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Korsar meiner Träume

Korsar meiner Träume

Titel: Korsar meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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seinen Kopf schief und betrachtete sie eindringlich. Es musste ihm klar geworden sein, dass sie es ernst meinte, denn er ließ ihre Arme los. Als sie keine Anstalten machte, ihn zu schlagen, zog er sich langsam zurück. Er ging zum Tisch und zündete die Kerzen an. Sanftes Licht badete den Raum. Claire krabbelte vom Bett herunter, wahrte aber gebührende Distanz zu ihm, so viel, wie es die Kajüte erlaubte. Nate lehnte sich gegen einen Balken neben dem Fußende der Leiter. Wenn ihr nicht schon bewusst gewesen wäre, dass sie gefangen war, dann hätte sie es spätestens jetzt gewusst.
    Obwohl sie ihr Messer an ihrem Bein spüren konnte, hatte Claire nicht die Absicht, es zu benutzen. Wohin sollte sie auch gehen? Sie waren schon zu weit vom Land entfernt, um zurückzuschwimmen, und sie konnte auf keinen Fall die ganze Mannschaft überwältigen. Aber das bedeutete nicht, dass sie beabsichtigte, es einfacher für Nate zu machen. Sie verschränkte die Arme, wartete.
    Nate musterte sie, konnte die Karte aber nirgendwo entdecken. Wo hatte sie sie in der kurzen Zeit bloß verstecken können?
    »Du wirst die Kajüte nicht mit der Karte verlassen.«
    »Du bekommst sie nicht zurück.«
    »Wo ist sie?«
    Claires Augen leuchteten wie die blank polierte Schneide eines Schwertes. Ihr wissendes Grinsen warnte Nate, dass ihm ihre Antwort nicht gefallen würde, und ihre Worte bestätigten es.
    »Sie ist in meinem Unterhemd.«
    »Gib sie mir.«
    »Nein.«
    Nate strich sich müde mit der Hand durchs Haar.
    »Wie willst du den Schatz denn überhaupt suchen, Claire?« Er betrachtete ihre schmutzigen Kleider, ihr dreckiges Gesicht und das kurz geschnittene Haar. Obwohl es offensichtlich war, dass sie schwierige Zeiten durchgestanden hatte, würde Nate sich davon nicht anrühren lassen. Sie hatte die Wahl gehabt, verdammt noch mal. Es war nicht seine Schuld, dass sie die falsche Entscheidung getroffen hatte.
    »Ich werde schon einen Weg finden. Ich bin schon so lange ohne dich klargekommen, nicht wahr?«
    Nate biss den Zähne zusammen.
    »Die Karte verlässt diese Kajüte nicht.«
    »Du willst mich gefangen halten?«, schnaufte Claire.
    »Nicht, wenn du mir die Karte gibst. Dann kannst du von Bord, sobald wir im nächsten Hafen anlegen.«
    »Du willst sie?«, fragte Claire und blickte finster drein.
    »Dann musst du sie dir holen. Das ist der einzige Weg, wie du sie jemals wiedersehen wirst.«
    Nate schlenderte zu ihr hinüber, beugte sich abwartend über sie.
    »Ich habe kein Problem damit, sie dir aus dem Unterhemd zu angeln.«
    »Das würdest du nicht wagen«, fauchte sie.
    Er zog eine Augenbraue hoch.
    »Bist du sicher?« Er kam näher. Claire wich einen Schritt zurück – weiter konnte sie nicht, da hinter ihr die Koje war – und riss die Augen auf. Er roch den Wind in ihrem Haar, den Geruch des Lagerfeuers, der immer noch in ihren Kleidern hing. Ihr Atem strich über seinen Hals. Er trat noch näher heran, bis ihre Kleider sich berührten und seine Beine ihre einklammerten.
    Ihr Blick wich seinem nicht aus, was die Anspannung zwischen ihnen beiden bloß noch erhöhte. Seine Erektion, die noch nicht ganz abgeklungen war, nachdem Claire sich so heftig gewehrt hatte, war mit einem Mal wieder da.
    Das graue Hemd, das sie unter ihrer Weste trug, war bloß am oberen Knopf geöffnet, aber das reichte, damit seine Finger hineinschlüpfen konnten. Ihre Haut war heiß und versengte ihm schier die Handrücken. Er öffnete einen weiteren Knopf. An ihrem Halsansatz konnte er sehen, wie ihr Pulsschlag schneller wurde. Sie atmete scharf ein. Ein weiterer Knopf ging auf und enthüllte den weißen Rand ihres Unterhemdes.
    Er lockerte noch einen Knopf, und ihr Hemd klaffte weit auseinander. Gequält atmete er aus. Ihre Haut war weiß wie Porzellan. Er strich mit den Fingern über die entblößte Haut und spürte ihr Zittern und ihre Hitze. Er hatte sie im Waisenhaus oft geküsst, aber niemals ungehörig berührt. Er hatte noch nie zuvor so viel von ihr gesehen.
    Und er hatte sich noch nie so sehr danach gesehnt, mehr zu sehen, wie in diesem Augenblick.
    Er wollte ihr das Hemd aufreißen, das Unterhemd wegreißen und sich mit seinen Augen und seinen Händen an ihr weiden. Und, falls es einen Gott gab, dann auch mit seiner Zunge. Claire bewegte sich ein wenig und lenkte Nates Aufmerksamkeit damit wieder auf ihr Gesicht.
    Ihre Augen waren dunkel, die Lippen leicht geöffnet. Verlangen hämmerte in seinem Unterleib. Er ließ seine Hand in ihr Unterhemd

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