise zur Seite stand, ein alter Fuchs namens Loomis Crebbs, trug derzeit Marc Calcavecchias Bag, solange Kenny suspendiert war, und Kenny hatte Loomis nie mehr vermisst als in diesem Augenblick. Nun, immerhin hatte er einen recht passablen Ersatzmann gefunden.
    Hinter ihnen klapperten Golfschläger in einem Bag. Skeet Cooper rieb sich mit dem Daumen den Mundwinkel und erhob sich von der Bank, auf der er bis dahin gemütlich gesessen war. »Kennys Caddie scheint da zu sein.«
    Dallie zog eine Augenbraue hoch, als sein Sohn, mit Kennys Bag über der Schulter, das Tee betrat.
    Ted lächelte. »Tut mir Leid, dass ich zu spät bin. Aber Mom hat mich gezwungen zu frühstücken, und dann fiel ihr auch noch ein, an meinen Haaren rumzumachen. Fragt mich bloß nicht, wieso.«
    Dallie nahm den Driver, den Skeet ihm reichte. »Komisch, du hast gar nicht erwähnt, dass du heute den Caddie für Kenny spielst.«
    »Muss ich wohl vergessen haben.« Ted lächelte und hob den Bag auf seine andere Schulter. »Skeet hab ich’s gesagt.«
    Dallie schoss Skeet einen ärgerlichen Blick zu, der jedoch nicht im Geringsten beeindruckt zu sein schien. Kenny wies mit einer Handbewegung auf das Tee. »Bitte sehr, du zuerst. Ältere und kränkliche Menschen sollten immer den Vorzug haben.«
    Dallie kräuselte die Mundwinkel. Dann schritt er aufs Tee, machte ein paar Schwünge mit dem Schläger, um sich ein wenig zu lockern, und setzte dann einen großartigen Schlag mitten ins Fairway hinunter. Es war die Art von Schlag, die Dallie perfektioniert hatte.

    Kenny versuchte, etwas ruhiger zu werden, als er nun selbst das

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