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Korsar meiner Träume

Korsar meiner Träume

Titel: Korsar meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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zusammengetrieben wurden. Auf dem grasbedeckten Boden lagen mehr als ein Dutzend Leichen, und er musste dankbar sein, dass Vincent und Claire nicht auch darunter waren. Abwartend stand er daneben, während Blake Claire auf den Boden legte. Vincent kniete sich auf ihre andere Seite.
    Nate begann, Claire auf Verletzungen hin zu untersuchen. Es erschreckte ihn, als er keine finden konnte. Er hatte von innerlich blutenden Bauchverletzungen gehört und hatte Angst um Claire. Falls es so etwas wäre, dann gab es nichts, was man für sie tun konnte. Kein Arzt war weit und breit, und der Schiffszimmermann war zwar gut genug für ein paar Stiche, vielleicht sogar um ein Körperglied abzusägen, wenn es Wundbrand hatte, aber nicht für etwas so Kompliziertes, wie einen Körper aufzuschneiden.
    Nates Hände zitterten, als er über Claires Rücken strich, dann ein Bein nach dem anderen abtastete. Er strich mit den Händen über ihren Brustkorb. Ihre Haut war warm, und unter seinen Finger spürte er den gleichmäßigen Rhythmus ihres Herzens. Als er zu ihren Rippen kam, riss sie plötzlich die Augen auf.
    »Verdammt!«, fluchte sie.
    Nate ließ den Kopf hängen und ballte die Fäuste, um das Zittern zu verbergen.
    »Wird auch Zeit, dass du aufwachst«, sagte er und schlug absichtlich einen unbeteiligt klingenden Tonfall an.
    »Ist es vorbei?«, fragte sie. Obwohl ihr Gesicht vor Schmerz angespannt war, waren ihre Augen so klar wie das Meer. Er hatte in seinem ganzen Leben noch nie etwas so Atemberaubendes gesehen.
    »Ist es.«
    Sie schloss die Augen.
    »Das Atmen tut weh.«
    »Die Rippen?«, fragte er.
    Sie nickte.
    »James muss mir welche gebrochen haben, als er auf mir landete.« Sie öffnete die Augen.
    »Wie geht es Vincent?«
    »Ein wenig wund«, antwortete der Zwerg neben ihr.
    Sie drehte den Kopf und lächelte.
    »Nur ein wenig?«
    »Seinem Schreien nach zu urteilen würde ich sagen, es hat schon ziemlich wehgetan«, neckte ihn Blake.
    »Zur Hölle mit euch beiden«, knurrte Vincent.
    Nate zwang sich zu einem Grinsen, und sein Blick fiel auf Vincents verletzte Seite. Vincent hatte die Hand auf die Wund gepresst, aber Nate konnte kein Blut zwischen seinen Fingern durchsickern sehen.
    »Wir werden euch beide aufs Schiff bringen, während wir den Schatz aufladen«, sagte Nate.
    »Diejenigen, die noch am Leben sind, werden in Schach gehalten«, sagte Aidan, als er vorbeiging. Er runzelte beim Anblick von Vincents Wunde die Stirn.
    »Bist du in Ordnung?«
    »Er hat nur nach einer Möglichkeit gesucht, sich vor der Arbeit zu drücken, und hat sich deshalb aufspießen lassen.«
    Aidan lächelte.
    »Ich nehme an, das ist ihm gelungen.«
    Nate sah ihn an. Als er Aidan das erste Mal getroffen hatte, war der Junge dreizehn gewesen und musste noch zu dem Mann heranwachsen, der er mal werden sollte. Groß gewachsen und stark für seine sechzehn Jahre, mit blondem Haar, das ihm über die braunen Augen fiel, das Gesicht schmutzig, war von diesem kleinen Jungen nicht mehr viel übrig. Und der Mann, zu dem er heranwuchs, wusste schon ganz genau, wie man mit einem Bogen umging.
    »Das war gute Arbeit, die du mit deinem Bogen geleistet hast.«
    Aidan lächelte.
    »Das funktioniert nicht immer in einer Schlacht, aber heute hat es ganz gut gepasst.«
    »Das hat es wirklich. Wir haben dort drüben ein Lager aufgeschlagen.« Nate deutete auf die Bäume und den schmalen Pfad, der zu ihrem Lagerplatz führte.
    »Nimm jemanden mit, und bringt alles mit, was noch nützlich ist.«
    Aidan nickte und ging.
    »Lasst uns Claire und Vincent aufs Schiff bringen, und danach werden wir den Schatz aufladen.«
    »Und was ist mit dem anderen Schiff?«
    Luke schlenderte nach vorn und wischte sich dabei seine Pistole an der Schärpe ab, die ihm um die Taille hing. Er war genauso schmutzig wie alle anderen, aber anders als Nate, der sich fühlte, als ob er drei Tage am Stück lang schlafen könnte, sah Luke so aus, als ob er das alles am liebsten gleich noch einmal machen würde.
    »Was soll damit sein?«, fragte Nate.
    »Du brauchst es nicht, Luke. Du baust bessere Schiffe als das da«, bemerkte Blake.
    »Aye, tue ich, aber es wäre schade, es einfach hierzulassen.«
    Nate verschränkte die Arme über seiner Brust.
    »Du hast ja offensichtlich einen Plan. Was hast du also vor?«
    Luke grinste und stopfte sich die Pistole zurück in die Schärpe.
    »Ich werde es nach Port Royal bringen und es dort an den Meistbietenden verkaufen.«
    »Du verlangst doch schon ein

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