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Korsar meiner Träume

Korsar meiner Träume

Titel: Korsar meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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bewegen sich«, sagte er.
    Claire griff wieder hinein.
    Die Wand gab nach.
    Bevor Nate Claire aus dem Weg ziehen konnte, stürzten Felsbrocken hinab und stießen sie beide zu Boden.

14
    Ihr blieb gerade noch genug Zeit, die Arme hochzureißen und ihren Kopf damit zu schützen, als die Wand, die sie berührt hatte, auch schon zusammenfiel. Steine bombardierten sie, und sie spürte deren scharfe Kanten, als sie das Gleichgewicht verlor und hinfiel. Sie landete mit einem heftigen Krachen auf dem nassen Höhlenboden und rappelte sich auf, als noch mehr Steine über sie rollten und versuchten, sie zu begraben.
    Lärm grollte durch die Höhle, als ob man einen Donner in einer Flasche gefangen hätte. Die Stille, nachdem die Steine heruntergefallen und liegengeblieben waren, war ohrenbetäubend.
    Für einen Augenblick lang bewegte Claire sich nicht. Fassungslos schaute sie auf die Wand, die nachgegeben hatte, und auf die Felsbrocken, die um sie herum lagen. Obwohl es sich angefühlt hatte, als ob die ganze Wand zusammengebrochen wäre, war tatsächlich nur ein Teil betroffen. Nichtsdestotrotz konnte sie sich glücklich schätzen, dass ihr Kopf unverletzt geblieben war.
    »Claire!«
    Noch mehr Steine flogen herum, und Claire duckte sich und schützte wieder ihren Kopf.
    »Claire, bist du verletzt?«
    Hinter ihr spritzte es, und Claire wurde klar, es war nicht die Wand, die wieder nachgab. Es war Nate. Sie drehte sich um, ließ die Arme sinken und sah Nate ein paar Steine wegschleudern, als er sich von deren Gewicht befreite. Er hatte eine Schnittwunde an seiner Schläfe, und Blut lief ihm über eine Gesichtsseite. Aber er war am Leben und sie ebenfalls. Sie bewegte sich nicht, brauchte einen Augenblick, um sich zu beruhigen, doch sie antwortete Nate, weil sie die Besorgnis in seiner Stimme hörte.
    »Es geht mir gut«, antwortete Claire.
    Er kämpfte sich zu ihr herüber, und sein Blick wanderte über ihr Gesicht. Er half ihr, die Steine wegzuschieben, obwohl das meiste neben ihr gelandet war, statt auf ihr drauf. Dann half er ihr auf.
    »Bist du sicher, dass du dich nicht verletzt hast?«
    Seine Besorgnis rührte sie und gab ihr die Kraft, die Knie anzuziehen.
    »Ich bin mir sicher.« Sie wischte ihm das Blut von der Schläfe, doch es floss weiter.
    »Du blutest.«
    Er schaute zuerst auf ihre Finger, auf denen sein Blut war, und dann hinüber zur Wand.
    »Könnte schlimmer sein.«
    Weil sie wusste, dass es so hätte sein können, ließ sie ihre Hand in seine gleiten und verschränkte ihre Finger mit den seinen. Nates Aufmerksamkeit wandte sich wieder ihr zu, sein Blick wurde weich und er zog die Mundwinkel hoch.
    »Hast du nun genug von Höhlen?«
    »Meine Güte, habe ich das denn je?«
    Er beugte sich zu ihr hin und küsste sie auf die Stirn. Für einen Moment verweilten seine Lippen dort, warm und sicher. Claire fragte sich, ob er diese Verbindung ebenso sehr brauchte wie sie.
    »Auf geht’s.« Immer noch ihre Hand haltend, machte er einen Schritt nach vorne.
    »Warte!« Claire legte ihre andere Hand auf seinen Bauch.
    »Dort ist es.«
    Unten im Wasser funkelte etwas. Sie tauchte ihre Hand ins warme Wasser und schloss ihre Finger darum. Das Ding glitt sanft in ihre Handfläche. Als sie sie aus dem Wasser zog, sah sie, dass eine Kette daran hing. Eine schlanke Goldkette baumelte aus ihren geschlossenen Fingern hervor.
    Claire öffnete ihre Hand.
    Auf ihrer Handfläche lag ein einfaches Goldkreuz. Es war nicht emailliert und hatte auch keinen schimmernden Überzug, der das Gold glitzern ließ. Es waren keine Edelsteine daran, die von innen funkelten, und doch raubte es Claire den Atem und ihre Gefühle schnürten ihr schier den Hals zu. Langsam drehte sie das Kreuz um.
    Liebe für alle Ewigkeit .
    Sie schloss ihre Hand über dem Kreuz und presste die Faust an ihr Herz. Nein, nicht so. Nicht so! Sie wankte vor und zurück, und es war ihr bewusst, wenn auch nur vage, dass von ihren Lippen ein klagendes Geräusch ertönte.
    Nate hob ihr Kinn.
    »Kennst du dieses Schmuckstück?«
    Sie presste ihre Hand noch fester an ihre Brust und spannte ihre Faust an. Die Ecken des Kreuzes gruben sich in ihre Handfläche, aber der Schmerz war nichts verglichen mit den Qualen, die sie in ihrem Herzen spürte.
    »Wem gehörte es?«, fragte er.
    Sie wollte nicht antworten, denn wenn sie die Worte laut aussprach, dann würden sie wahr werden, nicht wahr? Und mehr als alles im Leben wünschte sie sich, sie wären nicht wahr.
    »Claire?«
    Sie

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