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Korsar meiner Träume

Korsar meiner Träume

Titel: Korsar meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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gleiten und spürte die leichte Schwellung ihrer Brust.
    Ihre Hand packte die seine, hielt sie fest.
    »Das reicht«, sagte sie und klang etwas außer Atem.
    »Ich habe noch nicht, wonach ich suche«, antwortete er, und er hätte nicht sagen können, was er gerade mehr begehrte, ihren Körper in seiner Hand oder die Karte, hinter der er seit Jahren her war.
    Als die Luke sich plötzlich öffnete, zuckten beide vor Schreck auseinander.
    »Oh gut, du bist wach«, sagte Vincent, als er die Leiter hinabstieg. Er blieb unvermittelt stehen, als er zu Claire sah, deren Hemd immer noch aufgeknöpft war, dann zu Nate, dessen Erregung schrecklich offensichtlich war. Trotz seiner eigenen Verlegenheit stellte sich Nate schützend vor Claire, um dieser ein wenig Privatsphäre zu geben, während sie ihr Hemd zuknöpfte.
    Vincents Wangen wurden rot, aber er rührte sich nicht. Er wackelte mit den Augenbrauen, und sein Grinsen erinnerte Nate an eine sehr zufriedene Katze, die gerade eine Schale mit Sahne entdeckt hatte.
    »Es tut mir leid, wenn ich gewusst hätte …«
    Nate hätte nicht gedacht, dass Vincents Grinsen noch breiter werden konnte. Er hatte sich geirrt. Es reichte quer über das Gesicht seines Freundes, sodass die Augen beinahe verschwanden.
    »Eigentlich wollte ich dich aufwecken, doch ich sehe, dass das nicht mehr notwendig ist«, schmunzelte er.
    »Ich wollte gerade gehen«, antwortete Claire. Sie machte einen Schritt um Nate herum, aber der packte sie an der Hand.
    »Nicht mit der Karte.«
    »Das ist jetzt das zweite Mal, dass du eine Karte erwähnst. Was für eine Karte denn?«, fragte Vincent.
    Nate starrte ihn finster an. Er wusste, wenn er es Vincent jetzt erklärte, nachdem man ihm die Karte weggenommen hatte, dann würde es so aussehen, als ob er absichtlich versucht hätte, den berühmtesten Schatz der Karibik vor seinem Freund zu verheimlichen. So war es aber nicht gewesen. Das würde er seinem Freund niemals antun. Aber Nate wusste, unter diesen Umständen würde es genauso aussehen.
    Sein Blick wanderte kurz zu Claire hinüber, dann sah er seinen Freund wieder an.
    »Du hattest recht. Ich war in Nevis hinter etwas Bestimmtem her. Es war ein Teil einer Schatzkarte.«
    »Warum hast du mir das nicht gesagt, als ich dich danach gefragt habe?«
    »Weil Nate alles für sich allein haben wollte«, antwortete Claire.
    »Du weißt ja nicht, wovon du redest«, knurrte Nate.
    »Nicht? Vincent hat mir bereits erzählt, dass ihr euch beide schon seit sechs Jahren kennt. Warum hast du ihm denn nicht schon früher davon erzählt? Es ist ja nicht so, als ob du in den vergangenen acht Jahren nicht danach gesucht hättest.«
    Vincent sah aus, als ob ihn der Blitz getroffen hätte. Mit weit aufgerissenen Augen drehte er sich nicht zu Nate, sondern zu Claire um. Diese Geste versetzte Nate einen leichten Stich.
    »Von welchem Schatz sprichst du überhaupt?«
    »Von dem der Santa Francesca «, antwortete Claire.
    »Der Santa Francesca ? Sie geriet doch vor beinahe hundert Jahren in einen Sturm und sank!«
    »Ja, aber erst nachdem sie Nombre de Dios mit einer Schatzkammer voller Silber, Gold und Edelsteinen in allen Farben verlassen hatte.«
    »Aber sie war leer, als sie unterging. Der Schatz war bereits auf ein anderes Schiff gebracht worden«, fügte Nate hinzu, woraufhin Claire ihn mit ihrem Blick am liebsten erdolcht hätte.
    »So wird es erzählt«, sagte Vincent.
    Claire schüttelte den Kopf, und das Licht fiel auf den blauen Fleck, den Sids Schlag auf ihrer Wange hinterlassen hatte.
    »Es ist wahr.«
    »Aber -«
    »Es ist zu spät, um das alles heute Nacht noch zu besprechen«, unterbrach Nate.
    »Ich bin aber nicht müde«, widersprach Vincent.
    Nate seufzte. Nein, Vincent sah nicht müde aus. Im Gegenteil, seine braunen Augen funkelten interessiert.
    »Nun, irgendjemand muss das Steuerruder übernehmen. Geh schlafen, Vincent. Sobald die Mannschaft morgen früh wach ist, werden wir dieses Gespräch fortsetzen. In der Zwischenzeit« – er drehte sich zu Claire um – »werde ich diese Karte wieder an mich nehmen. Glaube ja nicht, ich werde davon Abstand nehmen, sie zu bekommen, bloß weil Vincent jetzt hier ist.«
    Claire richtete sich wie ein Schiffsmast kerzengerade auf.
    »Ich hoffe, du verrottest in der Hölle.«
    Vincent fielen fast die Augen aus dem Kopf.
    »Heiliger Jesus, was ist denn nur zwischen euch beiden vorgefallen?«
    »Nichts Wichtiges«, antwortete Nate, und in seinem Bauch wuchs die Anspannung. Er

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