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Korsar meiner Träume

Korsar meiner Träume

Titel: Korsar meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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geschossen.«
    James hatte sich schon gefragt, woher diese letzten paar Schüsse gekommen waren.
    »Du hast sie verfehlt«, antwortete er und machte sich zu seinem eigenen Langboot auf. Als er dieses aber wieder doppelt sah, knirschte er mit den Zähnen und schloss ein Auge.
    »Ist das dein Boot?«, fragte Sid und hielt mühelos mit James mit.
    Der machte sich gar nicht erst die Mühe, zu antworten.
    »Brauchst du Hilfe?«
    James schaute nach links, wo die gelben Lichter eines Schiffes leuchteten, dann auf das Langboot, das es schon beinahe erreicht hatte. James wusste, so wie er sich fühlte und wie sein Körper ihn im Stich ließ, dass er so schnell wie möglich zu seinem eigenen Schiff gelangen musste. Falls Nate überhaupt etwas von der Seefahrerei verstand, dann würde er die Lampen seines Schiffes löschen, um eine Verfolgung auf See so schwierig wie möglich zu machen. Jedenfalls würde James genau das tun. Das hatte er jedenfalls vorgehabt, als er sich vorgestellt hatte, dass er es wäre, der Nevis mit dem sagenumwobenen Stück Karte verlassen würde.
    Nun, das hatte zwar nicht geklappt, doch obwohl er die Karte nicht hatte, hatte James dennoch nicht die Absicht, sich weit abhängen zu lassen. Er wischte sich erneut das Blut ab und spürte, wie er es sich über die Augenbrauen schmierte.
    »Wie schnell kannst du rudern?«, fragte er Sid.
     
    Zur Hölle, dachte Nate, als er die Riemen durchs Wasser zog und das Boot näher an sein Schiff ruderte. Was zum Teufel hatte er gerade getan?
    Gewiss, er hatte keine große Wahl gehabt, da er sie ja nicht gut an Land lassen konnte, als man auf sie geschossen hatte. Aber Claire an Bord seines Schiffes zu holen, war aus vielen Gründen ein schwerer Fehler. Einer davon war auch der Grund dafür, dass er das Langboot in einem Winkel auf das Schiff zulenkte, damit sie den Schiffsnamen nicht lesen konnte. Nicht dass es nicht viele Schiffe mit Namen Revenge über die gesamte Karibik verstreut gab, aber wenn Claire auch nur vermuten würde, es sei Sam Steeles Schiff …
    Er schüttelte den Kopf und tauchte die Riemen zurück ins Wasser. Falls sie das erfahren würde, würde sie nicht zögern, ihn den Behörden zu übergeben. Eine Frau, die bereit war, einen Mann wegen einer Karte zu erschießen, die würde auch nicht zögern, die Marine zu rufen, wenn sie erkannte, dass er unter Sam Steeles Kommando segelte. Und falls ihr jemals klar werden sollte, dass er selbst Steele war … Er reckte den Hals, als ob er bereits den Druck des Galgens spüren konnte. Nein. Er durfte das nicht zulassen.
    Vincent kletterte als Erster aus dem Langboot hinauf auf die Schaluppe.
    Nate packte Claires Pistole und stopfte sie sich in die Hose. Er machte sich zwar keine Sorgen, dass sie auf ihn schießen würde, schließlich hatte sie noch keine Chance zum Nachladen gehabt, aber er wollte ihr auch nicht die Gelegenheit geben, ihm damit auf den Schädel zu schlagen.
    »Nach dir.« Nate deutete auf die Leiter, die man über die Seite der Revenge geworfen hatte.
    Claire verrückte die Tasche, die sie quer über der Brust trug, zog sich den Hut tief ins Gesicht und setzte den Fuß auf eine Sprosse. In der Kneipe hatte Nate sie nicht allzu genau angesehen, da er sie für einen Jungen gehalten hatte. Auf der Straße war er damit beschäftigt gewesen, nicht erschossen zu werden. Aber jetzt, als er ihr die Leiter hinauf folgte, konnte er nicht verhindern zu bemerken, wie eng die Hose an ihren geschwungenen Pobacken saß.
    Und Nate fluchte stumm vor sich hin, denn es hatte mal eine Zeit gegeben, da hatte er Claire für die seine gehalten. Doch zu wissen, dass sie sich einem anderen hingegeben hatte, anstatt auf ihn zu warten, hatte immer noch die Macht, ihn wütend zu machen, wenn er es zuließ. Er schaute stattdessen auf seine Hände.
    Die Mannschaft war an Deck und erwartete Nates Befehle. Es gab einen Moment der Überraschung, als sie sich erst gegenseitig und dann Nate ansahen. Da es das erste Mal war, dass er einen Fremden an Bord brachte, hatte er ihre Überraschung erwartet. Zum Glück konnte er sich auf ihre Loyalität verlassen. Und da Claires Hut ihre Gesichtszüge verbarg und sie Männerkleidung trug, vermutete seine Mannschaft auch nicht, dass sie eine Frau war. Fürs Erste hatte er ein Problem weniger, um das er sich Sorgen machen musste, obwohl Nate nicht daran zweifelte, dass Claires Geschlecht entdeckt werden würde, sobald der Morgen graute. Hoffentlich hatte er sich bis dahin überlegt, was

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