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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Wägelchen näherruckelte, sah er, dass Francesca irgendein teures Designer-Outfit trug; doch es war Emmas einfaches gelbes Blümchen-T-Shirt, dem er seine Aufmerksamkeit widmete. Während er dem sanften Steigen und Fallen ihrer Brüste unter dem leuchtend gelben Trikot zusah, musste er daran denken, dass er eben diese Brüste gestern Nacht nicht hatte anfassen dürfen - da seine Gattin ja auf getrennten Schlafzimmern bestand.
    Er runzelte die Stirn. Das Letzte, was er gebrauchen konnte, während er sich durch eine der stressigsten Golfrunden seines Lebens quälte, war, sich auch noch von Emmas Brüsten ablenken zu lassen. Doch Dallie war psychologisch ohnehin schon im Vorteil; also durfte keinesfalls jemand merken, dass ihn die Ankunft der Frauen aus der Fassung brachte. Er zwang sich, zu lächeln und auf ihren Golfwagen zuzugehen.
    »Hey, Francie!«
    »Mein Darling Kenny!« Eine Wolke von sündteurem Parfüm
und kastanienbraunem Haar umfing ihn. »Du bist durchgebrannt, du ungezogener Junge. Das werde ich dir nie verzeihen.« Sie strahlte ihn an, dann flogen ihre grünen Katzenaugen zu ihrem Sohn. »Teddy, du hast ja keine Kappe auf. Hast du dich auch ordentlich mit Sonnencreme eingeschmiert?«
    Kenny musste Ted zugute halten, dass er nur einmal die Augen verdrehte. »Jawoll, Ma’am.«
    Sie wandte sich ihrem Mann zu. »Dallie, wie geht es deiner Schulter? Du übernimmst dich doch hoffentlich nicht?«
    »Meiner Schulter geht’s prima. Scheint, dass ich deinem Darling Kenny zwei Löcher voraus hab.«
    »O dear! Und ihr benehmt euch deswegen sicher ganz unmöglich. Stimmt’s, Teddy?«
    »O nein, Ma’am. Sie benehmen sich wie perfekte Gentlemen. So ist Golf nun mal.«
    Dallie grinste seinen Sohn an, und selbst Kenny musste über diese Bemerkung lächeln.
    Francesca stellte Emma - die Kenny ignorierte - ihrem Mann vor. Er plauderte kurz mit ihr und wandte sich dann, offenbar zufrieden mit dem Ergebnis, wieder zum Tee zurück. »Ladys, heute erwartet euch etwas ganz Besonderes! Ihr werdet Zeugen, wie Alter und Erfahrung über Jugend und Faulheit triumphieren. Ich glaube, ich bin dran.«
    Dallie betrat das Tee, und Kenny hätte ihn am liebsten mit seinem Driver erwürgt. Andere mochten ihn ruhig vor Emma aufziehen - aber nicht Dallie.
    Die nächsten sieben Löcher mühte sich Kenny redlich, aber sein Langspiel war miserabel, und der Ball landete überall, bloß nicht auf dem Grün. Glücklicherweise hielt ihn sein Putter am Leben, und als sie das siebzehnte erreichten, war das Spiel endlich wieder ausgeglichen. Um seine Nerven jedoch war es ebenso schlecht bestellt wie um sein Langspiel. Und die Weiber machten es ihm auch nicht gerade leichter.
    Nach bald zwölf Jahren Ehe hatte Francesca nicht einmal die
rudimentärsten Regeln der Golfetikette kapiert. Das Geplapper und Geschwätz machte Kenny nicht so viel aus, obwohl es ihn irgendwie nervte. Was ihn jedoch wirklich auf die Palme brachte, war, dass Francesca ihr Golfcart immer genau dann justierte, wenn er sich gerade zum Schlagen bereitmachte. Fairerweise musste er zugeben, dass sie dasselbe auch bei Dallie machte, doch den schien das kaum zu stören. Kenny aber schon. Sehr sogar. Und als er es einmal wagte, sie zu fragen, ob sie denn nun stünde, wo sie stehen wollte, bevor er sich zum Schlag bereitmachte - sah sie ihn mit einem zutiefst verletzten Ausdruck an, Emma spießte ihn mit einem Blick auf, der einen Sumpf zum Gefrieren hätte bringen können, und Dallie fauchte beim Weitergehen vor sich hin. »Du hast wohl überhaupt nichts gelernt in diesen letzten vier Wochen, oder?«
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst.«
    »Ja, das glaub ich allmählich auch.« Er wandte sich ab und stapfte mit Skeet davon, während Kenny Ted anfuhr: »Wovon, zum Teufel, redet er?«
    Ted musterte ihn mitleidig, so als ob er dreiunddreißig und Kenny zweiundzwanzig wäre. »Bloß über das, was er schon seit Jahren predigt. Dass es Dinge gibt, die wichtiger sind als Golf.«
    Was für eine Antwort war das denn? Kenny schäumte dermaßen, dass er hätte schreien mögen, aber das durfte er nicht; also biss er die Zähne zusammen, schnappte sich sein siebener Eisen und schlug seinen Ball prompt fünf Meter über das Grün hinweg.
    Emma indessen ignorierte ihn auch weiterhin. Sie lächelte Ted zu, lachte über einen Scherz von Dallie, musterte Skeet mit vorsichtigem Blick und plauderte munter mit Francesca. Die paar Male, wenn sie Kenny anblickte, hatte sie diesen verschlossenen Ausdruck

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